Beiträge von hobbyknipser im Thema „Erreichbarkeit von großer fotograph. Tiefe“

    Hallo, Tino,


    ich weiß, sehr verspätete Antwort:
    vielen Dank für Deine neuen Berechnungen!
    Was ich noch nicht verstehe, ist, wie Rick (Richard) auf 18µm Pixel kommt... Wenn ich mir die Kameradaten ansehe, sehe ich nur 9µm? Hast Du dafür eine Erklärung? Bezüglich CCD-Kameras bin ich völlig unwissend.
    Bei 9µm wäre er bei 0,5"/Pixel wohl oversampled...


    viele Grüße und häufiger cs
    Andreas

    Hallo, Tino,


    nachdem ich gerade gelesen habe, dass der User Rick J in Cloudy Nights mit seinem C14 bei f/10, ca. 3600mm Brennweite auf eine Grenzgröße von 24,5mag kommt, in 2 Stunden, frage ich mich immer noch, wie er das macht. Es geht hier um 10 min Einzelbelichtungen, nicht um Kurzbelichtungen!
    Der Spot müsste ja riesig sein und dadurch die Grenzgröße wieder stark sinken lassen, nicht wahr? Er schreibt auch, mit gleicher Öffnung (10"), gleicher Belichtungszeit und einmal f/8 und einmal f/5 zeigt das f/8 Teleskop die größere Tiefe, trotz der höheren Brennweite weit über 1000mm. Auf das obige C9.25 bezogen, bei f/10, müsste dieses dann nicht eine höhere Grenzgröße bringen als der 6" Newton?
    Deine Werte beziehen sich auf ein Seeing von nur 4", nicht wahr?
    Bei einem Seeing von 1-2" wäre das C9.25 dem Newton weit überlegen, nehme ich mal an. Rick hat ja wohl meistens ein sehr gutes Seeing und damit ziemlich kleine Spots, dann passt das mit der sehr großen Grenzgröße... und...Rick benutzt eine Kamera mit großen Pixeln.
    hier der link:


    https://www.cloudynights.com/t…mag-25-what-does-it-take/


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo, Tino,


    Du hattest auf den Seiten 2 und 3 geschrieben, dass Du schon ein paar Tabellen zur Bestimmung der fotografischen Grenzgröße mit den Parametern: Kamera, Teleskop, Belichtungszeit, Himmelshelligkeit, etc. programmiert hättest. Da steckten zuerst noch kleine Fehler drin. Hast Du sie inzwischen korrigieren können und könntest uns diese Tabellen mal präsentieren?


    viele Grüße und cs trotz Mond
    Andreas

    Hallo, Tino,


    das sind jetzt teilw. recht deutliche Änderungen!
    Dass ich mit einem kleinen 80er APO so schnell auf 20mag komme, hätte ich nicht gedacht!
    Sind das beim C9.25 die Daten für f/10 oder f/6.3?
    Der 260er APO geht "nur" 0,9mag tiefer als der 80er, das ist weniger als ich gedacht habe.
    Wie sähen denn die Daten für einen 130mm f/5 APO aus? vermutlich nur ca. 0,4 mag tiefer als der 80er? Dann lohnt sich ein solcher für mich nicht, die gößere Brennweite mal außer acht gelassen.


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo, Tino,


    Du hast mir freundlicherweise bei Deinen Ergebnissen für meinen APO bei gleicher Öffnung und bei f/6 und f/4.8 gezeigt, dass die stellare fotografische Tiefe/Grenzgröße für ein lichtstärkeres Teleskop bei gleichem t größer ist als bei einem lichtschwächerem Teleskop. Wo versteckt sich denn das Öffnungsverhältnis in den Formeln? Ich hoffe, ich habe jetzt nicht eine wirklich dumme Frage gestellt [:(]
    Die Brennweite ist natürlich unterschiedlich, aber das spielt bei kleinen Brennweiten ja keine Rolle (Seeing).


