Beiträge von Specht im Thema „Galaxien „sichtbarer“ machen“

    Hallo Gerd,


    schön, dass du den fst da mal hervorhebst! Schließlich diente er Jahrzehnte zur Beurteilung des Sternenhimmels, und die Angabe des fst ist dabei auch für jeden sehr anschaulich. Bis uns die SQMs eine nicht vorhandene Genauigkeit vorgaukeln, die auch nur sehr bedingt reproduzierbar ist. Wer es nicht glaubt, sollte mal in einer dunklen, bewölkten Nacht <i>ohne Sterne</i> im Gebirge mit seinem SQM mal messen...


    salut, volker.

    Hallo!


    Ein interessanter Fall zu diesem Thema ist die Galaxie M 33. Wenn man hier einen UHC-Filter benutzt, wird das Licht der eigentlichen Galaxie typischerweise sehr stark geschwächt. Dafür sieht man einige Emissionsnebel der Galaxie sehr deutlich. NGC 604 ist dann richtig auffällig. Man sieht das Objekt sogar unter sehr schlechten Bedingungen, z.B. wenn die Galaxie selbst gar nicht oder nur das Galaxienzentrum zu sehen ist.


    Streulicht und Lichtverschmutzung - vor zwei Jahren habe ich mal einen Thread darüber hier im Astrotreff eröffnet, der recht interessant geworden ist: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=194347


    Besonders durch die zunehmende nächtliche LED-Werbung ist die Situation mittlerweile noch schlimmer geworden, auch in ländlichen Gegenden.


    salut, volker.

    Hallo,


    UHC- und [OIII]-Filter sind keine Filter für Kontinuumstrahler wie Galaxien oder Sternhaufen! Einen UHC finde ich unnötig (es sei denn, man legt Wert auf die Hß-Linie im Durchlass). Ein guter [OIII]-Markenfilter bewirkt an Objekten, die die beiden Sauerstofflinien emittieren (auch an streulichtbelasteten Orten) wahre Wunder und sollte m.M. nach in keinem Okularkoffer fehlen...


    salut, volker.


    EDIT: Doppelpost gelöscht. Sorry, aber die Forensoftware mit ihrer Zeitverzögerung und/oder Timeout ist da wohl Schuld gewesen...

    Hallo Benni,


    meine Meinung hierzu ist anders.


    Hier am Stadtrand habe ich seit Jahren einen Lumicon Deep-Sky der ersten Generation und seit einiger Zeit auch einen Astronomik CLS im Einsatz. Die Umgebung ist vor allem mit Na-Streulicht belastet, aber die einzige Lösung, wenn unter der Woche morgens um sechs der Wecker klingelt.


    An meinem Standort im Garten am Stadtrand bemerke ich durchaus einen spürbaren Kontrastgewinn bei der Beobachtung von Galaxien. Über die Jahre würde ich diesen Kontrastgewinn beim Lumicon Deep-Sky mit etwa 1,7x und beim Astronomik CLS mit 1,5x angeben. Bei Objekten wie M 51 ist der Unterschied bei 12,5" Öffnung deutlich. Bei Galaxien und anderen Kontinuumstrahlern hilft es auch, ohne einen Filter einfach höher zu vergrößern. Einen vergleichsweise kleinen Kontrastgewinn liefert auch (bei geringem Streulicht) der Baader Neodymium-Filter. Unglücklicherweise wird das Streulicht immer weiter durch LEDs verseucht, gegen die auch diese Filter machtlos sind.


    Gestern machte ich einige Beobachtungen an NGC 4490 mit meinem Zehnzöller. Die Sichtbarkeit des Begleiters NGC 4485 wurde durch den Astronomik CLS in der Deep-Sky-Skala von 4 (Indirektes Sehen notwendig) auf 3 (Objekt bei direktem Beobachten zu sehen) verbessert. Auch die ganz in der Nähe stehende Galaxie NGC 4618 war deutlich besser zu sehen.


    Die Filter sind natürlich überhaupt kein Ersatz für einen richtig dunklen Himmel, aber die landläufige Meinung, dass sie an Kontinuumstrahlern bei "passendem" Streulicht keinen erkennbaren Nutzen zeigen, teile ich nicht.


    salut, volker.