Beiträge von Niklo im Thema „Anfängerin sucht Mond Teleskop bis 200€ mit Stativ“

    Hallo Horst hallo Sanja,
    ich lass meine 6" f/8 Newtons auf jeden Fall eine Stunde auskühlen. Der 80/1200 Refraktor ist da deutlich weniger kritisch und der 100/920 Zweilinser APO auch.
    Das Hauptproblem sehe ich aber nicht in der Auskühlzeit. Das Hauptproblem sehe ich eher wenn der Balkon nicht geeignet wäre. Das Umhertragen (2 Stockwerke hinunter und hinauf) und vor allem das alleine zum Beobachtungsort fahren sehe ich als Hauptproblem.
    Wir haben noch gar nicht davon gesprochen, dass man die Justage auch erst noch üben muss. Gerade wenn der Newton weiter transportiert wird, sollte man die Justage überprüfen und meist auch nachjustieren. Wenn es nur der Hauptspiegel ist, ist das ist nicht so schlimm, kommt aber gerade am Anfang als nervige Zusatzarbeit dazu.
    Am einfachsten wäre, wenn Du vom Balkon aus mit dem Beobachten anfangen könntest. Der Balkon sollte natürlich nach oben offen sein.
    Je nach Balkon wäre ein kleiner 60 bis 80 mm Refraktor der "bessere" Einstieg.
    Hannes, wie ist die Optik Deines Refraktors? Vermutlich ist die Optik sehr gut. Bei der Montierung hab ich aber etwas Bauchschmerzen. Ich hatte eine "EQ1" oder "EQ2" artige am alten Bresser 114/900 von 1989. Ja, nach Versteifung des Stativs ging es, aber sie war dennoch schwingungsanfällig. Eine Astro3 (EQ3-1 ?) wie beim alten Skylux wäre aber wohl schon eine Verbesserung(kann man auch gebraucht bei Ébay finden).
    Der Vorteil der kleinen Montierungen ist, dass man sie mit einer Hand locker samt stativ trägt.
    Servus,
    Roland

    Hallo Sanja,
    das Teleskop in den Flur stellen bringt nur etwas, wenn der Flur Außentemperatur hätte. Auf dem Balkon auskühlen lassen wäre dagegen in Ordnung.
    Am Besten wäre, wenn Du vom Balkon aus den Mond im Dobson beobachten könntest. Geht das? Geht das auch mit dem Dobson gut?
    Für den Fall, dass der Balkon für den Mond eher nicht so gut geht schaut die Sache nicht ganz so einfach aus.
    Bei der Vorstellung, dass Du den Dobson 2 Stunden vorher hinausträgst und dann 2 Stockwerke zum Auto hinunter, um dann auf eine Wiese zu fahren hab ich etwas Bedenken. Es gibt Leute, die das machen und es gibt viele Leute, deren innerer Schweinehund in den meisten Nächten stärker ist.
    Frag Dich selber: Würde es Dir nichts ausmachen alleine den 8" Dobson die 2 Stockwerke hinunterzutragen und alleine auf diese Wiese zum Beobachten zu fahren?
    Wenn Du Dich gut überwinden kannst auch diese leicht "unangenehmen" Dinge zu meistern, dann ist die Fahrt zur Beobachterwiese ideal. Dann öffnen sich Dir neben Mond auch sämtliche Deepskyobjekte, die im 8" Dobson so gehen, vor allem wenn Dein Landhimmel recht wenig aufgehellt ist.
    Aus eigener Erfahrung kann ich für mich sagen, dass die Überwindung des inneren Schweinehunds oft schwerer ist, wie man denkt. Gerade unter der Woche nach der Arbeit fällt es mir schwer. Viel leichter ist es, wenn man sich mit jemanden zum Beobachten trifft.
    Servus,
    Roland

    Hallo Sanja,
    ich will mal ein paar Bilder zeigen, die ich aus Videos mit meinem 6" f/8 Newton ca. 2 Tage vor Vollmond gewonnen habe.
    https://www.astrobin.com/277533/
    https://www.astrobin.com/full/277533/0/?nc=user


    https://www.astrobin.com/282675/
    https://www.astrobin.com/full/282675/0/?nc=user