    viele Grüße und wieder klaren Himmel
    Andreas

    Hallo, Tino,


    basieren Deine Tabellen auf irgendeiner Formel?
    Es wäre natürlich sehr schön, wenn Du diese Formel hier mal präsentieren könntest. Falls sie einen anderen Urheber hat, wäre ein link auf diese Formel sehr hilfreich. Dann bräuchtest Du nicht mehr unsere neugierigen Fragen zu beantworten und jeder könnte sich die Fähigkeiten seines Wunschteleskopes bezügl. der möglichen Tiefe selbst herleiten.


    viele Grüße und klaren Himmel
    Andreas

    Hallo, Tino,


    trotz der korrigierten Werte für das C9.25:
    das Ergebnis ist enttäuschend:
    das C9.25 erreicht bei einem Seeing von 4" in 10h nicht einmal die Tiefe, die der kleine 80mm APO bei f/4.8 in 1h erreicht!


    dann doch lieber einen größeren, lichtstarken APO!
    Deine Werte für einen 130mm f/5 bei Seeing 4" würden mich noch interessieren. Ob sich da ein Umstieg auf einen größeren APO lohnt.


    viele Grüße und nochmal Danke!
    Andreas

    P.S. Deine Tabellen sind sehr interessant! Hast Du schon einmal daran gedacht, sie einmal zu veröffentlichen, falls Du selbst sie entwickelt haben solltest, z.B. in der Zeitschrift Abenteuer Astronomie oder Sterne und Weltraum. ...und dazu einen kleinen Artikel zu schreiben?... oder, wenn Du dazu keine Lust hast,...kannst Du die Tabellen in ein .jpeg Bild verwandeln und hier mal reinstellen?

    Hallo, Tino,


    Dir nochmals ein ganz herzliches Dankeschön!
    Deine Ergebnisse werfen meine bisherigen Überlegungen über den Haufen!


    Da komme ich mit meinem kleinen APO bzw. dem Newton (Sampling besser, o.k.) ja doch viel tiefer als es die Formel auf Seite 1 angibt!
    Die 19,8mag von mir bei 1,5h passen ja dann genau!
    Zudem ist das Gewicht der Bildbearbeitung dann doch viel kleiner als von mir erwartet!
    Das Öffnungsverhältnis bringt dann doch auch etwas: bei 1h Belichtung ca. 0,5mag.
    Eine hohe Brennweite (mit meist Lichtschwäche verbunden) bringt gar nichts, vermindert unter meinen Bedingungen die Tiefe nur.
    10h statt 1h Belichtung bringt ca. 1,2mag, auch nicht schlecht.
    Wenn ich mich also noch bezügl. der Tiefe verbessern möchte, dann einen APO mit mehr Öffnung und gleichem Öffnungsverhältnis?


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo, Frank,


    besten Dank für Deinen Beitrag!
    Das Hyperstar-System kostet soviel wie das ganze C9.25. Ist mir zu teuer. Zudem: die große DSLR im Strahlengang vor der Oberfläche des C9.25, da habe ich reichlich Obstruktion sowie Fokussier- und Verkippungsprobleme. Darauf habe ich keine Lust.


    Den APO mit 0,6x Reducer? Da komme ich nicht in den Fokus und müsste mir erst einen kurzbauenden OAZ kaufen. außerdem habe ich dann nur noch 288mm Brennweite und die Sterne werden noch dichter. Ist die Brennweite dann nicht zu gering, um noch eine große Tiefe zu erreichen?


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo, Tino,


    nochmals Danke für die Mühe!
    Kannst Du das für den APO (bei f/4.8 bzw. f/6) und Newton (150/600) auch nochmal machen?
    bessere Himmels- bzw. Seeing-Bedingungen musst Du da gar nicht berechnen! Dies kommt hier eh nicht vor!
    Dein Ergebnis bezieht sich dann auf den unbearbeiteten Rohsummen-Stack, nicht wahr?


