Beiträge von otterstedt im Thema „Planspiegel- Fangspiegel“

    Hallo Frank,


    > Die Messung im doppelten Durchgang hat ja seinen Haken, man
    > weis nicht ob der Strahl der durch einen Fehler abgelenkt wird
    > auf dem Rückweg nicht einen Fehler findet die den ersten korigiert


    Bei einem guten sphärischen Referenzspiegel kann das nicht passieren!
    OK, theoretisch kann das passieren... also, wenn man den Spiegel beim
    Messen gelegentlich mal dreht kann das nicht passieren.


    Ich würde die Ganze quantitative Auswerterei übrigens erstmal sein lassen.
    Korrigiere deinen Spiegel einfach bis der Test nullt, und schwups bist
    du fertig. Zur Beruhigung kannst du ja mal zwischendurch messen wie gut
    die gekauften Fang- und Zenitspiegel abschneiden ;)


    Ciao, Heiner

    Hallo Amateurastronom,


    > Das müsste man mal nachrechnen


    letztlich hängt die Sensibilität aller Nulltests ja hauptsächlich davon ab,
    wie gut man in der Lage ist, schwache Helligkeitsunterschiede in dem Bild zu erkennen.
    Wenn es eine Möglichkeit gibt, das objektiv zu berechnen würde es mich auch sehr
    interessiren!


    Nur noch kurz etwas zu meinen Tests:
    - mein Planspiegel war um einiges kleiner als die Referenzsphäre. Wenn ich die
    kleine Achse des Planspiegels zur Berechnung des Öffnungsverhältnisses heranziehe,
    komme ich auf ca. f/13.
    - ich habe den RC-Test zwar nicht quantitativ ausgewertet. Trotzdem denke ich, dass
    die Sensibilität um etliches besser war als Lambda/20. Im Moment habe ich nicht genug
    Zeit das genau nachzurechnen, aber eine Abweichung von 30nm springt einem beim Nullen
    eines solchen Spiegels doch richtig ins Auge. Das müssen doch um die 1mm Schnittweiten-
    differenz sein.


    Ciao, Heiner

    Moin ihr beiden,


    ihr sprecht in Rätzeln ;)


    Mir ist z.B. nicht klar, wieso der Ritchey-Common-Test nur Fehler bis zu Lambda/4
    zeigen soll. Ich habe zwar im Moment vergessen wo, aber in der Literatur wird doch
    eine wesentlich höhere Sensibilität angegeben. Ich persönlich bin mir sicher, dass
    ich gegen eine f/8 Sphäre mindestens Fehler in der Größenordnung Lambda/20 sehen
    konnte. Für Fehler in der Größenordnung Lambda/4 habe ich persönlich fast nie den
    RC-Test verwendet, weil Newtons Inteferenztest für mich viel einfacher durchzuführen
    war und für solche Fehler auch ausreichend genau ist.



    (==>)Frank: (editiert) Nach einiger Rechnerei meine ich, dass
    die Pfeiltiefe eines 100mm Spiegels mit einem ROC von 3km etwa
    416nm beträgt (ich hoffe es stimmt so). Meiner Ansicht nach ist
    das erheblich zu schlecht um als Fangspiegel zu funktionieren.


    Ciao, Heiner

    Hallo Frank,


    > wenn man den Keilfehler im Prüfaufbau bei deinem Beispielfoto
    > rausnehmen würde wären da wohl gar keine Linien?


    Wenn die Platten genau (ohne jeden Keil) übereinander liegen bekommst
    du geschlossene Ringe.


    > ein Wall mit 1Wave Höhe sollten mit dem Prüfglas also 2 Ringe
    > aufwärts und 2 Ringe Abwärts sein.


    Wenn du den Test so machst wie er vorgesehen ist, also mit dem kleinen
    Keil zwischen den Platten, dann siehst du bei einem Fehler von einer
    Wellenlänge einen Schlenker in den Linien, der etwa zwei
    Streifenbreiten von der geraden Idealform abweicht.


    So würde z.B. eine Sphäre von 1,5 Streifen aussehen:

    Bild aus dem Artikel von John M. Pierce auf der Seite von Bob May.
    http://bobmay.astronomy.net/johnpierce/part8.htm


    Ciao, Heiner

    Hallo Frank,


    > Ich seh schon über meine Messergebnisse wewrde ich wohl nichts erfahren,
    > eher werde ich immer noch mehr fragwürdige Apperaturen bauen


    Ich bin nicht ganz sicher, wo es hapert.


    > Wie drückt sich die doppelte Genauigkeit eigentlich beim RC-Test im 45°
    > Aufbau aus, kann man die Schnitweitendifferenzen Halbieren oder so?


    Die Fehler des Prüflings werden beim RC-Test doppelt gemessen, deshalb
    doppelte Genauigkeit. Wenn du diesen Test also tatsächlich quantitativ
    auswerten willst, kannst du die Schnittweiten also halbieren. Ich persönlich
    habe diesen Test nie quantitativ gewertet, sondern dafür lieber Newtons
    Interferenztest genommen.


