Beiträge von b_schaefer im Thema „Okulare für APM 100-45 ED APO ?“

    Hallo,


    auch wenn Mitbeobachter keine Rolle spielen, empfehle ich bezüglich der Pentaxe ein paar Tests. Die Form des Okularkörpers kann (je nach Gesicht natürlich) für binokulare Beobachtung problematisch sein. Bei den XL kann man noch den ganzen Okularkörper abnehmen, bei den XW nur noch den vorderen Ring. Vielleicht kann man ja mal zwei verschiedene, aber ähnlich lange XWs probehalber auf gleicher Höhe nebeneinander klemmen. Ich persönlich jedenfalls kam mit zwei XW 10mm nicht klar, mein Augenabstand sind aber auch nur 61,5 bis 62mm.


    An meinem Gerät (f/5,6) funktionieren die Antares W70 4,3mm sehr gut. Die könnten auch am APM 100 (f/5,5) funktionieren, wobei sie das Gerät mit 128x und einer AP von knapp 0,8mm natürlich sehr fordern. Sie sind klein, leicht und günstig. Mit 70° sGF läuft einem das Motiv auch nicht so rasant aus dem Blickfeld wie im Nagler-Zoom.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Huch, warum so gereizt? Ich habe deutlich dargestellt, dass das meine Ansichten zu bestimmten Punkten sind. Das bedeutet ja nicht, dass diese auch für andere gelten müssen.


    Zur APM Gabel. Ich habe sie im Angebot gekauft, für deutlich weniger als 200 Euro. Aber auch dafür finde ich sie nicht massiv überteuert, ICS verkauft seine Einarmgabeln für die Miyauchi oder Kowa Großferngläser für 475,- bzw. 1050,- Euro, Kowa selbst nimmt ca. 1500 Euro für seine Einarmgabel. Diese sind natürlich auch stabiler als die APM-Gabel. Meine arbeitet klaglos, kam einwandfrei an und bringt keine zusätzlichen Schwingungen in den Aufbau ein.


    Das Problem ist, dass APM die Einarmgabeln nicht beim Design einplant. Zumindest bei den 70er-100ern wird also nicht genug Platz für eine sinnvoll dimensionierte zentrale Aufnahme gelassen. Beim 120er mag das anders sein, aber beim 100er wurde die Einarmgabel erst nach Fertigstellung des Fernglases entwickelt. Der beschränkte Platz führte zu dem dünnen Ausleger und der kleinen Alt-Achse. Am 100er APM führt die Montierung daher wohl eine deutliche Anfälligkeit für Schwingungen ein. An meinem Gerät eben nicht, weil es leichter und kleiner ist.


    Und es lohnt sich tatsächlich, mal zu schauen, welche Bildfeldwölbung man erwarten darf. Hochgeöffnete Refraktoren (wie in den Großferngläsern) haben dabei andere Charakteristiken als moderat geöffnete Refraktoren. Und wenn ein Okular eben für einen Refraktor mit bestimmter Petzval-Summe gerechnet ist, wird es an diesem sehr gut funktionieren, an anderen nicht. Das hat mit "Gurken" nichts zu tun.


    Ich habe keinen Ehrgeiz, für irgendjemand Werbung zu machen, keine Ahnung, wie man auf diese Idee kommt... Ich nenne in meinen Beiträgen selten konkrete Produkte, wenn das nicht unbedingt nötig ist, was mir ja auch gleich am Anfang dieses Themas einen Anranzer eingebracht hat.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Wie gut Okulare an verschiedenen Teleskopen funktionieren, hängt unter anderem auch von der Bildfeldwölbung ab. Ich hatte letztlich den Fall, dass die Bildfeldwölbungen von Teleskop und Okular gegensätzlich waren und damit ein sehr gutes Okular an einem sehr guten Teleskop quasi unbrauchbar wurde.


    Ich sehe einige der hier geäußerten Überlegungen anders: Ich würde nicht auf parfokale Okulare achten, so gigantisch ist der Aufwand des Nachfokussierens nicht. Ich würde nicht auf brillentauglichkeit achten, viele Sehfehler erfordern die Brille nicht zum Beobachten und ich finde es bei einigen Okularen mit großer Schnittweite schwierig, die Augen richtig zu platzieren.


    Noch kurz zu den Pentax XW: Mit 61mm Durchmesser schränken sie die möglichen Augenabstände schon sehr ein. Ich will ja auch mal meine Kinder durchsehen lassen. Zudem ist die Augenmuschel für das binokulare Beobachten nicht optimal. Der einäugig perfekte Streulichtschutz funktioniert zweiäugig kaum noch, da er dafür konstruiert ist, dass man das Auge leicht schräg anlehnt.


    Man muss einen Hersteller nicht über einen Kamm scheren. Die Morpheus-Serie hat mit den Hyperions wenig gemeinsam und das 30mm APM UF spielt in einer anderen Liga als die meisten APM-Okulare. Ähnliches hoffe ich auch für die neue HI-FW Reihe.


