Beiträge von glahn im Thema „OdM Januar 2018 - NGC 1333 und NGC 1499“

    Hallo Christoper und Rene,


    eine interessante Region habt ihr da ausgewählt, die nicht nur die Objekte selbst vorstellt, sondern auch die oftmals vernachlässigten Zusammenhänge am Himmel zeigt.


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    Fangen wir bei NGC 1333 an. So einfach, hell und somit gut zugänglich der Reflexionsnebel selbst ist, so "knüppelhart" sind die dazugehörigen Herbig-Haro Objekte.


    <b>NGC 1333</b>
    4", 18x-26x, ohne Filter, fst 6m5+ (bayrische Voralpen)
    auffälliger, aber mit kleiner Vergrößerung kleiner Nebelbereich um 11mag Stern; keine Strukturen innerhalb des Nebels, dessen Hintergrund aber unruhig wirkt (Staub, Dunkelnebel, Sternverdichtungen)


    16", 170x, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    ca. 10' großes Gebiet um den Reflexionsnebel NGC 1333; die ganze Gegend wirkt im Teleskop neblig, viele Sterne haben Halo; NGC 1333 selbst hell um das auffällige Zentrum 3,5' SW eines 11mag Sterns; um Stern selbst auch Nebel


    27", 172x, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    riesige Nebelregion, die voller Reflexionsnebelanteile zu sein scheint; schwer sich zu orientieren; der größte Reflexionsbereich befindet sich um einen 11mag Stern, ist zum Stern hin konzentriert und läuft leicht strukturiert nach außen hin diffus aus; 3,5' SW davon befindet sich weiterer, deutlich kleinerer Bereich um ein 12mag Stern; direkt S davon ragt ein Dunkelkeil von SO in den Nebel; mit GN 03.25.6 befindet sich ein weiterer, kleiner, gebogener und auffälliger Reflexionsnebel im Bereich von NGC 1333 (10,5' SW vom 11mag Stern)


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    <b>Herbig-Haro Objekte um NGC 1333</b>
    16", 170x, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    HH 7-11: indirekt als 3:1 NW-SO elongiertes Objekt zu erahnen, nicht ständig zu halten, Mitbeobachter kann Objekt bestätigen
    HH 12: flächige Aufhellung blitzt unsicher durch; nicht zu halten, unsichere Beobachtung


    27", 172x, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    HH 7-11: unsicher als Aufhellung an der absoluten Grenze sichtbar; nicht zu halten; leicht elongiert
    HH 12: ohne Filter ist an der betreffenden Stelle eine extrem schwache, flächige Aufhellung wahrzunehmen; nicht zu halten
    HH 346: an der Stelle befindet sich ein schwacher Stern; von einer nebligen Aufhellung nichts zu sehen


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    Weiter zu NGC 1499. Da ihr bei NGC 1333 die Entdeckungsgeschichte erwähnt hattet, möchte ich das bei NGC 1499 noch ergänzen. Der Nebel wurde nämlich tatsächlich noch visuell entdeckt. Und zwar von keinem geringeren als E. E. Barnard, der für die Entdeckung einen 6" Refraktor verwendete (nicht zu vergessen - ohne Nebelfilter), der hauptsächlich für die Kometenentdeckungen angedacht war. Das erstaunliche daran ist, dass die Entdeckung durchaus in eine Zeit fiel (1885), in der solche Nebel typischerweise fotografisch entdeckt wurden.


    <b>NGC 1499</b>
    Auge, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    Nebel nicht zu sehen


    Auge, 2 x Hß-Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    schwer aber eindeutig als 2:1 Aufhellung überhalb Menkib zu sehen


    Auge, 1xUHC + 1xHß Filter, fst 6m5+ (bayrische Voralpen)
    Nebel in gesamter Ausdehnung schwer, aber eindeutig zu verfolgen; sitzt direkt nördlich auf Menkib auf


    10x50, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    schwach sichtbar; 1:2 elongiert; indirekt knapp zu halten


    10x50, 2 x Hß-Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    hell zu sehen; gebogene Struktur


    4" Refraktor, 16x, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    schwach sichtbar; insgesamt aber einfach; kein Detail auszumachen


    4" Refraktor, 16x, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    hell und auffällig sichtbar; geteilte Struktur mit Dunkellöchern; ideale Kombination


    4" Newton, 13x-18x, Hß, fst 6m5+ (bayrische Voralpen)
    problemlos mit Hß-Filter zu sehen; gut bei 13x (5,1° Feld) und formatfüllend bei 18x (3,5° Feld)


    20x125 Fernglas, 3° Feld, Breitbandnebelfilter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    zunächst schwer zu erkennen, Breitbandfilter hinter den Okularen (Fujinon) greifen nur marginal; mit der Zeit sind die helleren und leicht gebogenen Kanten aber gut auszumachen und zu halten; N scheint der Nebel leicht zu knicken; am NW Ende ist ein auffälliges Dunkelloch auszumachen


    16" Newton, 57x, ohne Filter, fst 7m0+ (Hochalpen)
    schwache Aufhellung auf zwei Gesichtsfelder verteilt; Kanten sind gut abzufahren


    16" Newton, 57x, Hß, fst 7m0+ (Hochalpen)
    sehr hell zu sehen; Unmenge an Details auflösbar


    Viele Grüße, uwe