Beiträge von 03sec im Thema „Fotografie bei Mondschein“

    Hallo Hans,
    nein, im Gegenteil. Bei Vollmond musst du die Belichtungszeit (in Summe) dramatisch erhöhen. In sehr klaren Nächten hält sich das in Grenzen (Faktor 3-6), aber wenn es ein wenig diesig ist, steigt dieser Wert auf die 12-fache Zeit, das ergab ein Test. Die Einzelbelichtungszeit pro Bild, die kannst, oder musst du verringern. Der Halbmond ist aber schon gut brauchbar, der ist nicht halb so hell, sondern eher 1/4 so hell.
    Mit H-alpha kannst du aber zu guten Ergebnissen kommen, auch bei Vollmond. (muss halt ein H(a) strahlendes Objekt sein).
    [OIII] wieder eher nicht.
    Viele Grüße,
    ralf

    hallo Daniel,
    jepp, !
    so isses. Ich selber treibe es damit sogar auf die Spitze und belichte viele tausend mal 2 s...oder auch mal richtig lang, so um die 30 sec ;)
    Normal belichtet man Einzelbelichtungen am besten so lang, bis der Hintergrund eine Zeichnung aufweist. Das geht aber manchmal schon recht schnell. Wenn nun länger belichtet wird geht das natürlich. Aber wenn man möchte, dann kann man die Belichtung auch unterbrechen und 2 Bilder oder 10 draus machen. Wichtig ist nur, dass jedes Einzelbild zumindest knapp bis zum Hintergrund durchbelichtet ist. Nach dem Stacken erhältst du ein sehr rauscharmes aber schwaches Bild, das du dann entsprechend strecken musst. Der einzige Nachteil ist, dass sich das Ausleserauschen entsprechend erhöht und das Bild eben doch ein wenig schwächer bleibt. In dem Fall ist es natürlich gut zu wissen, ob eine Kamera mit 20 Elektronen rauscht oder mit 2en. Der Unterschied ist dann sehr deutlich. Die modernen Chips von Sony, verbaut in den ASI-Cams, sind da durchschnittlich sehr gut. Beim Mondschein kannst du z.B. deine 300 s Belichtung nicht machen, weil dann das Bild u.U. zu hell wird. Hier hast du keine Probleme auf z.B. 100 s zu reduzieren und davon dann 3 zu machen. Trotzdem ist da natürlich nicht das selbe drauf als wenn du einen dunklen Himmel hast, denn der Punkt ab wann der Hintergrund eine Zeichnung aufweist kommt hier natürlich viel später.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Daniel,
    ja genau.
    Und wenn du mit einer DSLR H(a) belichtest, dann wird zwar nur jedes 4 Pixel verwendet, aber du hast ja i.d.R. keine bessere Auflösung als 4 Pixel. Also bleibt die Schärfe gleich, auch, wenn das Bild dann nur halb so groß ist. Die Empfindlichkeit bleibt ohnehin gleich.
    Ich selber arbeite in diesen Nächten neuerdings mit Teleobjektiv und ASI-Cam.
    Michael, das mit der Streuung stimmt natürlich. Habe das ein wenig rotzig geschrieben. Vorletzte Nacht war ich im H(a) bei fast Vollmond unterwegs. Ich hatte den direkten Vergleich zu einer Woche vorher. Der Faktor lag ungefähr bei 4x um an die selbe Tiefe zu kommen. Das war schon ernüchternd.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Daniel,
    der Mond leuchtet im Kontinuum, da bringt kein Filter etwas. Mit H-Alpha kannst du dich ein wenig selber belügen, aber auch diese Bilder sind ohne Mond tiefer. Fällt nur nicht so auf.
    Grundsätzlich kannst du bei Mondschein alles machen, was du sonst auch machst, nur: du brauchst eine längere Gesamtbelichtungszeit. Lass dich davon nicht abhalten. Eine sehr klare Nacht bei Vollmond bringt mehr als eine mit Zirren ohne Mond. Im Grunde kannst du sogar am Tage Deep Sky machen, ich kenne Leute die das gemacht haben. Nur eben, wie gesagt: lange belichten. Bei Vollmond oder tagsüber verringert sich aber die Einzelbelichtungszeit und es wird "ein wenig" mühsamer. Nicht vergessen solltest du das Seeing. Bei gutem Seeing kommst du u.U. tiefer als ohne Mond bei miesem Seeing. Wenn du mit einer Neuanschaffung liebäugelst, dann schau dir doch auch die ASI-Kameras mal an. Hier eine monochrome für H-Alpha wäre ideal. Muss aber natürlich zu deinem Rest passen. Die Sensoren sind oft sehr klein.
    Viele Grüße,
    ralf