Beiträge von G2-Astro im Thema „Mysteriöser vintage 101/1600 mm FH-nun komplett !“

    Hallo Hannes,


    das hatte ich dir doch am 13.2.18 per e-mail beantwortet!


    Hier noch mal was für Jene die sich nichts unter einer Flori - Montierung vorstellen können, hier mit einem 60 mm Selbstbau Refraktor.
    > das Foto fand ich unter Flori - Montierung bei Google <


    Gebaut nach Plänen aus dem Buch "Fernrohrmontierungen und ihre Schutzbauten für Sternfreunde" von Anton Staus!


    Meine war nur doppelt so Stark gebaut, mit 1x 50 + 1x 60 mm breiten Hartholz Gleitlagern ( statt Metallwinkel ) zwischen 2 x 15mm starken Leimholzpatten für die 35 mm Achsen.
    An der RA. - Achse war oben mit einem 35mm Axiallager zum Abfangen der Dek. Achse ins Hartholz eingelassen!

    Alles ruhte auf einem 130cm Holzständersäule Dm 120mm, - die 60cm, über dem 4-Kant - konischen Fuß teilbar war.
    Fast die Maße der Staku Montierung, aber viel leichter herzustellen!


    Sie war stabil genug um die 4,6 KG vom 1680mm langen 95 mm ø Tubus mit Taukappe 115 mm ø und später auch noch meinen 114/900 Quelle Newton zutragen.
    Der Okularauszug Schiebetubus hatte 65mm Verstellbereich!


    Die Bauart war so Starr das man Sie locker mit einer GP DX vergleichen könnte!



    Nach gleichem Grundprinzip hab ich mal eine AZ - Montierung nach Art der AYO Montierung, mit 50mm Achsen aus 2 x 180mm lagen Edelstahl Möbelfüßen für Materialpreis 80,- Euro hergestellt.

    Der Kumpel betreibt darauf ein 180mm Intes - Miro MAK und einen 140 mm F6,5 APO, visuell.


    Gruß Günter

    Hallo Markus,


    ja die kleinen alten Röhrchen sind nicht schlecht, wenn man sie richtig ausnutzt!
    Wenn man die Qualität der Zeichnungen in der Menge sieht ist man Baff was sich der Eisteiger mit 66 Jahren noch alles angeeignet hat, das ist aber sicher auch der beruflich in Fleisch und Blut eingegangene Disziplin geschuldet!


    Man ist aber oft verblüfft was dann in Kombination mit einer Guten, wenn auch kleinen Optik rauszuholen ist!
    Ein Grund dafür ist, das man Heute von großer Öffnung verwöhnt, dies Teleskopgrößen visuell völlig unterschätzt!
    Man vergisst, dass Sie selten bis nie eine Komplette oder gar mehrere Turbolenzzellen erfasst oder anschneidet und deshalb schon so viele Details ruhig sauber erkennen kann!


    Hier hab ich am 70 mm Lidl Teleskop einfach mit dem Zeichenbrett auf den Knien mal konzentriert losgelegt und erst drinnen bei weißlicht gesehen, wie gut es geworden ist.

    Ich zeichne immer nur am Teleskop alles fertig und nicht nachher am Schreibtisch aus dem Gedächtnis die Feinarbeiten, damit nur das gesehene auf dem Papier ist!


    mit 70/700mm Lidl FH Refraktor

    Die Krater Cleomedes; Burckhardt, Peirce + Swift
    Mit Vergrößerung von 100 -194 Fach

    http://www.g2-astronomie.de/phpbb2/viewtopic.php?t=58


    Ich fand meine Zeichnung gut, aber Seine Zeichnungen, waren noch einen Tick besser, was sicher der Vielzahl der zeichnerischen Übung geschuldet ist!


    Auch hier macht Übung den Meister!

