Beiträge von Feldstecher im Thema „Klassisch visuelle Astronomie vs Astrofotografie ?“

    Hallo Marcus,


    exakt genauso geht es mir auch. Ich hab schon alles durch: Planetenvideographie, Weitfeldaufnahmen, Deep Sky Aufnahmen, Mond und Sonne. Aber irgendwie fehlt die letzendgültige Faszination, denn die EBV macht den Spaß zum Stress. Neulich hatte ich M42 aufgenommen, hat alles prima geklappt und ich habe, während die Kamera lief, den 6" Dobson ausgepackt und M42 beobachtet. Boah, was war das geil. Kein Vergleich mit dem Blick am LiveView oder Laptop.
    An der Sternwarte macht jemand am 14" Newton Live Stacking von Galaxie. Das ist zwar nett, man sieht die Spiralarme echt toll, aber irgendwie macht mich das nicht an. Trotzdem versuch ich auch weiterhin zu fotografieren, denn so ganz lässt mich das Thema nicht los, auch wenn es nur dokumantarischen Zwecken dient. Und so Ereignisse wie Finsternisse, Venus- und Merkustransite, große Sonnenflecken, Mondtransite vor der Jupiterscheibe etc, sind es schon Wert auch fotografisch für das eigenen Gedächtnis festgehalten zu werden. Also weniger "Pretty Pictures" und Pixelzählerei, als viel mehr Dokumentation für das eigenen astronomische Gedächtnis.


    Viele Grüße
    Matthias



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br />Hallo Freunde,


    Ich bin eigentlich ein ziemlich eingefleischter visueller Beobachter. Das Objekt der Begierde direkt im Okular zu sehen, auch wenn es nur ein schwaches Nebelfetzchen ist, hat einen ganz besonderen Reiz, den ich eigentlich kaum erklären kann. Aber wer auch gerne Faint Fuzzies beobachtet, wird wissen was ich meine. Momentan ist mein 16"er eine Baustelle, deshalb beobachte ich viel mit meinem 6" Newton und einem 8x40 Fernglas. Auch kleine Öffnungen haben ihren Reiz.


    Dennoch finde ich Deepsky-Fotografie sehr spannend und unternehme immer wieder Versuche in der Richtung. Allerdings flacht mein Interesse dann auch schnell wieder ab, weil mir das ganze damit verbundene technische Gerödel zu viel wird. Ich habe es gerne schnell und einfach. Deshalb habe ich mir mittlerweile ein unkompliziertes Setup zugelegt: eine Star Adventurer mit einem Canon 200mm 2.8 L an meiner guten alten 1000Da.
    Aber auch da stolpere ich immer wieder über mein grundsätzliches Problem bei der Astrofotografie: langwierige Bildbearbeitung ist mir zuwider! Wenn ich nach dem stacken nach einer halben Stunde EBV kein brauchbares Ergebnis habe, verliere ich oft das Interesse an der Aufnahme und die Frames bleiben dann auf der Festplatte liegen. Wenn ich mir anschaue, was manche Leute über Astro-EBV in ihre Tutorials schreiben, wird mir ganz wunderlich. Die verbringen Stunden über der EBV eines einzelnen Bildes! Für mich undenkbar. Mein Traum wäre eine Software, in die ich meine ganzen Frames rein schaufle und die dann nach einigem herumgerechne ein fertiges Bild ausspuckt. Vielleicht noch an zwei, drei Reglern ziehen und fertig. Das wäre toll.


    Aber solange es das nicht gibt, bleibt mein Schwerpunkt bei der visuellen Astronomie. Das Teleskop schnell ins Auto, zehn Minuten zu meinem Spechtelplatz und dann ein, zwei Stunden beobachten.
    Und natürlich Teleskoptreffen! Das ist das beste überhaupt und bringt mir richtig viel Spaß. In einer großen Gruppe mit vielen verschiedenen Teleskopen zu beobachten dabei fachsimpeln, Equipment ausprobieren, gemeinsam grillen, tagsüber Sonne beobachten. Ich freue mich jetzt schon darauf, dass bald die Saison wieder anfängt.


    Soviel zu meinem Verhältnis zu visueller und fotografischer Astronomie. Es geht beides und hat seinen eigenen Reiz.


    Bis dann:
    Marcus
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">