Beiträge von rainer-l im Thema „Yolo Konstruktion mit Winspot“

    Hallo Beat und Mitleser


    Ohne Berücksichtigung der erforderlichen Genauigkeit wäre ein Yolo schon schwierig zu kolliminieren .
    Ich bin deshalb froh darüber , was Du zur Theorie und Praxis der Yolo Kollimation geschrieben hast .
    Konstruktion und Kollimation des Yolo's sind also kein großes Problem . Die langen Radien wenn man keine geeignete Messtrecke hat schon .
    Das erste Mal vom "Yolo" gelesen habe ich in "SuW" von Erwin Herrig . Mein Messkeller ermöglichte aber keine Radien größer 3,6 m und ein hochwertiger Planspiegel war mir zu teuer .
    Später bei meinen Gerd-2 3D mit max. 9,7 m Radius habe ich einfach mal versucht durch 3 verbundene Räume und 2 Türen zu messen . Außerhalb der Heizperiode ging das gut , mit Heizung überhaupt nicht .


    Viele Grüße Rainer

    Hallo Beat


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Soweit ich die Formel von Leonard im Kopf habe, geht der Winkel Sigma im ersten Term (Koma) linear und im zweiten Term (Asti) quadratisch ein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    So ist es , wie man auch aus der Schreibweise für den zweiten Therm ersehen kann .
    Leonard Formel(1) w = C1 sigma z^3 cos(phi) + C2 sigma ^2 z^2 + C3 ....


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Darum überwiegt beim Schiefspiegler der Asti in der Ebene, in der die Spiegel gekippt sind.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Beim Yolo entsteht in der Kippebene Koma und Asti. (auf der Achse) und wird durch geeignete Maßnahmen in der Kippebene kompensiert .
    In der dazu senkrechten Ebene sind die Kippwinkel null und dementsprechend entsteht auf der Achse kein Koma und Asti. .
    Der resultiernde Asti. ist der Unterschied zwischen dem Asti. der Kippebene und dem Wert Null . Der Asti. der Kippebene muß also Null werden .


    Eine andere Möglichkeit ist das beide Ebenen den gleichen Asti. Wert bekommen . Dann ist die Differenz ebenfalls Null .
    Ein Beispiel dafür ist der 3D Schiefspiegler .


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=224471


    Viele Grüße Rainer

    Hallo Beat



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Wenn das Yolo Teleskop einmal justiert wurde, muss ich den Winkel B nicht mehr verändern. Die Feinjustage mache ich mit dem Hauptspiegel (Winkel A), wie bei einem Newton. Unterschied, dass die Kollimation via Korrektur des Asti gemacht wird, nicht der Koma. Es tritt dabei keine merkliche Koma auf, wie beim Newton kein merklicher Asti. Das ist jedenfalls was ich beobachte. Wie ist das denn genau?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genaugenommen muß man nach jeder Veränderung von A auch B anpassen weil sonst Koma nicht mehr vollständig kompensiert ist . Bei den üblichen Yolo's ist das praktisch zu vernachlässigen , wie auch deine Erfahrung zeigt . Bei meinem 3D gibt es sogar überhaupt keine Komakompensation und der Strehl liegt trotzdem bei ca. 0,92 .
    In der Formel(1) von Leonard sieht man das die Fehler (Asti , Koma) vom Krümmungsradius , Kippwinkel und Abstand von der opt. Achse abhängen . Kippwinkel und Abstand bei Koma^3 und Astigmatismus^2 .
    Bei einem großen Yolo mit relativ schnellen Öffnungsverhältnis sollte man schon mal mit einem Programm ausprobieren ob nach Veränderung von A auch B angepaßt werden sollte .
    Ein Beispiel (allerdings mit einem Newton) findet sich auf Seite 2 im Beitrag von Gerd-2 .


    http://www.astrotreff.de/topic…SearchTerms=astigmatismus


    Winspot kann die zweite Ebene zwar nicht verkippen , liefert aber unter Trace die Koma und Astigmatimuswerte beider Ebenen und beim Plott sieht man auch die Auswirkung in beiden Ebenen . Ob die nun unterschiedlich kollimationempfindlich sind läßt sich ausprobieren .


    Viele Grüße Rainer


    Edith : Bei Koma geht der Kippwinkel linear und nur der Abstand^3

    Hallo Kurt


    Es freut mich , wenn Du meine Kurzanleitung informativ findest .


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nach meinen Erfahrungen mit div. Kutters, speziell meinem 9" "Spargel" (der mit komakorrigiertem Hs) würde ich rein gefühlsmäßig auch beim Yolo mit der poliertechnischen torischen Deformation des HS beginnen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei deiner Erfahrung mit deinen "Schiefen" und deinem "Messpark" ist das auch sehr zweckmäßig .



