Beiträge von 03sec im Thema „CMOS vs CCD“

    Hallo zusammen,
    zunächst einmal kann man natürlich auch die CMOS Hardware binnen. Das macht aber weder bei CCD noch bei CMOS Sinn solange man bis zum Hintergrund belichtet. Und das sollte tunlichst jeder in seinen Belichtungen machen, wenn er tief kommen möchte.
    Tendenziell werden die Sensorpixel immer kleiner. Den genauen Grund weiß ich nicht, aber das hat für uns einen Vorteile. Denn auch der Chip wird kleiner und wir nutzen nur den inneren Bereich des Bildfeldes nahe der optischen Achse. Das hat deutliche Schärfevorteile, gerade bei schnellen Öffungsverhältnissen.
    Um ein gutes und ausgewogenes Verhältnis zwischen Brennweite und Pixelgröße zu erhalten kann man dann mit der Brennweite runter gehen, (wenn man es denn kann)und die reale auf dem Chip auftreffende Lichtmenge ist wieder größer. Ich teste gerade ein 135 mm Objektiv, Blende 2, das muss sich vor keinem Hyperstar verstecken. Nächste Woche habe ich wohl alles zusammen und berichte hier.
    Ein Nachteil der kleinen Pixel ist m.M.n. aber die geringere Full-Well-Kapazität. Die Sterne brennen einfach schon recht schnell aus. Die 16 Bit bei CCD sind hingegen kein Vorteil, zumindest dann nicht, wenn man einige Bilder stackt. Ich bleibe der Einfachheit halber bei 8 Bit, habe aber auch ein paar Bildchen mehr zum stacken als üblich ist.
    Früher, und das ist wohl der Grund, warum Astrofotografen gerne CCDs nehmen, waren diese einfach empfindlicher. Heutige CMOS sind aber oft Back-Illuminated und der Vorteil der CCDs ist dahin. QEs von 80% sind keine Seltenheit.
    Ganz grundsätzlich (ich hänge mich jetzt hier mal weit aus dem Fenster) sind CCD-Chips ein Auslaufmodell. Es wird sie in Spezialbereichen sicher immer noch geben und vielleicht gehört die Astronomie ja dazu, aber die Entwicklungsarbeit wird an CMOS-Chips vollzogen. Die ASI Kameras z.B. haben jeweils recht moderne Chips verbaut. Ein KAF8300 ist dagegen 15 Jahre alt. Das muss alles nicht heißen, aber das sind meine, sicher nicht ganz unvoreingenommenen, Gedanken dazu.
    Letztendlich geht es darum, und das wurde schon ganz zu Anfang gesagt, eine gute Kombi zu finden zwischen Himmelsqualität, Öffnung, Brennweite, Sensorgröße und... dem, was man überhaupt machen möchte.
    Viele Grüße,
    ralf