    Bei mir funktioniert die APM Einarmgabel zufriedenstellend. Sie hat aber mit meinem Borg 71mm Bino auch weniger zu tragen als mit dem 100er APM.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Hallo Bernie,


    ich habe das 100er APM nicht, es stand aber auf meiner Kandidatenliste als ich letztes Jahr selbst auf der Suche nach einem ähnlichen Gerät war. Daher habe ich mich ausführlich darüber belesen und auch mal durch ein 90°-APM geschaut.


    Konkrete Ratschläge gebe ich nicht, weil ich erstens nicht sagen kann, welches Okular an diesem Gerät gut harmoniert. Zweitens halte ich es für generell problematisch, anderen ganz bestimmte Geräte zu empfehlen, weil es zu viele individuelle Faktoren gibt, die letztlich entscheiden, wie gut man mit den Dingen zurecht kommt.


    Von den Morpheus Okulare. habe ich allerdings noch nichts schlechtes gelesen, auch ich kam mit den ausprobierten Modellen gut zurecht. Da kann ich also Thomas‘ Tipp gut nachvollziehen.


    Christophers Vorschlag ist auf jeden Fall bedenkenswert. In Frage käme neben dem Plössl vielleicht auch das Edmund Optics RKE 28mm. Es hat zwar nur 45° sGF und damit weniger Feld als das 32mm Plössl mit 50° sGF. Aber durch seine riesige Augenlinse und extrem komfortablen Augenabstand bietet es wohl einen sehr angenehmen Einblick. Ich habe es nicht selbst, aber viele Nutzer sprechen davon, dass das Okular geradezu verschwindet, wenn man durchsieht. Es ist auch sehr günstig.


    Das APM UF 24mm hat etwas weniger Gesichtsfeld als das Panoptic und schneidet im Direktvergleich vieler Nutzer etwas schwächer ab. Angesichts des Preisunterschiedes ist das aber sicher verkraftbar.


    Ganz so einfach, dass ein Grossfernglas einfach zwei Apos sind, ist es nicht. Die Umlenkprismen sind recht komplex, mit 6 Spiegelungen bei der 45°-Variante und einem ziemlich langen Glasweg durch die Prismen. Das begrenzt die Abbildungsqualität etwas, was allerdings hauptsächlich bei hohen Vergrößerungen auffällt. Unbenutzbar ist auch ein 3-6mm Zoom deshalb nicht, im Vergleich zu Deinem 106mm Apo wirst Du den Unterschied aber sehen. Ich hatte mich aus diesem Grund für ein Doppelteleskop mit Umlenkspiegeln entschieden, was allerdings preislich auch massiv über einem vergleichbaren Grossfernglas liegt.


    Ich hoffe, Du kannst unseren Beiträgen ein paar Denkanstöße und Hinweise entnehmen. Mehr als Startpunkte für eine eigene Recherche sollte man Forenbeiträge wahrscheinlich generell nicht sehen.


    Viele Grüße,
    Sebastian

    Das 24er Panoptic bietet derzeit das maximale Feld für 1,25" Okulare und ist zudem wirklich gut. Daher ist es so oft an Großferngläsern zu finden.


    Generell gibt es einige Dinge, welche die Okularauswahl beeinflussen können: Während am Binoansatz oftmals leichte Okulare bevorzugt werden, muss man das am Großfernglas nicht zwangsläufig auch so halten. Worauf man allerdings achten muss, ist die Fokuslage. Bei manchen Okularen (z.B. Delos 17,3mm) liegt der Fokus sehr weit innen und man bekommt daher evtl. keine scharfe Abbildung auf Unendlich. Einige wenige 1,25" Okulare können auch zu dick sein, um bei einem engeren Augenabstand genügend nahe zusammen gebracht werden zu können. Zudem setzt das Großfernglas durch seine Umlenkprismen und die fixe Kollimierung der Hochvergrößerung Grenzen. Daher lohnt es normalerweise kaum, unter eine AP von 1 mm zu gehen.


    Es verbleibt in jedem Falle genügend Auswahl. Die Vergütungen haben sich in den letzten Jahren/Jahrzehnten doch noch deutlich verbessert, weswegen die moderneren Okularserien (z.B. Tele Vue Delos, Baader Morpheus oder Vixen SSW) oftmals kontrastreicher und farbechter sind als ihre Vorgängerserien. Eine scheinbares Gesichtsfeld um 70-75° wird oft als optimal gesehen, nicht tunnelig und trotzdem gut zu überblicken. Da es sehr individuell ist, wie gut man mit bestimmten Okularen zurecht kommt und es auch in den verschiedenen Serien unterschiedlich gute Kandidaten gibt, wäre ich mit Empfehlungen vorsichtig. An manchen Okularen muss z.B. der Augenabstand sehr genau stimmen; da kommt einer problemlos mit zurecht, ein anderer klagt über ständige Abschattungen. Manch einer schwört auf die High End Serien wie TeleVue Ethos, Takahashi UW oder Docter UWA, der andere kommt mit Baader Hyperions, Antares und/oder günstigen chinesischen Okus gut aus.


    Allzuviele Okulare braucht man wahrscheinlich auch nicht, ich denke, zwischen 24 mm und ca. 5,5 mm passen vielleicht noch zwei Pärchen. Auch drei Okularpaare reichen sicher gut hin.


    Viele Grüße,
    Sebastian