Beiträge von 03sec im Thema „NGC7000 und IC5070 eine lange Geschichte..“

    Hallo Andreas,
    vielen Dank. Mal sehen, wie es weiter geht. Habe viele Ideen.
    Stefan und Jörg,
    die Leitrohrschellen sind fest auf einer Prismenschine geschraubt. Bei etwa 10 cm Abstand treffen die Schrauben auf unbewegliches Gehäuse der Optik. Das klappt ganz wunderbar. Grundsätzlich ist die Optik auch recht robust gebaut, so mein Eindruck.
    Die Vignettierung ist in der Tat recht stark, aber bei f/2 geht es wohl auch nicht anders. Dafür, oder besser "dagegen" gibt es ja Flats. Allerdings, muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Grenzgröße am Rand tatsächlich geringer ist, auch wenn man brav "geflatted" hat. Bisher habe ich das aber noch nicht als Problem empfunden.
    Ich wünsche noch einen schönen "Restweihnachtstag".
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Jörg, Marco und Andreas,
    vielen Dank für eure Beiträge. Tja, wenn das Wetter es zulassen würde, dann würde ich als nächstes das Abblenden von nur 1/2 Blende testen. Irgendwann schaffe ich das sicher mal.
    Andreas, nein, du nervst nicht. Weihnachten ist doch das fest der Liebe ;)
    Leider habe ich die Einzelbilder schon entsorgt. Die Rohstacks behalte ich aber immer noch. Hier ein völlig unbearbeiteter Stack mit der Farbkamera 5 min. a 32 s.Es ist ein Ausschnitt aber 100% Darstellungsgröße. Grundsätzlich habe ich es mit der Farbe nicht so. Ich mache oft nur 10% der Lights in Farbe. Zum Einsatz kam die ASI178MC, also keine Filter. Blaue Ränder habe ich nie gesehen. Das Fokussieren habe ich instinktiv gemacht, das bedeutet wohl nach "kleinstem Durchmesser" .



    Nachdem ich die Farbe, (eigentlich nur für die Sterne) in mein "L" eingearbeitet hatte, stellte ich zufällig fest, dass die Sternfarben nicht korrekt wieder gegeben wurden. Blaue Sterne waren Lila und bei genauem Hinsehen erkannte ich, dass die Sterne oft rote Höfe hatten.
    Wenn du das Bild oben in die Kanäle zerlegst, dann siehst du warum. Das Rot-Bild ist sehr unscharf. Der Grund ist vermutlich ganz einfach, denn ich hatte vergessen den IR Sperrfilter zu nutzen und die ASI178MC ist noch sehr empfindlich im IR. Mit der 5D( unmod.) hatte ich das Problem nicht. Eine Astromodifizierung von DSLRs ist gut und schön, aber man erkauft sich die Rotempfindlichkeit auch ein wenig auf Kosten der Schärfe.
    Die Weihnachtsgrüße gebe ich gerne zurück und in die Runde allgemein. "Bleibt gesund und habt Spaß "
    Viele Grüße,
    ralf

    Hurra,
    gestern gab es eine Wolkenlücke. 40 min konnte ich die Sterne sehen....und belichten.
    Für einen Test hat es gereicht. Bin ziemlich überrascht, was das Abblenden doch noch gebracht hat.
    Hier wurde jetzt auf 2,8 abgeblendet. Mit der normalen Blende des Objektivs. hätte gerne noch bei 2,5 getestet und mit künstlicher Außenblende. Na ja, vielleicht heute.