    In sehr guten Nächten kannst Du diese Details im 6" sehen. Es wird aber viele Nächte geben in denen Du im 6" und im 8" weniger Details erkennen wirst oder dann höchstens nach langer Zeit das eine oder andere feinere Detail erhaschen kannst.
    Schauen wir mal auf die Auflösung der Teleskope um einen Eindruck zu bekommen, was der maximale Gewinn ist. Es gibt verschiedene Kriterien, aber nehmen wir mal das Rayleigh Kriterium:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rayleigh-Kriterium
    Auflösung = 1,22 * Lambda/Durchmesser
    Nehmen wir 550 nm für grünes Licht.
    = 1,22 * 550*10^(-9)m/0.15m = 4,47*10^(-6) rad
    = 4,47*10^(-6) rad * 180/Pi *3600 = 0,92 "
    6" hat nach Rayleigh eine Auflösung von 0,92"
    8" hat 0,69" Auflösung
    Der Unterschied ist also grob gesagt 0,9" zu 0,7".
    Bei mittlerem Seeing erreichst Du oft nicht mal 0,9" Auflösung. Du musst dann schon eine Zeit lang warten um kurze Momente nutzen zu können in denen dann Bereiche des Bildes feiner aufgelöst gezeigt werden. Es hängt dann auch von der Kontrastleistung des Teleskops und der Qualität der Optik ab. Da der Mond oft kontrastreiche Details zeigt, wirkt sich die Kontrastleistung eher bei Vollmond aus.
    Bei Jupiter sollte der Unterschied größer sein, da der oft schwache Kontraste zeigt. Da wäre der Vorteil vom 8" größer, da Du auch leichter mehr Farbschattierungen sehen kannst. Leider stehen die Planeten momentan sehr tief.
    Servus,
    Roland

    Hallo Sanja,
    es gibt leider sehr wenig 8" f/6 Newtons, die nicht nur als Dobson angeboten werden. Eine Rockerbox selber bauen um Kosten zu sparen lohnt sich vermutlich nur, wenn man auch den Spiegel schleift und das meiste selber macht (die Arbeitszeit darf man freilich nicht rechnen;) ).
    Von der Qualität kann Eure selber gebaute Rockerbox freilich besser sein wie die gekaufte.
    Für mich würde es schwierig werden besser zu werden, da ich noch zu wenig Erfahrung damit habe.
    Die GSO oder Skywatcher Dobsons sind schon preilich sehr billig.
    Persönlich hab ich nur Erfahrung mit GSO und da bin ich von der Qualität des Parabolspiegels sehr zufrieden. Skywatcher sollen aber auch gute Optiken bauen. Möglicherweise sind die Qualitätsschwankungen bei GSO geringer.
    Der 8" f/6 wird Dir Deepskymassig mehr zeigen wie der 6" f/8. Der 8" f/6 kann Dir am Mond mehr zeigen wie der 6" f/8. Bedenke aber, dass der 8" f/6 langsamer auskühlt und dass die Auflösung vom 6" f/8 auch schon recht gut ist und Du gutes Seeing brauchst oder bei der Beobachtung Dir sehr lange Zeit nehmen musst bis Du gute Seeingmomente in einer mittelmäßigen Nacht erwischt, um dann am Mond wirklich mehr oder feinere Details zu sehen.
    Wenn der Mond und etwas Planeten Dein Hauptfokus ist und Du ein geringes Budget hast, dann wäre der 6" f/8 Dobson die günstigste Lösung.
    https://www.teleskop-express.d…igem-Crayford-Auszug.html


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Gibt es eigentlich Webseiten wo man anhand von Vergleichs Bildern sehen kann was die einzelnen Vergrößerungen bringen? Hier z.b. ein 150/1200 vs. 200/1200. Macht das viel aus, wenn man beim Beispiel des Mondes bleibt? Als laie kann man sich das schwer vorstellen ob das eher ein kleiner oder ein großer Unterschied ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bei gutem Seeing wirst Du im 8" etwas mehr und feinere Details sehen. Bei mittleren Seeing wirst Du ein helleres Bild haben aber die gleichen Details sehen. Das ist meine Einschätzung.
    Servus,
    Roland