    Hallo Beat


    So wie ich Dich verstanden habe , machst Du die Radiendifferenz beim Sekundärspiegel etwas größer um Kollimationsspielraum zu bekommen . Dann paßt Du die Winkel A und B so an das der Astigmatismus durch die tatsächlich vorhandene Radiendifferenz kompensiert wird . Bei A ändert sich dann allerdings auch die Eintrittspupille .
    Wenn man A ändert muß man wegen der Komakompensation auch B verändern , was den Focus seitlich verschiebt . Als einmaliger Vorgang ok , aber vor jeder Beobachtung ?




    Hallo Rudi
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Welligkeit, Rauheit oder "mamelonnage<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">total integrated scatter<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Diese Begriffe sind hier im Forum legendäre Reizwörter .
    Im sogenanten "Monsterthread" gab es dazu sehr viele Beiträge . Sehr interessante und mit immensen Aufwand erstellte Beiträge , aber auch unnötig polemische .



    Hallo Holger


    Vielen Dank für die Info .
    Hast Du eine ungefähre Vorstellung was zwei solche Keile für einen Privatkunden bei Melles Griot kosten ?


    Viele Grüße Rainer

    Hallo Holger


    Zitat aus deinen verlinkten Beitrag:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">NACHTRAG zur qualitativen Erklärung:
    Eine schiefstehende Platte im konvergenten Strahl macht (hauptsächlich) Koma, Astigmatismus und Farbquerfehler. Monochromatisch würde ein einzelner Keil zur Astigmatismuskorrektur reichen, da man Keil- und Kippwinkel so anpassen kann, dass der Keil keine Koma macht. Für den stärker gekippten zweiten Keil des Korrektors ist das auch näherungsweise erfüllt. Der erste Keil muss dann nur noch den Farbquerfehler korrigieren. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hierzu eine Frage :
    Werden die Kippwinkel des Primär und Sekundärspiegels bei deiner Konstruktion so gerechnet das die Koma kompensiert wird ?
    Also Leonard Formel(5) und die Keilplatten machen keine Koma .
    Oder kompensierst Du das gegeneinander ?


    Gruß Rainer

    Hallo Beat


    Dein Komentar ist immer willkommen , besonders wo Du mehrere solche Teleskope hast .
    Das nicht jeder die gleiche Meinung zu torisch schleifen vs Spannfassung hat ist verständlich und auch gut so . Wenn dann beide Bauweisen zu guten Teleskopen führen umso besser .



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn der Sekundärspielgel (nicht der Primärspiegel) torisch gemacht wird, erträgt er etwa doppelt soviel Oberflächen- Fehler, wenn ich mich nicht täusche.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das sehe ich auch so , das kann man auch beim "Probieren" im Programm nachvollziehen .


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beim Beobachten bin ich enorm froh, dass ich nicht mit einer Spiegelverspannung, sondern nur mit der Kollimation beschäftigen muss.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Spannfassung ist ein zusätzlicher Freiheitsgrad (Astikompensation)der zudem ohne Rückwirkung auf die anderen Justagen (Komakompensation) ist . So etwas gibt es sonst nur noch im Schlaraffenland . Bei den langen Spiegelradien ist Kollimation doch das geringste Problem .





    Hallo Emil


    Als dritte Möglichkeit kann man auch nur beim Schleifen/Polieren verspannen . Auch darüber habe ich schon einen Bericht gelesen . Das Problem mit ev. Rauhigkeit ist gelöst und die Fassung im Teleskop ist auch optimal lösbar .


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hat man je ein Yolo schon auf Rauheit hin untersucht?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sasian schreibt etwas dazu bei seinen obstruktionsfreien Newton mit allerdings sehr großer Radiendifferenz des Sekundärspiegels . Etwas schwieriger sind solche Spiegel schon . Das Telescop findet man in Winspot Beispielen .


    Viele Grüße Rainer

    Hallo Miteinander


    Angeregt durch den Thread von Beat möchte ich eine Möglichkeit einen Yolo mit Winspot zur konstruieren zeigen .


    Man benötigt Winspot das man sich kostenlos ohne Problem runterladen kann . Wenn man die Grundlagen des Yolos nachlesen will das Büchlein
    https://de.scribd.com/document/9781653/The-Yolo-Reflector


    Wer Englisch und Formeln nicht mag , es wird nur die Formel(5) benötigt . Ich habe sie hier gleich so umgestellt wie sie zum Berechnen des 2. Kippwinkels benötigt wird , und so das nur Grundrechenarten vorkommen .


