Beiträge von BeatK im Thema „Yolo Konstruktion mit Winspot“

    Hallo Rainer
    Mir ist es nie um die korrigierten Aberrationen im gerechnet System gegangen, das ist selbstverständlich. Mir geht es um die Koma und den Asti, der bei der Dejustage entsteht und woran man sich bei der Kollimation richten muss. Schade um das Missverständnis.
    Mit Gruss,
    Beat

    Hallo Rainer


    Soweit ich die Formel von Leonard im Kopf habe, geht der Winkel Sigma im ersten Term (Koma) linear und im zweiten Term (Asti) quadratisch ein.
    Bei kleinen Winkeln überwiegt die Koma, wird aber bei größeren Winkeln vom Asti "überholt". Darum überwiegt beim Schiefspiegler der Asti in der Ebene, in der die Spiegel gekippt sind.


    Die Kollimation des Yolo Teleskops ist im Prinzip einfach und praktisch. Das Teleskop ist aber so perfekt, dass sich eine ganz exakte Justage lohnt. Dafür oder dazu ist die Theorie hilfreich. Danke für Deine Hinweise.


    Mit Gruss
    Beat

    Hallo Rainer


    Radiusdifferenz beim Toroid:
    Grösser als das errechnete Minimum im Prinzip schon um Kollimationsspieraum zu haben, aber in einem anderen Sinn: Wenn wir gegen Ende des Polierens den „Mamelonnage“ minimieren wollen, wird die Radiusdifferenz unweigerlich kleiner werden. Wir müssen dies dann durch kleinere Kippwinkel oder grösserem Abstand der Spiegel kompensieren. Wenn wir darauf achten wollen, dass am fertigen Teleskop der Sekundärspiegel nicht in den Strahlengang ragt und wir genügend Weg am Okularauszug haben, planen wir lieber etwas zu grosse Winkel und einen relativ kleinen Abstand der Spiegel zueinander. Das sichern wir uns mit einer eher zu grossen Radiusdifferenz beim Toroid.


    Winkel und Kollimation: Wenn das Yolo Teleskop einmal justiert wurde, muss ich den Winkel B nicht mehr verändern. Die Feinjustage mache ich mit dem Hauptspiegel (Winkel A), wie bei einem Newton. Unterschied, dass die Kollimation via Korrektur des Asti gemacht wird, nicht der Koma. Es tritt dabei keine merkliche Koma auf, wie beim Newton kein merklicher Asti. Das ist jedenfalls was ich beobachte. Wie ist das denn genau? In der tangentialen Ebene sind die Spiegel gekippt, damit kommt Asti vor Koma. Aber in der sagittalen Ebene würde man zuerst Koma erwarten, oder nicht? Da wären wir wieder bei der 3 D Analyse. Sind die zwei Ebenen unterschiedlich Kollimations - empfindich?


    Mit Gruss,
    Beat

    Hallo Ihr Yolo Freunde


    Welligkeit, Rauheit oder "mamelonnage": Lässt sich am Gesamtsystem am Stern oder in AK z.B. mit dem Win Roddier Test abschätzen. Beträgt bei meinen guten Yolos etwa 1/100 lambda RMS. Wenn der Primärspiegel, nicht der Sekundärspiegel, torisch geschliffen wird, dürfte das nicht so gut werden.


    Ich schleife die Radiusdifferenz mit Carbo 800, nachdem ich die Pechhaut schon gemacht habe. Die Messung der Diffenrenz mittels Foucault mache ich, indem ich den Spiegel etwas anpoliere. Polieranleitung siehe Lukas H. "Der Schliff eines torischen Spiegels". Lukas war ein Anfänger im Spiegelschleifen: also kein Argument für einen Kompromiss mit einem Keil... Die "Toroidisierung" braucht nicht interferometrisch gestützt zu werden.


    Verspannen beim Schleifen/Polieren: Markus in unserer Gruppe hat das gemacht, ich glaube mit Erfolg. Ich bin mechanisch nicht gut eingerichtet, möchte es aber mit seiner Hilfe auch mal versuchen.


    Freiheitsgrad mittels Verspannung: Wir brauchen diesen nicht, weil wir das Instrument mittels Korrektur das Asti kollimieren. Die Verspannung wird dann eher zu einem unerwünschten "Schwierigkeitsgrad".


    Mit Gruss,
    Beat

    Hallo Rainer


    Danke vielmals für Deine Ausführungen, die ich erst heute gesehen habe. Darf ich dazu einen Kommentar machen?


    Toroid: Schleifen und nicht verspannen. Im seinem Artikel (danke für den Tipp) schreibt Leonard selber, dass die Verspannung kein ganz ideales Toroid gibt. Das Yolo Teleskop kann im Vergleich zu einem Refraktor mit der Hälfte des Gewichtes gebaut werden. Ein grosses Plus. Die Verspannung ist ein unnötiges Zusatzgewicht.
    Der Toroidschliff ist wirklich nicht schwierig. Interferometrie braucht es nicht. Wenn der Sekundärspielgel (nicht der Primärspiegel) torisch gemacht wird, erträgt er etwa doppelt soviel Oberflächen- Fehler, wenn ich mich nicht täusche.
    Beim Beobachten bin ich enorm froh, dass ich nicht mit einer Spiegelverspannung, sondern nur mit der Kollimation beschäftigen muss.
    Die Kollimation ist einfach, Okular-seitig und hält bei meinen Yolos besser als z.B.beim "Super APO", den ich kürzlich in der Hand hatte.


    Die Öffnung: Für das Yolo System ist ideal eine Öffnung von 5 bis 6 Zoll. Da kann man die Vorteile voll ausnutzen.


    Das alte DOS Programm von Sasian ist von mir aus gesehen für die Planung und den Bau besser, weil es eine Optimierugs - Routine beinhaltet. Man kann damit den ursprünglichen Plan im Lauf der Arbeit elegant anpassen. Ich mache jeweils den Sekundäspiegel zuerst, weil ich die geplante Radiusdifferenz nie genau erreiche (lieber zu viel). Ich kann dann den Primärspiegel nachrechnen und erkenne auch sofort was für ein Spielraum mir mit dem Abstand und den Winkeln bleibt.


    Ob ein paar ATMs im Forum ein Yolo bauen möchten? Der Wissens- und Erfahrungs Austausch wäre dabei wohl gewährleistet. Das Yolo System ist "high end" und nicht zu kaufen. Was für eine tolle Herausforderung, eines selber zu bauen!


    Herzlichen Gruss, Beat