    Hallo Micha,


    schönes Teleskop hast Du da ergattert und schon sehr gut aufgearbeitet!
    An das Objektiv kommt ja nun ein Fachmann ran.


    Das kenn ich:
    Ich hatte mal 1975 ein 76mm Objektiv in Messingfassung auf dem Flohmarkt für 65,- DM gekauft, das auch solche einseitigen Newtonringe zeigte.


    Mir hat damals, der Vater einer Buch + Schreibwaren Händlerin aus meinem Wohnort, der im Laden eine Urmacher, und Optikerwerkstatt hatte, geholfen ( der hatte mit 27 als Pazifist, in den 1940 zigern bei einem Onkel in Wetzlar, noch eine Optiker Lehre bis Kriegsende abgeschlossen, wie Er mir erzählte ),


    Ein wahrer penibler Tüftler machte sich Gleich über das Objektiv her breitete Deckchen aus, legte Seidenhandschuhe zurecht und holte Werkzeug und eine kleine Taschenlampe aus dem Schrank.


    Erst abblasen, dann wurde eine Brennweite von 1246mm festgestellt, dann hat Er das Objektiv mit den Reflexen eines variablen künstlichen Sterns auf den 4 Glasflächen auf auf Zentrierung geprüft.
    Fazit na das liegt ja gut daneben!


    Na dann werd ich mal, guten Abend ich melde mich!


    Nach 6 Tagen hat Er mich, nach der Arbeit an der Bushaltestelle abgepasst und mir das Endergebnis auf einem langem Montagebrett im abgedunkelten Raum vorgeführt!
    Er sagte mir kurz, beim Objektiv den optischen Istzustand ermittelt und notiert
    dann Objektiv geöffnet, dann alle Positionen notiert, dann alles zerlegt alle Gewinde gut gangbar gemacht und Alles gereinigt:


    Dann mit Roncigitter, Farbfiltern die beste Lage der Linsen zueinander und den besten Linsenabstand ermittelt! Zusammengebaut und wieder geprüft = 6 Tage getüftelt für so wenig Handgriffe wie nötig!


    Auf dem Tisch lag ein Blatt mit verschieden stark gebogenen Linienkreisen, das sind Ronchi Bilder sagte Er mir.
    Die hätte Er sich, mit diesem Spezialokular mit Roncigiter aus 100 Linien pro mm, angeschaut und damit alles in Einzelschritten justiert.


    Schau mal durch und sagte mir dabei, die hab ich mir solange mit Grün; Gelb; Rot; und Blau Filtern angeschaut und die Linsen solange verdreht und deren Abstand so lange verändert, bis diese Linien, bezogen auf Grün als Nullpunkt, am wenigsten gebogen erscheinen!


    Nach einander wechselte Er für mich die Farbfilter und sagte, male jetzt jeweils die mittleren 3 Linien auf das Blatt Papier so wie Du sie siehst.
    So machte Ich es, danach zeigte Er mir seine Zeichnungen, und sagt schau, dass war zu vor fasst alles durchgebogene Linien + unterschiedlich breit!


    Und so nach der Korrektur! Grün und Gelb waren gerade; Blau war schwer wahrnehmbar gebogen; rot leicht etwas stärker gebogen aber sonst parallel in den Abständen.


    Meine Zeichnungen zeigten die Linien nicht so sauber, in der Tendenz aber, genau so wie auch Er sie gezeichnet hat!
    Siehst Du ist Gleich!


    So nun hast Du ein guten langen echten Fraunhofer, der fast an ein Steinheil Objektiv erinnert, mit Maximum bei ca, 550nm Grün/Gelb!
    Anders bei kürzeren Brennweiten, da fallen dann Blau und Rot, aus dem Immer kleiner werdendem Schärfebereich raus und werden als Farbsäume selbst im Fokus sichtbar!


    ich war baff, dass war meine erste Bekanntschaft mit einem Optik - Roncitest!


