Hallo zusammen,
ich denke hier gehen zwei Dinge durcheinander und will versuchen etwas Klarheit zu schaffen:
1. Sobald die Grenzgröße durch das Seeing, und damit dem Verhältnis von Signal zu Rauschen (SN) begrenzt wird, skaliert sie nicht mehr mit der Fläche des Teleskops also D^2 sondern nur mit dem Durchmesser D, in Magnituden 2.5 D, statt 5 D. Dies gilt visuell, fotografisch (analoger Film, Platte) und sollte auch für eine perfekte CCD gelten.
2. Tino bringt einen weiteren Aspekt ins Spiel, die Pixelgröße im Verhältnis zum Spot eines Sterns. Der Spot sollte nicht kleiner als ein Pixel sein, andernfalls sammelt man vom Himmelshintergrund mehr Licht als notwendig auf und verliert an Grenzgröße. Wenn der Spot bei großen und/oder langbrennweitigen Teleskopen naturgemäß größer als ein Pixel wird, verteilt sich das Licht auf mehrere Pixel. Dies ist meiner Meinung nach aber nur störend, wenn das Signal-Rauschverhältnis durch Ausleserauschen oder Dunkelstrom des Detektors wesentlich verschlechtert wird. Zur Erinnerung, bei der analogen Fotografie benötigte man lange Brennweite um die schwächsten Sterne zu belichten, erst die lange Brennweite erlaubt lange Belichtungszeit.
3. Ich habe mir die Zahlen nochmal genau angeschaut, mein Eindruck: Im konkreten Fall wird beim 260 mm f/6 und noch viel ausgeprägter beim C9.25 mit f/10 durch das Ausleserauschen mit 12 Elektronen das SN Verhältnis und damit die Grenzgröße deutlich (0,4 mag bei 260 mm, ca 1.0 mag beim C9.25) gegenüber dem Wert mit einem perfekten Detektor reduziert. Belichtet man aber länger und liest seltener aus, also statt 60 mal 1 Minute 6 mal 10 Minuten, dann spielt das Ausleserauschen kaum noch eine Rolle, vergleichbar dem Dunkelstrom. Beim 80 mm Gerät bringt dies keinen Vorteil, da spielt das Ausleserauschen eine untergeordnete Rolle. So betrieben sollte auch der recht lichtschwache C9.25 die Grenzgröße erreichen, die man auf Grund seiner Öffnung erwarten darf. Fazit: Teleskop und Detektor sollten zueinander passen bzw. ein angepasster Betriebsmodus gesucht werden.
4. Die zu erwartende Grenzgröße kann man mit der weiter oben angegeben Formel als grobe Orientierung abschätzen, sie gibt einen Anhaltspunkt was man erwarten darf, wenn man Öffnung, Belichtungszeit, Seeing und Himmelshelligkeit ändert. Ob man die Werte auch tatsächlich erreicht hängt von den Details der CCD ab, dafür benötigt man ein Excel-Sheet wie Tino es erstellt hat.
Tino, stimmst du dem so zu?
Beste Grüße
Thomas