Beiträge von BenN im Thema „Messier Marathon richtig vorbereiten“

    Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich hatte mich an M72 und M73 vergeblich abgemüht und dann hat die Zeit für M54, M69 und M70 gefehlt. Ich habe von den dreien nur noch M54 geschafft. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, ich denke, diese drei sollten auf jeden Fall vor der "finalen Achse" M55 - M75 - M72 - M73 probiert werden. Mein Problem war auch, dass mir zusätzlich noch M15 und M2 gefehlt hatten, schon bei erheblicher Dämmerung - und M2 kostete einiges an Zeit. Daher finde ich deine Anregung sehr interessant:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Nicht den Blick Richtung Osthorizont vergessen, M15 und M2 können vielleicht schon vorher zwischen rein genommen werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, für die "finale Achse" wäre einfach mehr Zeit, wenn man M15 und M2 noch vor dem Paket M69-M70-M54 einschieben könnte. Soweit ich mich erinnere, hab ich bei den dreien erstmal etwas gewartet, bis sie hoch genug standen - diese Wartezeit hätte vielleicht auch für einen Kurztrip zu M15 und M2 plus Rückkehr gereicht. Daher kann ich mir schon vorstellen, dass bei optimaler Pfadwahl und Zeitverteilung auch 109 Objekte drin waren.


    Servus
    Ben

    Hallo miteinander,


    (==&gt;) Canis Lupus:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> zu Beginn in der Abenddämmerung Streß pur ... Mitten in der Nacht dann einige Stunden Langeweile ... aber in der Morgendämmerung dann auf einmal wieder "Streß" <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Langweilig fand ich den Marathon aber nicht: Man hat schon zu tun, es ist eine lange Liste an Objekten, die man da abarbeiten muss. Und wenn zwischendrin mal Zeit ist, kann man sich das eine oder andere Objekt ja auch genauer anschauen - oder ein anderes in der Nähe. Und auch den Vergleich all der Objekte mit dem selben Fernrohr fand ich sehr interessant.


    Du kommst ja aus Österreich, und der Messier-Marathon erinnert mich an die Skiabfahrt in Kitzbühel: Am Anfang der "Streif" ist es knallhart (Mausefalle, Steilhang), der Mittelteil mit dem Ziehweg ist wesentlich ruhiger, und am Ende (Hausbergkante, Zielhang) wird es wieder sehr deftig. Und im Gegensatz zu den Weltcup-Abfahrern kannst du beim Marathon im (langen) Mittelteil halt auch mal die Skier abschnallen und am Pistenrand einen heißen Tee trinken [:D][;)].


    (==&gt;) Andi:


    ich kann deinen Tipps nur zustimmen ! Ja, M74 war in Geigersau sehr schwierig; ich hab die Galaxie indirekt blickweise nur erwischt, weil ich die Position ganz genau auswendig wusste (relativ zu zwei nahen 11 mag Sternen), und der Himmel sehr gut war. Ansonsten: Abhaken, und schnell weitermachen, genau; und das mit M79 im Hasen sehe ich genauso - je früher, desto besser.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Die Objekte M55,M75,M72,M73,M30 sind von DE aus sehr schwierig bis unmöglich.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    M30 geht zu dem Zeitraum gar nicht, aber alle anderen wären bei mir an diesem 17.3 morgens in Geigersau wohl schon möglich gewesen; nur für alle vier gleichzeitig wurde es zu knapp, wie in meinem letzten Post beschrieben. Vielleicht hätte ich auch M55 und M75 erwischen können, und dann hätte ich wahrscheinlich für M72 und M73 keine Zeit mehr gehabt.


    Aber klar: Geigersau liegt ganz im Süden von Deutschland, und nach Norden hin wird es immer schwieriger. Und dann sollte auch der Himmel noch möglichst gut sein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ben: Meinen wir dasselbe Geigersau? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich denke schon - der Hügel im Ammerknie vor den Ammergauer Alpen [:)].