    > Das Prüfglas von Marty zeigt schöne zentrische Ringe wenn man am Rand raufdrückt wandert das Zentrum weg und
    > wenn man in der Mitte drückt werden die Ringe enger, ist das nicht ein Wiederspruch, möglich ist das das
    > Blaupapier nicht nachgibt, der 50mm dicke Spiegel warscheinlich auch nicht, es konnte als sein das über das
    > Prüfglas und die unterm Rand liegenden Papierstücken der 15mm dünne Spiegel der auf einer weichen unterlage
    > liegt verbogen wird und das Gegenteil von dem eintritt was man erwartet hat.


    Da verbiegt nix! Du sollst ja nur ganz leicht drücken. Das ganze funktioniert so:
    zwisch Prüfling und Prüfglas entsteht _zufällig_ ein Keil. Zwischen den beiden
    wird ein Teil des Lichts hin und her gespiegelt und interferiert. Wenn du jetzt
    _sanft_ drückst wird der keil etweder größer (mehr Streifen) oder kleiner (weniger
    Streifen). Wenn du geschlossene Ringe siehst ist der Fehler noch viel zu groß. Bei
    zwei planen Flächen siehst du nur absolut gerade Streifen.


    Hier ein Bild von Daniels Seite: der Prüfling liegt bei einem
    Fehler von ca. Lambda/4:


    Ciao, Heiner

    Moin zusammen,


    > Wie manche Deformationen in diesem Test erscheinen, müsste
    > man mal berechnen


    oder man blättert hier im Forum etwas zurück ;)


    Die Deformationen sehen genau so aus wie Fehler einer Sphäre im
    normalen Foucault-Test, eben nur mit doppelter Genauigkeit.
    Cosmo hat im letzten Jahr mal ein paar solcher Bilder eingestellt:


    z.B. Ringzone, hochgezogene Kante:


    oder abgesunkener Rand:


    Hier der entsprechende Fred:
    http://www.astrotreff.de/topic…RCHIVE=true&TOPIC_ID=8627


    Ciao, Heiner

    Hallo Frank,


    > ein Berg sieht aus wie ein Loch selbst wenn die Linien gerade


    bei Newtons Interferenztest kann man nun aber doch ganz leicht
    auf einer Seite auf das Problenglas drücken und sieht sofort,
    ob es mehr oder weniger Ringe werden. Damit ist dann auch sofort
    klar, ob es sich um einen Berg oder ein Loch handelt.


    Daniel beschreibt das hier:
    http://avf.astronomie.ch/steiner/ellipt_planspiegel.html
    sehr schön unter "5. Zonen korrigieren"


    Ciao, Heiner

    Moin Frank,


    > die find ich irgendwie zu süß, hast du dvon auch so ein schönes Osterbild?


    Leider nein. Ich habe als halbdurchlässigen Spiegel in meinem
    Probenkasten einfach eine normale Glasscheibe aus einem alten
    Scanner verwendet. Visuell geht das bestens, ließ sich aber
    nicht so gut fotografieren. Allerdings hatte ich nach dem
    anpolieren auch schon gleich fast gerade Linien.


    > Wenn man bei dem Rohglas von der Mitte der Streifen bis auf einen
    > der Berge zählt kommt man auf ca. 7 Ringe, wären das dann 7 lambda,
    > ca 4700nm, fast ein halbes Zentel Millimeter?


    Wie mein Vorredner schon schrieb entspricht ein Ring einer halben
    Wellenlänge des verwendeten Lichts. 7 Rinde würden also z.B. ca.
    2000nm bedeuten.


    Ciao, Heiner

    Hallo Frank,


    > Heiner ich habe die Rückseiten auch bis 800er geschliffen


    OK, dann geht's nicht. Meiner Ansicht nach würde es sich lohnen
    die Rückseiten etwas anzupolieren, ist aber vermutlich Geschmacksache,
    die Reflexe der Rückseite stören beim RC-Test tatsächlich etwas.
    Was hälst du von der Anschaffung eines Probenglases? Gibts bei ebay
    oft sehr günstig. Dieses Teil von Leitz hatte ich damals für weniger
    als EUR 10 geschossen:


    Ciao, Heiner

    Hallo Frank,


    ich denke, in diesem Stadium ist der RC-Test noch viel zu enpfindlich
    (und auch noch zu umständlich) ich würde auf alle Fälle erstmal einfach
    nur die drei Platten mit Newtons Interferenztest gegeneinander testen.
    Das ist total simpel und ganz schnell gemacht.
    Da mir damals die Rechnerei mit drei Gleichungen und drei Unbekannten zu
    blöd wurde, habe ich mir ein Programm gemacht, dass die Feler für jede
    einzelne Platte berechnet. Die Ergebnisse stimmen exactalmente mit denen
    des Ritchey-Common Test überein. Das Probenglas muss übrigens
    nicht unbedingt planparallel sein!
    Siehe thre_planes hier: http://otterstedt.abflug.de/atm/software.html


    Ciao, Heiner