Beiträge von winnie im Thema „Struve 1694, der Nordstern der Wikinger“

    Moin Christopher!


    > Nun ist die Sache sehr historisch geworden.


    Hm, wer hat denn mit dem "Nordstern der Vikinger" angefangen? [:D]
    Das ging doch sofort in die historische Richtung, andernfalls ist besagter Stern ansonsten nur ein unscheinbarer unter vielen anderen. Bei Krüger 60 ging das im Grunde in dieselbe Richtung, und in dem Bereich "berühmte historische Sterne" gibt es sicher noch viele andere. Kein Vorwurf, nur eine Feststellung. Mich stört's auch nicht.
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    Moin Wolfgang!


    Schöne Beweisführung - ich glaube, wir haben's jetzt! [:)]
    Mehr Aufwand sollte man so einem unscheinbaren Stern nun wirklich nicht schenken (es reicht?).


    Nur noch zum Sternbild "Giraffe" - Wikipedia:
    <i>"In der Antike wurden die Sterne der Giraffe keinem Sternbild zugeordnet. Erst der niederländische Kartograf Petrus Plancius führte Camelopardalis im Jahre 1612 ein, offensichtlich, um die vermeintliche „Lücke“ am Himmel zu schließen.
    Der deutsche Astronom Jacob Bartsch, ein Schwiegersohn von Johannes Kepler, übernahm das Sternbild in seinem 1624 erschienenen Planisphaerium Stellaris."</i>
    Hevel hatte damit also nichts zu tun.


    BTW: Es wurde zu dem Sternchen zu Anfang geschrieben, daß es der Peilstern der Wikinger (tm) gewesen sei. Woher stammt die Information? Mir ist nicht bekannt, daß die Nordmänner selbst irgendetwas schriftlich zu ihrer Navigationstechnik hinterlassen hätten.
    Im Buch "Star Names - Their Lore and Meaning", das nun wirklich sehr genau recherchiert ist, steht zu diesem unscheinbaren Stern kein Sterbenswort in Bezug zum Polarstern. Andererseits war den alten Kulturen (Antike und Mittelalter) durchaus bekannt, daß unser Polarstern (&alpha; UMi) nicht den wahren Himmelspol anzeigt, sondern dessen Position um etliche Grad abwich. Teilweise waren es lt. der im Buch genannten Quellen in der historischen Vergangenheit 7 (5. Jhdt.) bis 12 Grad (Hipparchos: 12° 24')!


    Interessant, was in dem o.g. Buch zum Sternbild Giraffe geschrieben steht: Argelander (Bonner Durchmusterung) zählte 84 (!) mit bloßem Auge sichtbare Sterne in diesem Sternbild, ein gewisser Heis*** sogar 138! Damals war der Himmel noch dunkel, aber richtig! [:D]


    *** https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Heis
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    Moin Volker!


    &gt; Ich habe noch ein anderes, älteres Buch, in dem der Stern auch als 78 Cam bezeichnet wird: Der neue Kosmos Himmelsführer, Sternbilder am Nord- und Südhimmel (Hahn/Weiland, Kosmos 1998).


    Das Buch hatte ich auch mal, es aber aufgrund zahlreicher Schreibfehler (sic!) aus meinem Bestand entfernt. Vielleicht taucht "78 CAM" auch nur in Kosmos-Publikationen auf? - quasi als "running gag"... [?]
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    Moin Christopher!


    &gt; Die Sache mit 32 Cam = 78 Cam lässt mir keine Ruhe. Ich sammle gerade Infos und werde am Wochenende ein Traktat dazu absondern!


    Nur als Hinweis: Im Sternatlas von Schurig-Götz (Tabulae Celestes) ist besagter Stern als "32 H" bezeichnet. In der Legende steht dazu, daß es sich um die sogen. "Hevel'schen Zahlen" handelt. Vielleicht hat Hevelius seinerzeit ein Verzeichnis der polnahen Sterne erstellt? (Wer weiß was darüber? - Diese Zahlen tauchen auch nur in Polnähe auf.)


    "78 Cam" habe ich bisher nur im Karkoschka gesehen. Im Cambridge Star Atlas ist der Stern gar nicht bezeichnet, sondern nur als Doppelstern markiert, und mein SkyMap Pro kennt die Bezeichnung auch nicht.


    Edit: Im Burnham's steht der Stern auch nur als (Struve) <b>&Sigma;1694</b> drin.


    Noch eine Ergänzung: Die folgende Liste bei Wikipedia kennt "78 CAM" auch nicht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/…n_Flamsteed-Bezeichnungen


    Würde mich auch wundern: Das Sternbild Giraffe besitzt nun wirklich keine 78 (!) Sterne, die so hell wären, daß Flamsteed sie bezeichnet hätte.


    BTW: Bitte schreibt "Wikinger"... [:D]
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