    Servus
    Ben

    Hallo Karsten,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Da werde ich Bens schöne Beobachtungskarte mit der wahrscheinlich richtigen Reihenfolge ausprobieren <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dazu noch ein Nachtrag: Ich hatte den Pfad auf der Karte schon vor meinem Geigersau-Marathon eingezeichnet, aufgrund von Empfehlungen im Internet - um einen allgemeinen Überblick zu bekommen. Die angegebene Reihenfolge wäre z.B. für den Arizona-Marathon völlig passend und unproblematisch, weil dort die südlichen Objekte viel höher stehen als bei uns. Aber schon bei dem Marathon in Geigersau bin ich bewusst davon abgewichen: Soweit ich mich erinnere, habe ich z.B. den Kugelhaufen M79 im Hasen schon gleich nach der Gruppe M31/M32/M110 eingestellt - zur Sicherheit, weil M79 schon ziemlich tief stand. Und für Beobachter noch weiter im Norden ist umso mehr zu empfehlen, bei südlichen Objekten wie M79 oder M93 nicht lange zu warten, weil sie dort umso schneller untergehen; während M76 oder M103 (bei der Gelegenheit hatte ich auch gleich M52 mitgenommen) bei uns ja deutlich zirkumpolar sind, und daher überhaupt keine Eile haben.


    Für den ganzen großen Mittelteil der Tour kann man den angegebenen Pfad aber völlig problemlos verwenden, da hat man viel Zeit. Morgens in der Dämmerung bin ich in Geigersau bei M55 dann aber notgedrungen wieder vom Pfad abgewichen - und das war alles richtig spannend, und ist mir bis heute intensiv in Erinnerung:


    "Die Morgendämmerung setzte schon ein, als die drei südlichen Kugelhaufen M69, M70 und M54 im Schützen endlich hoch genug standen, um mit indirektem Sehen noch deutlich identifiziert werden zu können - auch hier hatte ich mir die genaue Position vorher eingeprägt. Bei einem kurzen Schwenk in die Gegend von M55 konnte ich dort noch nichts erkennen, daher gings erst zu den mir noch fehlenden M15 und M2. Mit der unaufhaltsam zunehmenden Dämmerung wurde jetzt auch der Zeitdruck drastisch spürbar. Für M2 brauchte ich länger als gewollt, und danach blieb nur noch die in etwa parallel am Südosthorizont stehende 'Achse' M73, M72, M75 und M55 übrig. Hier kam jetzt auch das Licht des Mondes im letzten Viertel dazu, und bei sich nunmehr rapide aufhellendem Osthimmel schaffte ich noch M73, und wahrscheinlich auch noch M72 ganz in der Nähe: In der richtigen Gegend war mit indirektem Sehen noch ein Fleckchen auszumachen, ich habe es aber nicht mehr genau nachgeprüft - mir fehlten ja noch zwei Objekte. Der Blick zum Osthimmel zeigte jetzt aber: Für eine weitere 'Starhopping'-Suche in einem anderen Areal war keine Zeit mehr, bei der hellen Dämmerung hätte ich M75 und M55 gar nicht mehr gefunden."



    Servus
    Ben

    Hallo miteinander,


    (==&gt;) Karsten:


    Es freut mich, dass dir die Karte nützlich sein kann !


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ... Wir wollen im April mit einigen Sternenfreunden einen längeren Beobachtungsurlaub machen ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So ein Marathon Mitte April ist sicher auch sehr interessant, und da sind die Karten ja schon bissel anders gemischt. Die Messiers am Morgenhimmel werden alle ein wenig einfacher werden, weil sie bei Dämmerungsbeginn schon etwas höher stehen. Bei den dann schon deutlich kürzeren Nächten müssen das aber die Abendhimmel-Objekte umso mehr büßen, zusätzlich zum Fortschreiten der Jahreszeit: M74, M77 und M79 sind dann sicher weg, M33 vielleicht auch schon, und M31 & Begleiter sehr tief unten. Der Orionnebel lebte bei uns aber noch, auch aufgrund seiner Helligkeit, wie die Bilder von einem 13. April zeigen:


    http://cougar.bakonyi.de/~ben/…304-duerrnhaar/index.html


    (==&gt;) Andreas:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Auf die offenen bin ich nach wie vor gespannt- der MM ist hier sozusagen eine gute Gelegenheit mich hierzu mal zu 'zwingen' <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da gibt es kompakte und sternreiche Haufen wie M37, M35, M67, M93 oder M11, die im 10-Zöller super rüberkommen - vielleicht führt der Zwang ja zu einer Bekehrung [:D]. Und so ein Marathon bietet die Möglichkeit, viele Objekte mit dem gleichen Instrument direkt zu vergleichen - das fand ich sehr interessant.


