Nmorgen,
gestern war es soweit. Ich wollte den ersten Bedampfungsvorgang ohne den Meister Kurt vornehmen. Tja, was soll ich sagen. Irgendwie dauerte alles deutlich länger als bei dir, Kurt. Allein die alte Spiegelschicht zu entfernen kostete viel Zeit, weil der Tesastreifen, den ich zwei Tage zum Test dran kleben ließ, beim Abziehen (Aluschicht blieb dran!) zwar entfernt wurde, aber die Klebereste auf dem Alu verblieben und so die Natronlauge dort nicht wirksam war, was dem Tassilo ein Schmunzeln entlockte. [:D] Also erstmal wieder spülen, Terpentin dran...ging auch nicht [:0]
Wieder spülen, diesmal mit Aceton gerubbelt und siehe da, jetzt
durfte endlich die Natronlauge wieder das Alu angreifen. Danach kam das ordentliche Reinigen und Trocknen des Substrats, ohne danach zu sprechen, um nicht erneut die fast unsichtbaren Mini-Speichelspots auf dem Spiegel zu haben, auf denen das Aluminium beim Verspiegeln am Samstag nicht haftete.
Alleine bis der kleine Planspiegel "an Bord" war verging über eine Stunde...aber irgendwann war der Colt geladen: [:D]
Alle waren gespannt, was nun passieren würde. Die Anlage wurde angeworfen, evakuiert, erneut zum Glimmen
belüftet und insgesamt nach ca. einer halben Stunde sollte der Verdampfer angeworfen werden:
Tja, und nu passierte folgendes. Der Verdampfertrafo zeigte
beim Einschalten kurzzeitig über 80A an, es gab einen kurzen hellen
Blitz im Inneren, alle erschraken und als ich sah, daß der Strom auf Null Ampere abgefallen war schaltete ich sowohl den Verdampfertrafo also auch die Öldi aus. Die Drehschieberpumpe blieb noch an, um das Abkühlen der Öldi zu ermöglichen und keine Sauerei mit dem noch heissen Öl im Inneren zu verursachen. Etwas verdutzt sahen wir mal nach:
Es war rein gar nichts zu sehen! Alle Verdampferwendel waren scheinbar noch heil, alle Alureiter saßen noch drauf.
Was war geschehen?? Da eine optische Kontrolle nichts brachte und wir erstmal ratlos auf das Gerät starrten, fragte ich, ob jemand "zufällig" ein Messgerät dabei hätte. Stathis hatte
Als wir dann den Verdampferstromkreis überprüft hatten, war
an einem der Verdampferwendeln tatsächlich kein Durchgang. Aber es war kein Bruch oder Ähnliches zu sehen! Wie war das möglich?
Irgendwann kam ich auf die Idee den kleinen gebogenen Mini-Alureiter
anzuheben, und siehe da. EXAKT unter dem Reiter war der Draht wirklich fast unsichtbar gebrochen. Auf dem Bild sieht man auch den kleinen Alureiter auf der Grundplatte liegen:
Also wurde eine neue Wendel aufgelegt und das ganze Prozedere wiederholt:
Und nun entdeckte irgendjemand Wasser am Boden. Panik brach aus!
Die sich als unbegründet erwies, da es sich herausstellte, daß dieses NICHT von unserer Anlage stammte sondern vom Waschbecken und unbemerkt auf dem Boden seinen Weg unter die Anlage gefunden hatte...nich so doll.
Nun kam das nächste Disaster. Irgendwie funktionierte das Belüftungsventil nicht. Wir konnten also nicht Glimmen und mußten den Bedampfungsvorgang abbrechen.[xx(] Das Ventil wurde ausgebaut und der Fehler zum Glück gleich gefunden. Es hatte sich nur eine kleine Schraube gelöst. Alles nachgezogen und ein letzter Versuch gestartet.
Und dieses mal ging alles glatt! Die Verspiegelung war dieses mal
einwandfrei! Selbst Haley fand sie gut und meinte, er hätte da noch seinen 13" zum Verspiegeln rumliegen und mit soooo einer guten Schicht ließe sich bestimmt gut beobachten. [:D] Bestimmt, lieber
Christoph!
Das ganze war zwar ein sehr holpriger Start...aber eigentlich auch das Beste, was uns passieren konnte. Denn nur durch trial and error entwickelt man ein Gefühl für die Anlage und können sofort und richtig reagieren, wenn wieder mal etwas bockt. [^] Und dich lieber Kurt, haben wir uns nicht getraut, um Mitternacht anzurufen um nach Rat zu fragen, hahaha...
cs,
Alfredo [:)]