    Interessant ist natürlich die bessere Abbildung der hellen Sterne, allerdings war das Objektiv bei f/2 noch recht warm. Die Grenzgröße scheint nicht geringer geworden zu sein. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Die Tatsache, dass der Hintergrund auch entsprechend dunkler geworden ist zeigt, dass bei 32 s hintergrundlimitiert gearbeitet werden kann, trotz H-Alpha Filter.
    Ein bisschen Abblenden werde ich in Zukunft auf jeden Fall.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hi Sven,
    jetzt werd´ ich gleich rot ;)
    Danke, aber sooo etwas besonderes ist das ja nicht. Allerdings habe ich die (zeitraubende) Eigenschaft so etwas dann auch bis zur Grenze auszureizen. Da wird also sicher auch noch mehr kommen. dann vermutlich sogar mit weniger Text.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Günter,
    sehr nett von dir. Ganz habe ich das zwar noch nicht verstanden, aber ich würde dir da einfach erst einmal vertrauen.
    Im Moment muss ich aber erst einmal an anderen Baustellen arbeiten. Z.B. meine EQ6 mobil machen und,- der Gedanke, dass diese dann unterfordert sein könnte veranlasste mich über ein 2. Objektiv nachzudenken. Und eine weitere Kamera. Weihnachten ist nur ein mal im Jahr, aber es sind doch 2 oder sogar 3 Tage, oder;-)
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Guntram, Simon und Christian,
    ich Danke euch sehr herzlich für eure netten Kommentare. OK, das mit den Seilspannern muss man glaub ich doch noch irgendwie anders lösen ;-).
    Aber Christian, das ist ein sehr, sehr, seeeehr guter Hinweis. Ich hatte schon latent an einen etwas schräg aufgeklebten Sensor gedacht, steht auch auf meiner Test-Liste, genau ein solches Spiel in Kombination mit einem Stecker habe ich schon oft gesehen, das könnte wirklich die Lösung sein. Ich entlaste das Kabel zwar bewusst, indem ich es locker um eine Schraube wickel, aber eben immer um die gleiche. Ach, ich liebe es, wenn ich weiter komme :) Danke.
    Zu den Halos: Ich hatte testweise meinen OIII Filter mal versucht, da gab es die fettesten Halos, die man sich denken kann. Der Grund: mein alter OIII war für´s visuelle ausgelegt. Der hatte im IR ein fettes Leck. Visuell macht das nichts, aber die Empfindlichkeiten der Kameras sind halt anders.
    An einem Test-Tag hatte ich bei Zirren auch Halos bei meinem H(a) Filter. Nach außen hin war das Halo scharf begrenzt. Fand ich sehr merkwürdig. In einer anderen Wolkenlücke ohne Zirren war das dann komplett weg. Auch hier im Bild habe ich an den Sternen nicht viel rumgemacht, auf jeden fall keine Halos entfernt.
    Bei einer Farbaufnahme hatte ich mal vergessen einen IR-UV-Sperrfilter zu benutzen. Der Rotkanal zeigt seltsame Sterne. Im Durchmesser 3 mal so groß wie blau! grün war irgendwo dazwischen aber nahe am Blau. Die Zentren der Sterne (im Rotkanal) waren dunkel. Sah aus wie unscharf durch ´nen Newton.Im Bild sah man das nicht sonderlich. Die Sterne waren roter am Rand, blaue Sterne wurden Magenta. Hätte ich nur diesen Rotkanal gehabt und in die Luminanz eines anderen eingearbeitet, dann wären das Halos geworden. (aber andere als bei den Zirren). Ihr merkt schon, es sind auch Wirren. Deshalb denke ich man muss eine Optik erst einmal wirklich von allen Seiten kennenlernen.
    Mit ein bisschen dunklem Himmel würde ich ja gerne weiter machen.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Marco, Tobi, Jörg, Micha, Tommy und Andreas,
    schön, dass ihr euch den langen Text angetan habt und Danke für euer Lob.


