Beiträge von Arne im Thema „Klassisch visuelle Astronomie vs Astrofotografie ?“

    Als ich mich mit 14 Jahren für Astronomie interessiert und nebenbei mit einer Uralt-Ziehharmonika-Kamera vom Speicher und einem 6 cm Refraktor den Mond in Schwarz-Weiss fotografierte (*) hatte, waren für mich die Bilder von M42 oder M31 z.B. durch das Mount Palomar Teleskop so die Referenz und unerreichbar.


    Vor diesem Hintergrund fasziniert es mich, dass ich - obwohl noch fotografischer Anfänger - jetzt Bilder machen kann, die sich im Vergleich zumindest nicht verstecken müssen.


    Hinzu kommt, dass ich bei der visuellen Beobachtung durch meinen Astigmatismus (so ab 2.3 mm Pupillendurchmesser) etwas gehandicapt bin. Helle Sterne sind als nicht wirklich nadelfeine Punkte, auch wenn das den Eindruck gerade im Übersichtsokular nicht schmälert. Trotzdem ist bei mir jedes wirklich teure Okular verschwendet.


    Langweilig oder mühselig finde ich den Umgang mit dem fotografischen Equipment eigentlich auch nicht. Man versucht natürlich manche Prozeduren zu optimieren, aber alles in allem ist es immer wieder spannend.


    Was ich an der visuellen Beobachtung sehr mag ist das Auffinden von lichtschwachen Objekten mittels Karte und Telrad. Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn das gesuchte Objekt dann im Übersichtsokular zu sehen ist. Das hat so etwas Handwerkliches.


    Wenn ich also nur schnell schauen will, verwende ich meinen Galaxy als Dobson, nur wenn ich anderen etwas zeigen will, ist es besser ihn auf die Montierung zu satteln, weil das Nachführen auch geübt sein muss.


    So gesehen bin ich wohl auch der Mischtyp. Aber wenn ich jetzt z.B. neue Ausrüstung kaufen wollte, würde ich eher in Richtung Astrofotografie gehen (z.B. eine gekühlte Kamera anstelle der DSLR) und weniger in Richtung mehr Öffnung (z.B. einen 12 Zoll Dobson).


    (*) Vielleicht sagt ja dem einen oder anderen noch der Name Ilford etwas. Selbst in dem kleinen Fotoladen bei uns um die Ecke gab es seinerzeit Filme, Fotopapier und Lösungen zum selbst entwickeln.