Beiträge von funastro63 im Thema „CMOS vs CCD“

    Hallo,


    interesante Diskussion. Mal meine Bemerkungen zum Thema Photometrie und Astrometrie.
    Mit DSLRs (CMOS) kann man schon ganz gut photometrieren, wenn man sich auf den Grünkanal beschränkt. Nur dieser Kanal ist annähernd mit dem V-Band des UBVRI-Systems übereinstimmend. Das heißt, nach der Aufnahme muss man zu Auswertung den Grünkanal extrahieren und den Veränderlichen Stern mit Vergleichsstern und Checkstern vermessen. Der Rot- und Blaukanal sind wissenschaftlich nicht nutzbar.
    Deswegen nutze ich für die Fotometrie eine monochrome CCD und ein Filterrad mit den entsprechenden Farbfiltern, die dem UBVRI-System entsprechen. Zudem muss ich mein Kamera-Teleskopsystem auch noch an Standardfeldern (bspw. M 67) eichen.
    Bei der Astrometrie (Kleinplanetenbeobachtung) machen Farbaufnahmen definitiv keinen Sinn. Also wird man dort auch auf eine monochrome CCD- oder CMOS-Kamera mit hoher Quanteneffizienz setzen müssen. Ob die Empfindlichkeit einer CCD gegenüber einem CMOS höher ist, mag ich nicht beurteilen. Hier spielen aber eine gute Kühlung und eine gute Kalibration mit Dark- und Flatfields eine sehr große Rolle um bei schwachen Objekten ein entsprechendes Signal-Rausch-Verhältnis (i.d.R. SNR>6) zu erreichen.
    Man sollte bei der Betrachtung auch nicht das Nyqvist-Kriterium außer acht lassen.
    Die Pixel sollten nicht zu klein sein, damit man keine eckigen Sterne erhält, weil das Licht eines Sterns nur noch auf ein Pixel fällt. Da sollten Kamera und Teleskop gut zusammenpassen. Für mein Setup bei 1595 mm Brennweite sind 11.5 my - 19 my -Pixel optimal, um bei meinen Seeingbedingungen (2-4") eine optimale Sternabbildung über mehrer Px zu erreichen.
    Ich finde nach wie vor CCDs als die bessere Wahl, weil in unterschiedlichen (auch großen) Pixelgrößen erhältlich...noch.
    Ob das die Industrie interessieren wird, werden wir sehen.


    Grüße und klaren Himmel
    Guido