Hallo Kollegen,
sitze vor dem Computer anstelle drausen zu sein, obwohl die Nacht Freitag auf Samstag wieder sehr klar war. Antares und die Sterne im Skorpion blinken vor sich hin, während auf der Höhe des Sommerdreiecks die Luft ruhig scheint. Planetenfilmerei bei 25° Stand im Transit ist nicht wirklich lustig. Man merkt jedes 1/2°, das Jupiter höher kommt. Leider war am 19.04.2018 Zeitpunkt der idealen Luftruhe, thermischen Anpassung Teleskop und Transit nicht ident - Luftruhe und Anpassung Teleskop wurden besser, Jupiter marschierte aber schon wieder nach unten und gleichzeitig wurde Wind böig und stärker. Aufnahme ist Kompromis. Kann trotzdem nicht klagen. Jupiteroberfläche war auch visuell detailreich. Im Vergleich zu letztem Jahr ist das ganze eine Herausforderung. Mehr als 8" Teleskopöffnung macht derzeit sicher keinen Sinn. Selbst den 8"er konnte ich im Roten nicht voll ausreizen (im Blaukanal nicht im Ansatz). Interessanterweise war keine Farbverschiebung im Bild zu sehen. Den ADC konnte ich mir somit sparen, visuell und für RGB sowieso. Bildgröße: zwecks Vergleich habe ich mich auf eine Einheitsgröße festgelegt, die ich beibehalten will - bei sehr gutem seeing ist das o.k., bei mäßigem seeing bzw. 25° ist das etwas (zu) groß [B)]. Als Vergleich dazu Bild aus letztem Jahr mit selber Ausstattung am selben Ort, höherer Jupiterstand, Bearbeitung ähnlich: Jupiter 17.03.2017 MEZ01:13.
Jupiter 19.04.2018 2:49 MESZ (links) und Jupiter 17.03.2017 MEZ01:13
Höhe: 24.813° (28 min nach Transit)
Durchmesser: 44.06"
205f6,5 Newton verlängert mit 2x Barlow auf 2700 mm Brennweite
ASI 290mm USB 3.0
FireCapture 2.5
Baader RGB
Belichtungszeiten: 3ms bei 330 fps (R,G), 4ms bei 250 fps (B)
6x 20.000 Bilder (2 Filme verwendet pro Farbe)
Austostakkert 3 mit 1,5 Drizzle Verwendungsrate 25%
Schärfung Giotto Mex Hat (9er Filter - Indiz für mässiges seeing)
RGB Winjupos, Endbearbeitung Fitswork
So ist das nun halt in den nächsten Jahren, wenn man nicht in den Süden fliegt....
PS: Muss noch einen geeigneten Work Flow erstellen für die aktuellen Verhältnisse - man muss in jedem Fall anders Aufnehmen und Bearbeiten.