    In Winspot gibt es zwei Yolo's .
    Damit kann man ein bischen rumspielen und sich so mit Winspot vertraut machen .
    Es soll wichtig sein nach jeder Modifikation Focus anzuklicken bevor man ploted !


    Größen Bei A.S.Leonard und Winspot
    R1 = Krümmunsradius Primärspiegel
    R2 = Krümmungsradius Sekundärspiegel
    A = Kippwinkel Primärspiegel : bei Winspot Tilt 1
    B = Kippwinkel Sekundärspiegel : bei Winspot Tilt 2
    S = Abstand Primär - Sekundärspiegel : bei Winspot Separation


    Beim Yolo wird die durch die Verkippung des Primärspiegels (um den Winkel A) erzeugte Koma durch die Verkippung des Sekundärspiegels (um den Winkel B) erzeugte Gegenkoma ausgeglichen . Wer mag kann sich dazu den Ersten Therm der Gleichung (1) bei A.S.Leonard ansehen .
    Das bedeutet wenn R1 , R2 , S und A festliegen gibt es nur einen einzigen zulässigen Wert für B .


    B = A * {R1*R2*R2 / [(R1-2*S)*(R1-2*S)*(R1-2*S + 2*R2)] }


    B = A * {.......} : die Klammer{.......} ist etwas größer oder kleiner 1




    Beispiel : Öffnung 200 mm : f ca. 12 : S = 1500


    1.)Versuch : R1 = R2 = 8000 mm : A = B = 4°
    Winspot zeigt A ist größer wie nötig , sonst ok


    2.)Versuch : Änderung A = B = 3,6°
    Geometrie , Fokuslage und f mit 12,3 wie gewünscht


    Berechnung von B für Komakompensation mit A ,R1 ,R2 , und S nach der gegebenen Formel :
    B = A *{8000*8000*8000 / [(8000-2*1500)*(8000-2*1500)*(8000-2*1500+2*8000)]}


    B = A * { 0,9752 } B = 3,511°


    3.)Versuch : Änderung B = 3,511°
    Fokuslage immer noch ok


    Der durch die Verkippung beider Spiegel entstehende Astigmatismus soll durch eien Gegenastigmatismus des Sekundärspiegels kompensiert werden .
    Die dazu notwendige astigmatische Brennweitendiferenz probieren wir mit Winspot aus .


    1.)Versuch : Surface(2) toroid Hacken setzen .
    vorsichtige Schätzung : Rtan 8020 : Rsag 7980
    Ergebnis : diffuse Punkte bei Standart Plot


    2.)Versuch : Um die erforderliche Genauigkeit der Radiusdiff. zu verringern setzen wir die Apertur auf 60 mm . Nun sieht man ein auswertbares Bild .

    3...4.)Versuch : Nach Rtan 8055 Rsag 7945 ist der Plot so gut das die Apertur wieder auf 200 mm gesetzt werden kann .


    5.)Versuch : Zum Feintuning verwendet man Uniform Airy und Uniform Blur . Vorher kann (sollte) man die SA durch eine geeignete Deformation (CC) des Primärspiegels korrigieren . Dies geschieht durch Ausprobieren mit Winspot oder der Formel(12)von A.S.Leonard .
    Achtung : Die CC hat bei Winspot kein negatives Vorzeichen !


    Im Beispiel : Rtan = 8055,5 Rsag = 7944,5 : cc = 3,7


    Der Wunschyolo ist fertig !


    Anmerkung : Alle Korrekturen wirken am Primärspiegel stärker wie am Sekundärspiegel . Während im Beispiel 111 mm Radiusdifferenz bei Korrektur am Sekundärspiegel nötig sind braucht man am Primärspiegel nur 24,5 mm Radiusdifferenz .
    Bei einer Spannfassung ist dies ein Argument , ebenso die Nähe zum Okular beim Justieren . Da die Radiusdifferenz ausschließlich auf die Asti. Korrektur wirkt ist Sie einfach zu justieren . Es bedarf deshalb auch keiner Langzeitstabilität . Das Problem ist die Genauigkeit über die gesamte Spiegelfläche .
    Letzlich ist es ein Frage was man sich genauer oder eher zutraut : Einen toroiden Spiegel oder eine komplexere Fassung . A.S.Leonard war Proffessor für Mechanik , und Interferometrie für Amateure war seinerzeit wohl eher selten . Allerdings waren damals die Spiegelblanks viel dicker und damit sehr viel schwerer zu verspannen .


    Viele Grüße Rainer