    Auf meine Frage, was bin ich Ihnen schuldig, kam Junge, dass war nach Jahren von Brillengläser putzen und Gestelle richten, mal wieder eine richtige Optiker Aufgabe für mich, ich habe die Tage keine Müdigkeit gespürt, bis das so wie gesehen gepasst hat!
    Was soll ich Dir sagen, dort auf der Theke steht ein Schiffchen von der DLRG, Steck Zehn Mark da rein und gut iss!
    Aber wenn das Röhrchen fertig ist komm ich kucken Klar!


    Das Objektiv wurde in ein lackiertes Hartpapperohr mit 2 Blenden innen Schwarz, mit glattem Papprohr Schiebetubus auf Filzstreifen laufend und Messing Einsteckhülse fertiggebaut!
    Montiert auf verstärkter Flori Selbstbau - Montierung mit manueller Feinbewegung in beiden Achsen!


    > Wenn das Röhrchen fertig ist komm ich kucken Klar! <


    Das wurde 4 Wochen später auch getan und wir konnten mit 3 > 24,5mm ø Kellner Okularen > 32mm; 20mm; 12 mm; einem 18mm ø Mikroskop
    ein 16mm Ortho und 10mm Mittenzwey wurden ca. 30 Objekte ausgiebig beobachtet!


    Der Optiker kontrollierte sofort die Sternabbildung am Polarstern und sagt, schau, das hab ich gewusst, schau, komm schau, nadelfeine Sterne bei 100 Fach und vor + nach dem Fokus Bilderbuchmäßig, feine zarte Ringe zentrisch wie auf einer einer Schallplatte!
    Es blieb nicht der Letzte gemeinsame Astroabend!


    Bis zu kauf meines 125 /1300 Lichtenknecker, war das neben dem Quelle 114/900 Newton ein viel genutzte Beobachtungsinstrument!
    Der bei hellen Objekten von 2 - 0,7 mm AP besser als der kurzr F10 > 5 Zöller abbildete, der 5" LK hatte aber durch sein umfangreiches Zubehör System 64 für mich auch Vorteile gegenüber dem Selbstbau"!


    Sorry, aber das musste nun doch mal so über den freundlichen Uhrmacher / Optiker berichten werden, gelebter Enthusiasmus von Einem, der die volle innere Bestätigung für eine Spitzenleistung, die Er in seinem Spezialgebiet erzieht hat!



    Es kommt aber noch besser!


    1979 schenkte ich Ihm das Fernrohr mit Montierung, das Er stolz wie Oskar für den Ruhestand mit in die Eifel nahm, wir blieben aber in losen Kontakt bis 1990, dann besuchte Er öfter seinen Bruder in Ostdeutschland!


    Seine Frau fragte 2003 bei mir nach, ob ich es nicht seinem Enkel der nun 14 Jahre wäre erklären könnte, da der Opa das es nach langer Krankheit verstorben, nicht mehr machen konnte!


    Ich sagt zu und fand dort das Teleskop prima in Schuss, als einzige Neuerungen einen sehr guten und hellen und scharfen 30mm 8X Tasco Sucher und einen stabilen Tasco 24,5mm Metallokularauszug mit Zenitprisma am Teleskop und 1 SMS 9mm + 1 SMS 14mm Okular sowie ein 24,5mm Sonnenprisma von Pentax, zusätzlich im Okularkasten!


    Daneben in einem Regal auch 21 Beobachtungs Kladden von 1980 - 2002 in der alle Beobachtungen, penibel aufgelistet, beschriftet mit Zeichnungen bebildert und fortlaufend nummeriert eingetragen waren!


    Auflistung bis 2001, darin waren:
    354 Mondbeobachtungen mit 602 Zeichnungen
    287 Sonnenbeobachtungen mit 370 Flecken und Fackel - Zeichnungen
    215 Jupiter; 135 Saturn und 96 Mars 18 Uranus und 9 Neptun Beobachtungen mit Opposition + Positionskarten und insgesamt 230 Planetenzeichnungen


    63 Deepsky Zeichnungen davon 18 PN; 8 Gasnebel, der Rest Sternformationen und Kugelsternhaufen in 160 Beobachtungsberichten.