    Das mit den dunklen Keilen scheint ja nun geklärt(auch, wenn ich die Physik dahinter jetzt nicht genau verstanden habe)bei meinem DSLR Bild habe ich auch so einen gefunden, waren nur wenig helle Sterne drin, deshalb habe ich das nicht bemerkt. Mit der kleinen ASI und evtl. etwas abblenden fällt das dann weg. Gut so.Tommy, das war wirklich eine Bereicherung, Danke.
    Tobi: schön, dass du HH555 ansprichst. Auch ich gucke hier immer nach der Schärfe. Knapp unterhalb befinden sich 3 Sternchen, wenn ich diese trennen kann, dann bin ich glücklich ;)
    Micha, das Gebastelte lässt sicher einem echten Handwerker die Haare zu Berge stehen. Beim Stammtisch gab es erst mal einige Lacher :)
    Zu der Tauglichkeit der Fotoobjektive. Du darfst nicht vergessen, dass ich hier nur einen Schmalbandfilter benutzt habe. Also habe ich keine Streuung über verschiedene Wellenlängen. Schon das Bild mit Blaufilter war deutlich unschärfer. Um etwas mehr Schärfe heraus zu holen könntest du RGB und Luminanz getrennt bearbeiten. Für L den Blaukanal ganz rauswerfen und Rot entsprechend gewichten. Wenn du im RGB-Bild dann im Blaukanal "dunkle Bereiche vergrößern" anwendest, dann bekommst du die Farbe etwas besser in den Griff.
    Und ja, Tommy, das ist ein wichtiger Hinweis, denn ich will natürlich auch im Kontinuum fotografieren (kann ja jetzt leichter unter einen dunklen Himmel fahren) Wie empfindlich das System ist konnte ich sehen, als ich den Sperrfilter vergessen hatte. In den Rotkanal kam noch IR und die Sterne waren 3 x so groß. Ich werde mal beides versuchen und vergleichen. Minimum Farbränder vs. kleinste Sterne.
    Andreas, klar nehme ich die Tiefe mit, die ich bekomme. Es ist nur so, dass ich pro 1 mag mehr Grenzgröße so ca. 7 mal so lange belichten muss. Für 2-3 Std. unter gutem Alpenhimmel brauche ich hier am Niederrhein eine ganze Saison.
    Ich habe mal 2 Geräte verlinkt, wirklich beschäftigt habe ich mich aber nicht damit. Reducer müssen auch für das jeweilige Gerät konzipiert sein und wenn sie gut sind, dann sind sie auch teurer.
    Viele Grüße,
    ralf


    https://www.astroshop.de/vixen…0-vsd100-f3-8-ota/p,43945
    https://www.astroshop.de/telev…660-tvnp127is-ota/p,21649

    Hallo Marco,
    das ist sehr interessant. Gestern beim Stammtisch hat auch jemand das Problem angesprochen, konnte mir aber nichts darunter vorstellen. jetzt habe ich ein Bild davon. Seltsames Phänomen, denn die Orientierung im Raum ändert sich je nach Position.
    Bei meinem 10 min. Farbbild hatte ich die Blende doch ein wenig zu gemacht, hatte ich vergessen, konnte jetzt nachschauen und die Spikes sind da, dein "Phänomen" aber (zum Glück) nicht. Das Blaubild war mit Offenblende gemacht, auch keine Keile. Bei H(a)und Offenblende gibt es zuweilen seltsame Bögen um den Stern, ich halte das für Interferenzen, sieht aber ganz anders aus.
    Es sieht ganz nach einem optischen Problem im Strahlengang aus. vielleicht ragt etwas (z.B. eine Lamelle) in den Strahlengang hinein. Oder es ragen 8 hinein und eine nicht. Dass sich das "Ding" aber drehen kann ist merkwürdig. Die Frontlinse ist nicht nur vergütet, sondern scheint auch noch eine andere Art der Beschichtung zu haben. Bestimmt irgendetwas mit Nanotechnik, denn diese Linse taut nicht zu, stattdessen gibt es winzige kleine Töpfchen und der Rest bleibt frei. Wenn so etwas irgendwie radial aufgetragen wurde könnte das irgendwie vllt. irgendetwas bewirken.
    Ich bin jetzt selber neugierig.
    Gruß,
    ralf

    ...über eine kurze Brennweite.


