Beiträge von 03sec im Thema „2 Meter Projekt“

    hallo Namibj,
    "brauchbar ausleuchten" ;) wäre nicht so das Problem, die Schärfe ist es, die fehlt. Wenn du diese übers Lucky Imaging hin bekommen willst o.k. aber dann brauchst du keine Kühlung für deine Kamera. Das, was an thermischem Rauschen in ein paar Millisekunden dazu kommt, das kannst du gerne vergessen.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Namibj,
    ich habe das Paper angeschaut, gelesen - nicht alles- und die Formeln nicht verstanden. Soweit ich das erkennen kann handelt es sich um eine Form der Dekonvolution. Ich persönlich halte sehr viel davon. Statt auf Aktive und Adaptive Optiken zu setzen würde ich diesem Thema mehr Raum geben. Aber es hat vermutlich Gründe, warum das bei den Profis so nicht gemacht wird.
    Als Planetenfotograf weiß ich um das SNR und die Schärfung, und ich weiß auch, dass ich das theor. Auflösungsvermögen auch bei x-tausend gemittelten Bildern, SNR also irre hoch, nicht erreiche, wenn das Seeing nicht mitspielt. Die Bildbeispiele von Kopernikus sind fast schon profan, das kennt hier eigentlich jeder. Zugegeben, dass ist ein echt scharfes Bild, der Schärfegewinn ist enorm, aber das ist die Grundlage aller Planetenfotografen hier.
    Wenn du eine Auflösung von 0,3" bei Doppelsternen anstrebst, dann kannst du das einfacher haben als mit einem 2 m Spiegel, ganz sicher.
    Gruß,
    ralf

    Hallo Namibj,
    ich habe keine Ahnung vom Teleskopbau aber ein wenig Praxis was die Schärfe von Astrofotos angeht. Deshalb drehe ich das Rad nochmal zurück zur Ausgangsfrage.
    Das A und O ist das Seeing. Das bekommst du nicht weg. Nicht hier, nicht mit warten auf den besten Tag des Jahres, nicht in Namibia. (Eine Option gäbe es allerdings, Antarktis, mit ca. 0,2", aber selbst da kannst du das theor. Auflösungsvermögen nicht voll nutzen) und eben auch nicht mit Lucky Imaging. Es gibt eine Arbeitsgruppe bei der ESO, die Lucky Imaging betreibt ich glaube an einem 3,5 m Spiegel. Soweit ich weiß nur Doppelsterne. Man kann eben nicht alles Seeing einfrieren. Kai hat´s ja schon geschrieben.
    Ein Seeing von 1" gilt hierzulande als super, bei den Profiorten sind es vielleicht 0,5". Das theor. Auflösungsvermögen eines 30 cm Spiegels liegt grob bei 0,5". Mehr Öffnung bringt nichts an Schärfe, nur an Helligkeit. (Aktive und Adaptive Optik mal ausgenommen, aber selbst hier bin über die Ergebnisse ein ganz klein wenig enttäuscht.)Weltraumteleskope nehme ich aber wirklich aus ;-).
    Ich behaupte nun, dass du mit 30 cm und viel, viel Geduld ein gleich scharfes Bild erstellen kannst wie ein 8 m Teleskop, das keine Adaptive Optik besitzt.
    Bleibt die Lichtmenge, und da möchte ich Armins Idee mit den vielen kleinen Teleskopen aufgreifen, weil ich selber schon in die Richtung gedacht habe. Ein Array von X mal 30 cm Spiegeln, bist du meinetwegen auf f/1 kommst oder sogar drunter. Wenn jedes Teleskop hintergrundlimitiert belichtet, (und das geht gaaanz schnell bei uns), dann hast du nur das Ausleserauschen als "Abzug" und das hält sich mit modernen Chips in Grenzen bzw. du könntest auch in 16? 25? EmCCD-Kameras investieren.
    Viele Grüße,
    ralf