    Hallo Sonja,
    da ich ja auch mit kleineren Refraktoren beobachte, möchte ich auch dazu etwas schreiben:
    Es wird meistens davon ausgegangen, dass die Leute wissen wollen, welches Gerät die größte Leistung fürs Geld bietet. Ein klassischer 3" Refraktor mit f/15 bist f/17 hat natürlich weniger Auflösung und im dem Bereich auch weniger "Leistung" wie ein 6" Dobson. Trotzdem kann man mit dem kleineren aber guten 3" FH mit f/16 auch die meisten Details am Mond sehen, die auch der 6" Newton zeigt. Bei mittlerem Seeing sehe ich in Plato mit dem 6" Newton 3 Kleinkrater. Die kann man natürlich auch im 80/1200 FH sehen. Bei gutem Seeing kann der Newton aber manche Kleinkrater in 2 Kleinkrater usw. auflösen und zeigt dann eben feinere und mehr Details und die Details sind auch leichter sichtbar.
    Trotzdem kann man mit so einem klassischen und guten 76/1300 oder 80/1200 FH Klassiker jede Menge Spaß beim Mondbeobachten usw. haben. Der Vorteil bei diesen Klassikern ist, dass die Objektive oft wirklich sehr gut gefertigt sind und es keine Zentrierung und weitere Justage braucht und die Auskühlzeit sehr gering ist. Man stellt das Gerät auf den Balkon (je nachdem kann die Montierung und Stativ auf dem Balkon bleiben) und in ca. 15 Minuten ist das Gerät ausgekühlt und zeigt bis 150x ein sehr gutes und sehr ruhiges Bild (je nach Objekt kann man auch 200x gut einsetzen). Da würde es im größeren Newton zur selben Zeit noch turbulenter ausschauen, dafür verträgt der Newton höhere Vergrößerungen und zeigt dabei ein helleres Bild. Es wird auch schwer in dem Preisbereich einen guten 3" FH zu finden und vermutlich ist auch von daher ein 6" oder 8" Dobson die bessere Wahl, zumal Du gerade auch im Deepskybereich die deutlich höhere Lichtsammelleistung nutzen kannst. M13 zeigt im Zenit im 80/1200 die hellsten ca. 100 Sterne am guten Vorstadthimmel was schon schön ausschaut. Im 6" f/8 sind aber schon gefühlt tausende Sterne sichtbar... Da ist der Unterschied gewaltiger wie am Mond. Beides hat seinen Reiz. Man muss aber wissen, dass mit dem 6" oder 8" Newton einfach mehrer Details beim selben Himmel sichtbar sind.
    Servus,
    Roland

    Hallo Sonja,
    herzlich willkommen.
    Ich schließe mich auch den Vorredendern an. Zum Mak kann ich leider nichts sagen. Die Dobsons bringen meiste Öffnung für das geringste Geld. Theoretisch kann man die auch gebraucht kaufen, hat halt ein etwas höheres Risiko, wenn das Gerät nicht so gut ist. Man kann aber auch Glück haben, was ich schon hatte :)
    Für den günstigen Preis lässt sich so ein Gerät aber auch wieder verkaufen.
    Zu den Neugeräten möchte ich den 6" Dobson von GSO hinzufügen:
    https://www.teleskop-express.d…igem-Crayford-Auszug.html


    Zu den Geräte mit Stativ und Montierung könnte der 114/900 interessant sein:
    https://www.teleskop-express.d…aktischer-Montierung.html
    (die Montierung schaut mir nach Astro3 aus?)


    An kleinen Refraktoren gäbe es noch ein 70/900 und 80/900 auf dieser Montierung. Der Vorteil ist, dass da keine Justage nötig ist wenn vom Werk her alles passt. Der Nachteil, dass für Dich auch keine möglich ist. Wenn das Gerät halbwegs gut ist, die Fassung gut ist, dann wird die Abbildung so bleiben wie sie ist (wenn es vom Werk nicht passt, dann kann man es nur zurücckschicken). Ein Nachteil ist auch, dass sie etwas Farbfehler haben, wobei der bei diesen kleinen Öffnungen und noch relativ langen Brennweiten noch sehr moderat ist. Leider ist mir unbekannt wie die Fassung des Objektivs ist.


    Ein 114/900 war früher ein Einstiegsgerät mit dem man schon viel Spaß haben kann. Dort ist es so, dass Du justeren kannst und musst. Bei manchen Modellen hat es Probleme mit der Fangspiegeljustage gegeben. Da gibt es aber auch Wege, das hinzubekommen.
    Die Donsons sind ja auch Newtons, die justiert werden müssen. Soweit ich gehört hab hält da bei den 6" und 8" ... Geräten von Skywatcher und GSO die Fangspiegeljustage gut. Sie bieten halt am meisten Optik und so ein 6" f/8 Newton ist gerade am Mond und Planeten und hellen Deepkskyobjekten schon relativ stark und deutlich stärker wie der 114/900 und auch wie die deutlich kleineren kleinen Refraktoren, die es bis 200 Euro mit Montierung gibt.
    Selber hab ich einen GSO 6" f/8 Spiegel im Einsatz, der gute Qualität hat. Wenn 200 oder 250 Euro das Limit ist, dann muss man vom Preisleistungsverhältnis zum Dobson raten.
    Servus,
    Roland