    Hallo zusammen,
    erst einmal ein Bild:


    und hier in voller Auflösung und noch mehr, also eine 150% Darstellung:
    http://www.astrofototeam-niede…fotografien/99929_6_g.jpg


    noch ein paar Infos zur Bearbeitung:
    http://www.astrofototeam-niede…nzel.php?FOTO=99929&KAT=6


    Alles begann Anfang des Jahres, als ich mehrere gute Nächte verstreichen lassen musste, weil das Seeing einfach zu schlecht war, um mit 1400 mm Brennweite zu belichten, denn ich gehöre zu den Astrofotografen denen es mehr um Schärfe geht als um Tiefe. Das ist wohl so eine Art evolutionärer Prozess gewesen, denn hier am Niederrhein kann ich gegen die dunklen Himmel in den Alpen oder Mittelgebirgen natürlich nicht anstinken. Beim Seeing gibt es hier im Flachland aber evtl. Vorteile zumindest aber keine Nachteile. Aber egal, ich begann nach einem kleinen Refraktor zu suchen mit geringer Brennweite um dadurch seeingunabhängig zu sein, weil die Auflösung eh drunter bleiben würde. Ich hatte schon mit meinem 200 mm TeleZoom eigentlich ganz gute Erfahrungen gemacht. OK, beim Vollformat Chip waren die Ecken nicht mehr wirklich brauchbar, beim APSC-Chip aber noch erträglich, weil das Motiv ja in der Mitte liegt. Was macht da schon eine Elongation der Sterne von 1 zu 3 in den Ecken :( Dumm nur, dass es nicht sooo viele Objekte gibt die 8° oder gar 12° messen. Ein kleiner Refraktor so etwa 400- 600 mm wäre ja was Feines dachte ich mir. Da das aber nicht mein Hauptinstrument werden sollte war das Budget gedeckelt. Ein Hyperstar für mein C11 wäre evtl. noch drin gewesen, aber dann hätte ich immer mein C11 umbauen müssen und es wäre auch nicht möglich gewesen parallel zu belichten. Außerdem habe ich selten bis nie ein wirklich scharfes Bild aus einem Hyperstar gesehen. Ich will jetzt hier niemandem zu nahe treten oder seinen Hypi schlecht reden, wie gesagt, ich stehe auf maximale Schärfe. F/2 um tiefe Bilder zu machen ist natürlich genial. F/6 oder 7 dagegen ist schon echt mau. Ich testete 2 Geräte mit Bildfeldebner und Reducer. F/5 wäre möglich gewesen aber die Ecken...puh...die flogen in alle Himmelsrichtungen, visuell, auf der Achse waren die Geräte top und ich habe zum ersten mal die Vorteile von Refraktoren selber erlebt. Es gibt natürlich auch Gerät, die meine Forderungen erfüllt hätten(vermutlich), aber es ist wie (fast) immer, alles eine Frage des Geldes.
    Bei einem unserer Stammtische erzählte dann ein Astrokollege von dem „Wunderobjektiv“ von Samyang. 135 mm f/2. Natürlich habe ich gar nicht richtig zugehört, ich suchte ja mehr Brennweite. Zudem sind die Ansprüche an die Abbildungsleistung guter Objektive in der Astrofotografie ja noch um einiges höher, Wunderobjektiv hin oder her. Also irgendwie abgehakt und vergessen.
    Meine Gedanken wanderten stattdessen in die Schmalbandrichtung. Wenn ich mit meinem 200 mm Tele schon ein großes Feld habe, dann wären großflächige H-alpha Objekte mit Schmalband sicher lohnenswert. Lichtverschmutzung und Mondschein wären dann kein Totschlagargument mehr. Auch an eher miesen Tagen könnte ich irgendetwas belichten. Nur dumm, dass bei der DSLR nur jedes 4. Pixel rot ist. Die Auflösung würde sich halbieren. Gerade mal etwas über 2700 Px in der Breite, da hätte ich mit meiner ASI178 MM ja noch mehr. Die wäre ja selber schon ganz gut geeignet dachte ich, Mono, rotempfindlich, geringes Ausleserauschen...der kleine Chip macht am Himmel eine Winkel von irgendwas um 