Hallo Sven,
der ED ist auf jeden Fall besser als ein Achromat und bezüglich Auskühlung besser als eine 3-linsige Optik. Wie gut der nun angedachte korrigiert ist- kein Ahnung, das hängt von vielen Punkten ab.
Zu dem Satz von dir- <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das ED-Glas sollte ja für hohen Kontrast und Schärfe sorgen, liege ich da richtig? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Du wirfst da immer noch verschiedenes zusammen bzw. du würfelst mit den Begriffen. [:)]
Kontrast: das ist der Helligkeitsunterschied zwischen zwei Bildpunkten, also z.B. heller Stern gegen dunklen Himmelshintergrund. Oder bei einem Krater bzw. feinen Linien dem Mond. Oder als technisches Objekt- du betrachtest ein Linienmuster- schwarze Striche auf weißem Untergrund.
Liegt der Wert für Schwarz bei 0 und für weiß bei 100% hast du den maximalen Kontrastumfang. Der Achromat wird dir das auch zeigen, ebenso der ED oder der APO. Wo liegt nun der Unterschied?
In dem, was du mit Schärfe meinst. Optimal ist der Übergang von den schwarzen Linien zum weißen Untergrund scharf abgebildet. Denk dir ein Rechtecksignal, der Übergang von 0 auf 100% verläuft senkrecht. Das entspricht der Schärfe deiner Optik, das schwarz-weiße Linienraster ist knackscharf erkennbar.
Was macht ein Achromat daraus? Er kann nicht alle Farbanteile exakt in einen Fokus bringen, ein Anteil bleibt immer leicht defokusiert und verschmiert damit den Übergang von 0 auf 100. Bei hellem Bild zeigen die schwarzen Linien dann einen Farbsaum. Liegen die Linien eng beieinander, wird damit der weiße Bereich abgedunkelt, der schwarze Bereich aufgehellt. Bei sehr feinen Linien erhältst als Ergebnis dadurch eine gleichmäßig graue Fläche, du siehst das Objekt "Linien" also nicht mehr. Auf das gezeichnete Rechtecksignal bezogen wäre der Verlauf von 0 zu 100 nicht mehr senkrecht ansteigend sondern leicht schräg ansteigend bzw. abfallend.
Nun hast du aber nicht nur Objekte mit schwarz und weiß, du hast auch Objekte, bei denen nebeneinanderliegende Bildpunkte als hell- oder dunkelgrau sichtbar sind. Also z.B. beim Linienraster nicht 0% und 100% sondern Grauwerten von z.B. 40% und 60% der möglichen maximalen Helligkeit. Bei solchen Objekten wirkt sich das Verschmieren durch den Farbfehler erheblich stärker aus und an solchen Objekten wird man auch den Farbsaum als solchen kaum erkennen, die Unschärfe ist aber trotzdem vorhanden.
Gerade letzteres wirkt sich bei den Planeten und der Mondoberfläche aus. Da gibt es nicht immer schwarz-weiß sondern eben viele Details mit kleinerem Kontrastumfang.
Kontrastumfang: das ist der Unterschied zwischen dem hellsten und dem dunkelsten Bildpunkt. Maximal 100%(schwarz-weiß), bei dem obigen Beispiel mit den grauen Objekten eben nur 20% (vom Helligkeitswert 40 zu 60 betrachtet).
ED-Glas gleich Schärfe/Kontrast? Jain. Es wird eingesetzt, um den Farbfehler zu verringern. Ein Achromat hat zwei Linsen, die Glassorten sind da Kron- und Flintglas. Diese brechen das farbige Licht entsprechend unterschiedlich. Bei einem ED wird nun ein Sonderglas mit einem anderen Brechnungsverhalten genutzt und damit versucht man, alle farbigen Lichtanteile in eine Fokusebene zu bringen.
Das geht ganz gut, aber bei größeren Öffnungen und/oder sehr schnellen Optiken bleibt ein Restfarbfehler vorhanden. Auch die benutzten Sondergläser und das dazu genutzte Partnerglas spielen da eine große Rolle. Kleinerer Farbfehler bedeutet dabei aber natürlich eine schärfere Abbildung.
Gruß
Stefan