Beiträge von mile im Thema „Skywatcher 102/1300 Maksutov aufrüsten?“

    Moin Basti,


    öh, wie bist du denn an das Teleskop drangekommen, da fehlt ja scheinbar alles?


    Erinnerungsweise wurde hier gelegentlich von seitenrichtigigen Umlenkprismen ("Amici-Prismen") für das Okular abgeraten. Ich habe damit keine praktische Erfahrung und nutze einfache 90º-Spiegel. Beim Sucher ist der seitenrichtige Einblick wichtig, damit die Durchsicht zur Darstellung in Sternkarten passt, sonst muss das nachts tiefgekühlte Hirn beim Aufsuchen zu viel Transformationsleistung erbringen [;)]. Im Teleskopokular ist das dagegen nicht so wichtig, man gewöhnt sich da sehr schnell daran, dass alles spiegelverkehrt ist. Als Lektüre zu Umlenkspiegeln und Prismen empfehle ich aber, sich z.B. hier mal einen Überblick zu verschaffen, https://www.cloudynights.com/a…diagonal-comparison-r2877 , wenn man eine Wissenschaft daraus machen will.


    Gruß,
    Michael

    Hallo Basti,


    der Mak ist schon ein tolles Instrument, ich habe mit dem gleichen 2013 auch angefangen, sowohl visuell als auch fotografisch an Planeten und ausserhalb unseres Sonnensystems.
    Erstmal zu deiner Okularfrage: Für maximales Bildfeld bieten sich 40er und 32er Plössl oder TeleVue Panoptik 24, ES 24-68º oder Baader Hyperion24 an. Ich habe damals keine Wissenschaft daraus gemacht und mich einfach für das Hyp24 entschieden, weil der Einblick der Hyp-Reihe damals für Brillenträger hochgelobt war. Ich finde das ein klasse Okular und habe viele elektrisierende Beobachtungen damit gemacht. Es scheint gerade am (diesem?) Mak eine besonds gute Figur zu machen, auch wenn ich fairerweise dazusagen muss, dass es in anderen Teleskopbauarten nicht mehr so schön randscharf ist. Das 40er Plössl liegt hier auch, ist halt im Vergleich ziemlicher Tunnelblick und seine einzige Daseinsberechtigung im Vergleich zum Hyp24 ist Austrittspupille-Schinden. Die anderen kenne ich nicht. Am kurzbrennweitigen Ende des Okularstutzen hat mir ein TS Planetary 9 gute Dienste geleistet, auch hier wieder ohne Wissenschaft.


    Macht es Sinn, in das System zu investieren? Wenn du es nutzt, weil es zu deinem Anwendungsfall passt, ja! Es ist klein und leicht, kollimationsstabil und hat eine recht gute Abbildung, wenn man es zu nehmen weiss. Geb das nie weg, das kann dir selbst später immer noch als Reiseteleskop dienen. Überleg dir halt, welche Ziele dir in Zukunft wichtig sind, welche Teleskope du später mal haben möchtest, wie wichtig dir visuell insgesamt ist und ob es Sinn macht, viel Geld in hochwertige Okulare zu versenken.


    Meiner Meinung nach ist auch eine der wichtigsten Investitionen erstmal ein Sucher mit gewinkeltem, seitenrichtigen Einblick ("RACI-Finder"). So liegt das Sucherokular fast nebem dem Teleskopokular und zwischen beiden hin und her zu wechseln wird erst richtig bequem und ohne Halsverrenken möglich. Alles andere ist bei dieser Teleskopbauart meiner Meinung nach eine ergonomische Katastrophe mit Hexenschussgarantie.


    C6 und andere SCTs: werde ich visuell nicht warm mit. Heller als im 4"er Mak ist zwar Alles, gewiss, aber es fehlt der ultimative Kontrast. Fast ein bischen so, als würde man durch eine Gardine hindurch beobachten. Zum Bildfeldrand sieht's aufgrund Koma und Bildfeldwölbung auch viel schneller schlecht aus als im Mak. Mit dem Mak habe ich an den Planeten knalligere Farbe gesehen. Bei DeepSky macht sich natürlich der Helligkeitsgewinn positiv bemerkbar. Visuell wünschte ich, mein C6 wäre ein Mak, oder gleich ein APO. Fotografisch zeigt mein C6 am Planeten/Mond ohne jeden Zweifel, was ein 6"er zeigen soll. DeepSky-Fotografie habe ich nicht versucht, dafür habe ich ein anderes Instrument, ist allerdings auch meine am wenigsten ausgeprägte Leidenschaft.


    Ich hoffe meine paar Zeilen sind dir hilfreich.


    Gruss,
    Michael