2,5°, das würde passen. Ich zweifelte aber an der Effizienz dieser Kombi. Mein Zoom hat 16 Linsen, das ist das eine Argument, das andere: die Pixelgröße der ASI liegt bei 2,45 µm, diese Objektive sind niemals so genau gerechnet. Aus alten „chemischen“ Zeiten weiß ich, dass (Consumer)-Objektive auf ca. 30 µm gerechnet wurden. Heute dürfte der Wert bei ca. 5 µm liegen, passt ja auch zu den üblichen Pixelgrößen. Ich hätte also zu den wenigen Pixel auch noch weniger Auflösung als die, die maximal möglich wäre. Und dann kommt noch die Frage, wie gut die Auflösung im Roten ist. Es hat schon seinen Sinn, dass IR-Sperrfilter standardmäßig bei DigiCams auch das Rot abschneiden, bei 16 Linsen, die gerade mal bis „knapp rot“ korrigiert sind?... ich weiß nicht.... und überhaupt muss man erst einmal die ASI dran kriegen. Ja, es gibt Adapter, aber da im Fernsehen gerade nur Supertalente oder Singstars gesucht wurden habe ich es einfach mal versucht. Das „Canon-weiblich“ Bajonett lieferte ein hinterer Objektivdeckel. Bohrmaschine, Raspel und Feile, eine unbenutzte Steckhülse mit Sekundenkleber drauf befestigt, fertig. Super, hatte jetzt ein schönes Makroobjektiv für den Nahbereich, aber auf Unendlich kam ich nicht :) Beim 2. Versuch hat es dann besser geklappt. Normalerweise sind ja erst mal immer 2 Wochen Wolken wenn man sich was neues kauft oder ausprobieren will, komischerweise dieses mal nicht.
    Das Ergebnis auf meinem Bildschirm war erstaunlich. Sehr feine nadelscharfe Sterne, hätte ich so nie erwartet. (16 Linsen in 15 Gruppen ;) allerdings, das Fokussieren war ein Glücksspiel, Linsenshifting und der extrem kurze Fokusweg waren nicht wirklich kontrollierbar. Und die Ecken? Na ja, 7,4 mm genutzt von 36 und trotzdem noch Eiersterne. Hätte ich aber mit leben können, denn auf der Achse war das Bild sehr schön scharf. Eine 100% Ansicht durchaus möglich.
    Dann, ihr könnt es euch denken, fiel mir wieder das Wunderobjektiv ein. 135 mm in Kombi mit der ASI_178 ergeben ca. 3,5°am Himmel auf der langen Achse. Wenn das wirklich so gut ist, wie ich in den Fotoforen gelesen habe, dann wäre das nicht übel. Der Astrokollege hatte in der Zwischenzeit sein Objektiv astrotauglich gemacht, mit Filterschublade und Adapter. Ich durfte es mir ausleihen um mal zu testen. In der nächsten klaren Nacht bin ich nach etwa 10 min. wieder rein, habe mir das Objektiv bestellt, und bin dann wieder raus um noch mehr zu testen. Gekauft habe ich das baugleiche Objektiv von Walimex Pro. Ist ein bisschen teurer gewesen, aber ich wollte unbedingt ein Teil haben wo die optische Achse auch wirklich mittig liegt. Ich hab ja nur 7,4 mm, da machen 2 mm daneben schon etwas aus. Bei dem deutschen Händler hätte ich die Linse zurückgeben können und eine neue testen, hatte extra nachgefragt. Was ich an dem Abend noch so sah war wirklich der Hammer. Die Lichtstärke von f/2 ließ nicht mal eine Belichtung von 30 sec zu. Ich musste mit dem Gain runter. Und im H(a) ? Nach 4 s sah ich den Pferdekopfnebel, quasi live. Nach 32 s hatte ich schon fast ein fertiges Astrofoto vor mir. Vor vielen Jahren wäre das mein Endziel gewesen und hier.... Und die Schärfe war top. Die 100% Darstellung reichte nicht aus um Hotpixel von Sternen zu unterscheiden. Bei 200% konnte ich dann sehen, wie ein Stern mal durch 5 mal durch 4 und auch mal durch 2 oder 3 Pixel dargestellt wurde. Deutlich besser als bei meinem teuren Zoom. Hier wäre drizzeln also durchaus