Hallo Andreas,
ich habe bisher zwei komplette Messier-Marathons durchgezogen, vielleicht sind dir meine Erfahrungen nützlich. Kommt auch drauf an, wie ambitioniert du das siehst - ich bin das ziemlich ehrgeizig angegangen. Aber ich Gegensatz zu dem "echten" Marathon wirst du deine Zeit auch durch noch soviel Training niemals verbessern, du wirst immer rund 10 Stunden brauchen [:D].
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ... mir ist z.B. klar dass es v.a. in der Dämmerung und im Morgengrauen schwierig wird, Horizontsicht wichtig ist, ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Ja, ganz genau - und natürlich generell die Himmelsqualität. Und ganz besonders wichtig ist der freie Westhorizont für abends, und der ganze Südost- bis Osthorizont am Morgen. Da wäre es auch gut, wenn in dieser Richtung keine größeren Lichtglocken sind - der Kontrast ist infolge der Dämmerung eh schon genug beeinträchtigt. Zum Beispiel ist eine flächenschwache Galaxie wie M74 sehr empfindlich gegen Aufhellungen, und die habe ich bei den Marathons an einem 16. bzw. 21. März abends immer nur indirekt blickweise erkennen können - und das bei gutem Westhorizont.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> dass man EIGENTLICH alle Messiers vorher schon kennen sollte <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Das hat sicher viele Vorteile, sehe ich aber nicht so kritisch. Bis auf die direkte Abend- oder Morgendämmerung hat man doch immer genug Zeit, ohne Druck im Atlas nachzuschauen.
Die schwierigen Objekte abends und morgens sind aber wirklich kritisch, und der Zeitdruck ist enorm - besonders morgens gegen die aufkommende Dämmerung. Und generell ist es für diese Objekte umso besser, je südlicher dein Beobachtungsort ist: Das gilt sowohl für M74 und M77 abends, als auch für M6, M7, M69, M70, M54, M55, M75, M72, M73, M2 und M15 morgens - und ein südlicherer Standort kann gleich einen Unterschied von mehreren erkannten Messiers machen. Nur M30 geht bei einem März-Marathon auch in Südbayern gar nicht, der geht morgens erst etwa ab Anfang Mai.
Wenn du es richtig ambitioniert angehen willst, würde ich die Positionen der oben genannten kritischen Objekte zusammen mit Starhopping-Mustern sozusagen auswendig lernen, weil du etliche von ihnen in der Dämmerung - wenn überhaupt - nur noch mit indirektem Sehen ausmachen können wirst: Und du unter zunehmend größerem Zeitdruck dann gar keine Zeit mehr hast, im Atlas nachzuschauen. Ich hatte mich so vorbereitet, dass ich in der S-Bahn immer mal wieder in den Karkoschka geschaut habe, und die Pfade der kritischen Objekte studiert habe.
Zu deinen speziellen Fragen sehe ich es ähnlich wie Daniel und Dominik. Die meisten Messier-Sternhaufen fallen wirklich ins Auge, und den Virgohaufen machst du mitten in der Nacht, wenn ohnehin viel Zeit ist.
Ich habe die genannten beiden Marathons auf meiner Homepage genau beschrieben, mit Karte mit möglicher Beobachtungs-Reihenfolge. Einmal war ich in der Nacht 16./17. März 2012 mit dem 120mm Refraktor am Alpenrand (in Geigersau), und da konnte ich 107 Messiers ausmachen:
http://cougar.bakonyi.de/~ben/…1203-geigersau/index.html
Und in der Nacht 21./22. März 2015 beim "All Arizona Messier Marathon" mit einem 10-Zöller, wobei ich alle dort möglichen 110 Objekte erwischen konnte - M30 war dabei am visuellen Limit:
http://cougar.bakonyi.de/~ben/…a/201503-usa_3/index.html
Servus
Ben