Beiträge von fraxinus im Thema „2 Meter Projekt“

    Hallo Namibj,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wobei diese Verfahren auch aus seeing-betroffenen Bildern Informationen herausziehen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja. Sonst wäre es nichts neues[;)]


    Anderseits zeigt Fried, daß die Rate der verwertbaren Bilder mit einer e-Funktion abfällt.
    Was das beudeuet brauche ich Dir nicht zu erklären, oder?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber dass rechne ich bald aus.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, bitte.
    Ich klinke mich bis dahin aus.


    cs Kai

    Hallo,


    Seeing Theorie ist nicht mit ein paar blumigen Sätzen erklärt.
    Dazu braucht es Mathematik.
    Wer es genau wissen will, kann sich den Original-Artikel von David L. Fried aus dem Jahre 1977 reinziehen. Der Ansatz über das *zeitliche* Verhalten des Seeings ist in meinen Augen der beste Zugang zu diesem Thema:


    http://www.astrosurf.com/cavad…y_of_getting_a_lucky_.pdf


    Wer es nicht selbst nachrechnen kann, muss sich nicht zu krämen, das Niveau ist deutlich über Abitur-Level.
    Das Ergebnis steht in Tabelle II auf der vorletzten Seite.


    Wenn ich das kurz in deutsch zusammenfasse:


    - Der Anteil "scharfer" Bilder liegt bei 1" Seeing und 70cm Öffnung um die 1:1000
    - Der Anteil "scharfer" Bilder liegt bei 1" Seeing und 100cm Öffnung um die 1:Million


    "Scharf" bedeutet, in etwa das Niveau was mit dieser Öffnung im Weltraum möglich wäre.


    cs Kai

    Guten Morgen Namibj,


    zunächst die schlechte Nachricht:
    Meine 120cm Vakuumkammer wird in der ersten Ausbaustufe nur handpolierte Spiegel bedampfen können.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber noch dazu: wie schnell koennt ihr eigentlich schleifen, ohne dass sich das Glas zu sehr verzieht, durch die Schleifwaerme?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nun, das kommt drauf an.
    Bei einem Amateurschleifer im besten Alter, so 33-39, würde das man das Glas im dunkeln schon matt glühen sehen.
    Geschätzt 500°C. Deshalb arbeiten alle mit Wasser, was nicht nur die Schleifkörner besser bindet sondern auch eine Kühlfunktion ausübt.
    Asbest-T-Shirt und ggf ein Stirnband aus dieser Faser ist trotzdem sinnvoll.[;)]
    Die Bizeps produzieren schließlich auch Abwärme.


    Jetzt mal im Ernst.
    Es hat schon seinen Grund, warum angehende CNC Zerspaner ihre praktische Ausbildung nach wie vor mit der Feile beginnen.


    Und zu dem PDF:
    Darin sieht man sehr schön, wie echte Wissenschaft mit heutiger Rechentechnik funktioniert.
    Da wird zunächst <i>alles</i> per Software simuliert.
    Insbesondere der zu erwartende Input, also atmosphärisch verzerrtes Bildmaterial - indem man das Original durch ein Modell der Atmosphäre wurstelt.
    Man kann den gesamten Algorithmus testen, bevor überhaupt ein Teleskop ins Spiel kommt!
    Genau so zäumt man das Pferd von der richtigen Seite auf.


    Weiterhin braucht der Algorithmus Belichtungszeiten unter 5-15ms. Da hat sich seit der Theorie von Fried (60'er Jahre) erwartungsgemäß nichts geändert.
    Gleichzeitig steht fest, daß es eine sinnvolle Obergrenze für die Öffnung gibt.


    Ralf hat geschrieben:

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich behaupte nun, dass du mit 30 cm und viel, viel Geduld ein gleich scharfes Bild erstellen kannst wie ein 8 m Teleskop, das keine Adaptive Optik besitzt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Definitiv ja!
    Und ich füge hinzu: zwischen 30cm und 8m gibt es ein (flaches) Öffnungs-Optimum, je nach Seeing.


    cs Kai

    Hallo,


    ein Design von R.Wilson für sphärischen Haupt- und Sekundärspiegel hatte ich irgendwann zum Spaß mit OSLO durchgerechnet.
    Es ist sehr kompakt. Absolut wichtig für den ambitionierten Balkon-Sternwartenbesitzer[8D].




    Hauptspiegel sphärisch 2m, f/1.5
    2.Spiegel sphärisch 0.5m
    3. plan
    4. und 5. Spiegel asphärisch, ca 0.6m


    Gesamtsystem f/6


    Die Spots sind perfekt, das Feld ist sehr brauchbar.



    Probleme?


    - Test von Spiegel 4 und 5.
    - ohne hochreflektive Beschichtungen geht zu viel Licht verloren


    Ursprünglich war es ein "gekacheltes" 16m System. Aber gut, im kleinen Maßstab Erfahrungen sammeln schadet sicher nicht[:D]


    cs Kai

    Guten Morgen,


    geiler Thread hier[8D]


    Lucky Imaging, also das Einfrieren des Seeings im Millisekunden Bereich, funktioniert nur bis zu einer bestimmten Spiegelgröße in Relation zum Seeing.


    Die Optik darf 7x bis 10x größer als der Fried-Parameter sein.
    Für 1" Seeing beträgt der Fried-Paramater ca 10cm, also wäre eine 70cm Optik sehr gut geeignet und 100cm das absolute Maximum.
    Für 2" Seeing: 35-50cm.
    Für 0.5" Seeing: 140-200cm.


    Der Knackpunkt: die Optik muss für diesen Zweck beugungsbegrenzt sein - völlig ausgeschlossen für Borosilikat in diesen Dimensionen.
    Der erste Punkt wäre, sich mit der Theorie von Fried zu beschäftigen und eine Seeing Messung.
    ich habe das vor einigen Jahren probiert:
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=132847



    Visuell sind 2m sicher der Hammer[:)]
    Aber das Projekt also solches hat viel zu viele Unwägbarkeiten.
    Man kann realistisch nur auf <i>selbst</i> erarbeiteter Technologie aufbauen und maximal <i>eine</i> neue Baustelle aufmachen.
    Und selbst dann bekommt der Begriff "Mannjahr" eine ganz konkrete Bedeutung[;)]


    cs Kai