noch möglich um Schärfe hinzu zu gewinnen. Das Objektiv kam und hielt, was das andere zuvor versprochen hatte. Der „Deckeladapter“ wurde neu konstruiert, damit ich sowohl mit Steckhülse und 1 1/4“ Filtern arbeiten konnte, und wahlweise auch mit T2, denn dann kann ich noch einen Telekonverter dazwischen schalten, wenn es mal etwas mehr sein sollte. Hilfreich waren hier Abstandsringe (für die Makrofotografie), für wenig Geld gibt es 3 Stück incl. 3er Canon Bajonette. Da kann man prima mit basteln. Das Objektiv besitzt kein Stativgewinde o.ä. Aber 2 Leitrohrschellen sind auch nicht teuer. Das gute ist, dass das Tele einen Innenfokus besitzt, da dreht sich also nichts und es wird auch nicht länger oder kürzer. Der Fokusweg ist schön lang und hat auch ein bisschen Reibung. Das klappt schon mit dem Fokussieren. Besser geht es aber mit einer Feinfokussierung. Gibt es zu kaufen, ich weiß, aber zu meinen Hobbies gehört es auch in den Baumarkt zu gehen um zu gucken, was ich alles für Astro gebrauchen kann. Bei den Dachrinnenhalterungen und bei Seilspannern bin ich fündig geworden und konnte mir für wenige Euros etwas basteln. Die Temperaturabhängigkeit des Fokus´ ist recht gering, das ist sehr angenehm. Bei weiteren Tests erkannte ich dann, dass ich doch wieder seeingabhängig wurde, zu gut war einfach die Auflösung. Ich habe sie mit getrennten Doppelsternen zu etwa 4-6“ bestimmt. Die theor. Auflösungsgrenze nach Rayleigh liegt bei 2,3“. Vllt. Könnte man das mit einem Telekonverter sogar erreiche, hier schlägt aber schon Nyquist zu.
    Ich erkannte auch noch eine minimale Verkippung, hatte meine Bastelei im Verdacht, aber die Verkippung entstand beim anziehen der Madenschraube in der Steckhülse. Ist schon sehr empfindlich ein f/2 System. Meine derzeitige Lösung sieht ein bisschen schräg aus, schon wieder Seilspanner. Möglichkeiten das zu testen hatte ich noch nicht. Es steht auch noch ein Test an nun doch eine drittel Blende (oder 2/3) abzublenden. Die Hoffnung ist, dass die Sterne etwas „sternförmiger“ werden. Das Objektiv hat 9 Lamellen, das macht 18 schwache Spikes, vielleicht sieht´s gut aus. Ich denke nicht, dass ich dadurch Tiefe verliere, denn das Bild wird ja auch dadurch noch ein wenig schärfer, das sollte sich ausgleichen. Wenn ich mir andere Bilder vom Pferdekopfnebel im Netz anschaue, dann ist Alnitak (Gürtelstern) oft ein Problem, weil er so hell ist und er oder seine Spikes die Umgebung überstrahlen. Keine Ahnung warum das hier nicht der Fall ist. Ich beklage mich auf jeden Fall nicht.
    So, und hier nun ein paar Bilder:
    Vollformat, Canon 5D MK2 nicht modifiziert:
    http://www.ralf-kreuels.de/_MG_8605.JPG


    ASI178MM mit 12 nm H(a) Einzelbild 32 s
    http://www.ralf-kreuels.de/einzelbild32sec.jpg


    und das mal 60. Nur gestackt völlig unberbeitet:
    http://www.ralf-kreuels.de/60x32s.jpg


    aus einem x-belibigen Einzelbild habe ich ein paar Sterne herausvergrößert:


    Im Moment noch sehr improvisiert sieht das ganze Teil noch so aus:


    ...und hier meine Feinjustierung


    Schon denke ich darüber nach mir ein zweites Objektiv zu kaufen, für meine Farb-ASI. Und dann ein 3. und 4. , vielleicht auch so 25 Stk. als Array montiert und die Bilder dann gleich live gestackt. Das wäre dann was fürs Guiness-Buch. Hmm, ich schreibe es mal auf meinen Wunschzettel für Weihnachten :)
    [:D]
    Danke, dass ihr so lange durchgehalten habt.
    Viele Grüße,
    ralf