Beiträge von Nasus im Thema „Astrofotografie Equipment“

    Hi Bernd


    im Prinzip kannst Du gleich loslegen. Ich würde das folgendermaßen angehen, wobei tausende Wege zum Ziel führen:


    1. Den Newton zurück in seine Rockerbox stellen und die EQ6 mit der Nikon und Objektiven ab 50mm bis ~200mm, evtl. 300mm verwenden (btw.: welche Kameraobjektive hast Du?).
    Solche Brennweiten gehen noch gut ohne Autoguiding und mit dem Dobson hast Du während dem (langweiligen) Fotografieren ein schönes Beobachtungsgerät.
    Benötigte Anschaffungen: programmierbarer Kabelfernauslöser (~30€) sowie Fokussierhifen für die Objektive, wobei man letztere auch selbst herstellen kann. Eine Prismenschiene zur Kamerabefestigung benötigt es natürlich auch, wobei es da verschiedene Varianten gibt - ich würde eine Doppelbefestigung vorziehen.


    2. Erste Autoguidingversuche starten.
    Bei den Brennweiten ist das zwar nicht unbedingt nötig, aber schon ab 200mm sehr hilfreich. Da gibt es zwei Konzepte: "Standalone", also ein Autoguider der von der Kamera über den Rechner mit Software bis zum Display alles vereint (da ist der MGEN wohl der unangefochtene Preis/Leistungssieger) oder aber einen etwa halb so teuren Autoguider, der allerdings noch ein Notebook benötigt, dafür aber auch als Planetenkamera verwendet werden kann (da wäre als Optik für Planeten dein 10" top).
    Die Optik für den Autoguider hängt vom verwendeten Teleskop ab - entweder Leitrohr (auch wenn es nur ein Sucher sein sollte) oder aber ein kleines Zwischenstück mit Spiegel am Teleskop selbst, ein sogenannter OAG - "Off Axis Guider". Pauschal behaupte ich mal, dass bei Spiegelteleskopen - egal ob Newton oder SC, RC etc. - ein OAG mehr Vorteile als Nachteile hat, ansonsten ist es umgekehrt.


    3. Richtiges Teleskop verwenden.
    Fotografisch ist deine EQ6 mit 10" am Limit, eher deutlich darüber. Das kann mit viel Erfahrung und guten Rahmenbedingungen wie einer Säule in einer Sternwarte klappen, aber gerade am Anfang hat man damit nur Frust - außer bei Planetenvideos.
    Mit Brennweiten deutlich unter 1m startet man da deutlich sicherer. Meistens läuft es auf einen kleinen APO oder einen Newton bis 6" raus. Bei der Entscheidungsfindung gibt es zahlreiche Faktoren: Was möchte man überhaupt fotografieren, was will/kann man optimieren, was möchte man ausgeben, wie Justageaffin/kompetent ist man etc. pp.


    4. Empfindlichere Kamera kaufen.
    Dabei geht es nicht um höhere iso, sondern um Rotempfindlichkeit, speziell h-alpha. Für Emissionsnebel ist deine D5300 nahezu blind, aber eben zu schade für einen Umbau, wenn Du sie auch tagsüber unkompliziert verwenden möchtest.
    Eine gebrauchte umgebaute 1000d sollte schon für rund 150€ zu haben sein. Bis man die ausgereizt hat, vergeht eine Weile. Nach dieser weile kann man sich Gedanken machen, ob man eine gekühlte dedizierte Astrokamera mit gut bestücktem Filterrad haben möchte, was aber auch von einigen Faktoren abhängt.


    Nebenbei:
    die Punkte 2-4 kann man beliebig durchtauschen.


    cs
    Jürgen