    Servus
    Ben

    Hallo Andreas,


    ich habe bisher zwei komplette Messier-Marathons durchgezogen, vielleicht sind dir meine Erfahrungen nützlich. Kommt auch drauf an, wie ambitioniert du das siehst - ich bin das ziemlich ehrgeizig angegangen. Aber ich Gegensatz zu dem "echten" Marathon wirst du deine Zeit auch durch noch soviel Training niemals verbessern, du wirst immer rund 10 Stunden brauchen [:D].



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ... mir ist z.B. klar dass es v.a. in der Dämmerung und im Morgengrauen schwierig wird, Horizontsicht wichtig ist, ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, ganz genau - und natürlich generell die Himmelsqualität. Und ganz besonders wichtig ist der freie Westhorizont für abends, und der ganze Südost- bis Osthorizont am Morgen. Da wäre es auch gut, wenn in dieser Richtung keine größeren Lichtglocken sind - der Kontrast ist infolge der Dämmerung eh schon genug beeinträchtigt. Zum Beispiel ist eine flächenschwache Galaxie wie M74 sehr empfindlich gegen Aufhellungen, und die habe ich bei den Marathons an einem 16. bzw. 21. März abends immer nur indirekt blickweise erkennen können - und das bei gutem Westhorizont.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> dass man EIGENTLICH alle Messiers vorher schon kennen sollte <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das hat sicher viele Vorteile, sehe ich aber nicht so kritisch. Bis auf die direkte Abend- oder Morgendämmerung hat man doch immer genug Zeit, ohne Druck im Atlas nachzuschauen.


    Die schwierigen Objekte abends und morgens sind aber wirklich kritisch, und der Zeitdruck ist enorm - besonders morgens gegen die aufkommende Dämmerung. Und generell ist es für diese Objekte umso besser, je südlicher dein Beobachtungsort ist: Das gilt sowohl für M74 und M77 abends, als auch für M6, M7, M69, M70, M54, M55, M75, M72, M73, M2 und M15 morgens - und ein südlicherer Standort kann gleich einen Unterschied von mehreren erkannten Messiers machen. Nur M30 geht bei einem März-Marathon auch in Südbayern gar nicht, der geht morgens erst etwa ab Anfang Mai.


    Wenn du es richtig ambitioniert angehen willst, würde ich die Positionen der oben genannten kritischen Objekte zusammen mit Starhopping-Mustern sozusagen auswendig lernen, weil du etliche von ihnen in der Dämmerung - wenn überhaupt - nur noch mit indirektem Sehen ausmachen können wirst: Und du unter zunehmend größerem Zeitdruck dann gar keine Zeit mehr hast, im Atlas nachzuschauen. Ich hatte mich so vorbereitet, dass ich in der S-Bahn immer mal wieder in den Karkoschka geschaut habe, und die Pfade der kritischen Objekte studiert habe.


    Zu deinen speziellen Fragen sehe ich es ähnlich wie Daniel und Dominik. Die meisten Messier-Sternhaufen fallen wirklich ins Auge, und den Virgohaufen machst du mitten in der Nacht, wenn ohnehin viel Zeit ist.


    Ich habe die genannten beiden Marathons auf meiner Homepage genau beschrieben, mit Karte mit möglicher Beobachtungs-Reihenfolge. Einmal war ich in der Nacht 16./17. März 2012 mit dem 120mm Refraktor am Alpenrand (in Geigersau), und da konnte ich 107 Messiers ausmachen:


    http://cougar.bakonyi.de/~ben/…1203-geigersau/index.html


    Und in der Nacht 21./22. März 2015 beim "All Arizona Messier Marathon" mit einem 10-Zöller, wobei ich alle dort möglichen 110 Objekte erwischen konnte - M30 war dabei am visuellen Limit:


    http://cougar.bakonyi.de/~ben/…a/201503-usa_3/index.html


    Servus
    Ben