Beiträge von Cleo im Thema „Absolut farbreines Fernglas - gibt's das?“

    Hallo Marcus,


    zu Deinen Tests: ein vernünftig korrigiertes Okular ist durch sekundäres Spektrum limitiert, nicht durch den Farbfehler niedrigster Ordnung, wie ihn die Brille hat. Das erklärt zum einen die anderen Farbverläufe (blau / gelb durch sekundäres Spektrum hat man auch beim achromatischen Refraktor), zum anderen die "seltsame" Addition mit dem Farbfehler der Brille. Wenn das Okular (bzw. Fernglas) so korrigiert ist, dass blau und rot zusammenfallen, wird der Farbfehler der Brille damit nicht größer, sondern biegt sich sozusagen nur ein bisschen anders durch.


    So zumindest die Tendenz für die "Hauptverantwortlichen" - im Detail hat man auch Anteile niedrigster Ordnung, die sich übers Feld ändern, etc. pp.


    Viele Grüße


    Holger

    Hallo Marcus,


    dass der Farbfehler mit Brille + Fernglas weniger auffällt als nur mit Brille, dürfte daran liegen, dass das Sehfeld einfach kleiner ist - ich hab relativ kleine Brillengläser und trotzdem sowas wie 60° x 100° je Auge (und nicht ganz mittig), da kommt kein Fernglas mit.


    Mein "Lieblings-Testobjekt" für den Farbfehler sind die Kugelleuchten, von denen ich hier im Haus ein paar hab, das ist sozusagen der Vollmondersatz. Da wird es auch schön rot oder blau, je nachdem welche Kante man hernimmt.


    Viele Grüße


    Holger

    Hallo Marcus,


    wenn die alten Glas-Gläser nicht so hochbrechend waren wie Deine neuen Kunststoffgläser, waren sie wahrscheinlich besser. Im allgemeinen gibt sich Glas oder Kunststoff nicht viel, wenn der Brechungsindex der gleiche ist, siehe die Tabelle in https://www.eyecarebusiness.co…/a-look-at-lens-materials. Die Abbezahl als Maß für die Dispersion (Farbfehler) ist da bei Glas und Kunststoff ähnlich und v.a. eine Funktion des Brechungsindex. Wie üblich gilt bei der Abbezahl: je kleiner, desto schlimmer. Bei Abbezahl 30 ist der Farbfehler doppelt so groß wie bei 60.


    Andreas, farbkorrigierte Brillengläser gibt es meines Wissens nicht zu kaufen. Das müssten ja Zweilinser sein - der Aufwand ist zu hoch für einen Fehler, den man nur wahrnimmt, wenn man ihn kennt...


    Viele Grüße, Holger

    Hallo Andreas und Marcus,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: vertigo</i>
    <br />Übrigens, viele erfahrene Fernglasbeobachter sagen auch das Farbe oft mit dem nicht 100% richtigen Einblick zustande kommt, also Knickbrücke nicht genau eingestellt und Augenposition nicht korrekt positioniert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das finde ich einen guten und wichtigen Punkt! Das Auge hat ja einen nicht unerheblichen Farblängsfehler. Müsste man den nicht strenggenommen kompensieren für eine perfekte Abbildung? Keine Ahnung.


    Jedenfalls kann man damit auch durch seitlichen Versatz von Okular- und Augenpupille gegeneinander Farbquerfehler erzeugen, entweder störend wie von Dir beschrieben, oder auch ganz absichtlich: ich nutze das als eine Art "ADC für Arme" bei der Planetenbeobachtung mit dem Teleskop.


    Viele Grüße


    Holger