    Dann folgten 3 Kladden mit Sternbeobachtungen in den 471 Beobachtungen gelistet sind, 234 von Doppelsterne mit Distanz und Positionswinkel, mangels Spezial - Winkelmessokular, Position mit der Uhrzeit angegeben.
    74 Kleinplaneten Beobachtungen zur mit Bahnkurven - Zeichnungen zur Oppositionszeit.


    89 Veränderliche mit geschätzten ( nach Argerländer Methode ) und gezeichneten Helligkeitskurven


    38 Kometen Beobachtungen mit 23 Zeichnung und 16 Bolidensichtungen.


    Ich dachte schon, ich selbst hätte ja eine ganze Menge an Beobachtungen hinter mir! Aber das hat mich in der Menge und peniblen Ausführung schon beeindruckt!
    So Professionell der durfte sich wirklich Astronom nennen!



    Der Junge astrointeressierte Neffe wurde an 3 Wochenenden eingewiesen und begann auf meine Anregung hin, die Mond und Planeten Beobachtungen seines Großvater Nachzubeobachten!


    Für den 2. Besuch war ich zu Kaffe und Kuchen eingeladen.


    Da Erzählte Sie mir, ich kenne ja die Geschichte von dem Teleskop von Anfang an, wissen Sie, wie der hier auf geblüht ist mit dem Fernröhrchen, nicht eine Minute hatte der Langeweile als Rentner und ich war voll mit eingebunden, kein Vergleich zu der früheren Geschäftszeit, an der Er Abends nur noch seine Ruhe haben wollte!


    Er hat sich da richtig rein gekniet und sich eingelesen, selbst in unseren Südfrankreich Urlauben musste das Teleskop und einige Bücher mit!


    Schauen sie hier des Büchlein " Der Amateurastronom " von Joachim Herrmann und hier die Jahrbücher " der Sternenhimmel" Nach Robert A Neaf, die sind fasst zerfleddert, die hat Er förmlich Tag für Tag abgearbeitet!


    Dann sagte er mir im ersten Jahr in Frankreich, Mensch warum habe ich nur früher nicht die Zeit gefunden für dieses Hobby, sagte Er schmunzelt mit einem Klaps auf seine Stirn, wenn ich mir Vorstelle was ich alles verpasst habe!
    Eine Minute danach, klappt Er den Sternkalender zu, komm Schatz mach essen, gleich wird es Dunkel!


    Ist das nicht Interessant, was so ein Zufallskauf, von einem alten Messing Objektiv für 65,-DM, auf dem Flohmarkt, den ich nur wegen ungewollter Wartezeit aufgesucht hatte, alles in Gang setzen kann, und 43 Jahre lang seine eigene Geschichte und Die, von sonst nie so zusammengekommener Menschen schreibt!


    Angesicht dieser Geschichte und den Beobachtungskladden, kann ich mansche Anfrage zu einem Kellerfund, Erbstück oder Web - Angebot, kann ich mit 60 - 80mm überhaupt was sehen!
    Oder Kommentare, wie mach Dir mit so einem kleinen Röhrchen, mit der lichtschwachen Optik auf einer Holzklotz Montierung und kleinem Bildfeld mit den 24,5 mm Miniatur Okularen keine allzu großen Hoffnungen viel zu sehen!, nur noch wundern!


    Klar ! So richtig beginnt Astro ja erst mit einem 200/1200 mm Dobson!


    Na? finden wir in Deutschland Einen, der so eine Beobachtungsliste mit seinem 200mm Einsteigerdobson zusammenkriegt!


    Ich hoffe es hat euch gefallen.