    Mittels Bildbearbeitung (Tonwert und Gradationskurven) läßt sich die Tiefe noch gutes Stück erhöhen, wie ich festgestellt habe: mit dem kleinen APO bei f/4.8 und BB auf mind. 19,8mag (siehe Seite 1).


    viele Grüße und besseres Wetter
    Andreas

    Hallo, Tino,


    vielen Dank für die große Mühe, die Du Dir mit mir machst!


    Meine Kamera: Canon 1100da hat die Pixelgröße: 5,3 µm und eine QE von 35%; die Himmelshelligkeit würde ich leider nur auf ca. 19,0 mag/" einschätzen! Das Seeing liegt meistens nur bei 4"!
    Die Berechnung für einen Stern von 19,0mag und einem SNR von 5 wäre interessant.
    Könnte ich bei diesem Himmel einen Stern von 20,0mag erreichen?
    Der Kollege Ralf, "30sec", scheint das zu schaffen.
    Da bin ich gespannt, auf welche Ergebnisse Du da kommst!


    Der Newton ist lichtstärker und hat mehr Öffnung als der APO (umgerechnet ohne Fangspiegel ca. 136mm), damit erreiche ich eine bestimmte Tiefe schneller, aber die Sterne sind größer wegen Obstruktion.


    Mein APO von TS: 80/480, genutzt mit dem TV 0,8x Reducer, daher: f/4.8 bei 384mm.


    Das C9.25 benutze ich zwar mit dem 0,63x Reducer (+Baader Steeltrack), aber auch ca. 1520mm dürften wohl zuviel Brennweite sein.


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo, Jörg,


    das sagst Du so einfach [:)]!
    Ich kenne keinen Kollegen aus meiner Astro-Gruppe, der mir bei diesen Fragen so einfach Antwort geben könnte. Dafür ist mein Thread anscheinend zu komplex.
    Auch im Netz habe ich eine zufriedenstellende Antwort zu diesem Thema nicht gefunden. Es gibt anscheinend keine Formel, die zu einem recht guten Ergebnis führt und man damit die Möglichkeit hätte, anhand dieser Formel die Gewichtung der einzelnen Parameter abzuleiten. Dann wüsste ich, mit welchem Parameter (außer der BB und dem dunklem Himmel) ich am meisten erreiche.
    Das Gewicht der Bildbearbeitung hierbei ist anscheinend völlig unbekannt!
    Die Grundlagen der einzelnen Parameter sind mir schon bekannt, aber nicht das Zusammenspiel aller Parameter, um herauszufinden, wo da der goldene Mittelweg liegt für meine Verhältnisse.


    Die meisten Kollegen nehmen schwache Nebel auf, andere wagen sich an schwache Galaxien. Immer geht es um "pretty pictures", aber nicht um eine besonders große Tiefe. Es wird in der Regel nicht maximal gestreckt.
    Einige Kollegen versuchen sich an Kurzbelichtung. Da geht es um Auflösung und Details, aber nicht um Tiefe.
    Eine große Tiefe zu erreichen, interessiert hier nur wenige Kollegen, da dieses Ziel ein Spezialgebiet ist.


    Außer dem APO 80 habe ich noch 2x 6" f/4 Newtons sowie ein C9.25.
    Ich bin mir nicht sicher, ob da ein 6" f/4 Newton für eine größere Tiefe geeigneter ist als mein APO. Die Sterndarstellung ist derzeit bei mir viel schlechter als im APO.
    Das C9.25 hat eine zu große Brennweite trotz Reducer. Da spielt das Seeing nicht mit. Außerdem ist es wahrscheinlich zu lichtschwach. Zudem kann ich nicht lange einzelbelichten bei meiner Nachführung.


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo, Tino,


    vielen Dank für Deine theoretischen Überlegungen! Diese sind für mich großenteils verständlich, verstehe aber nicht alles. Also, beileibe für mich nicht zu einfach erklärt!


    Jetzt mal von der Theorie in die Praxis: Ich habe hier einen hellen Himmel (vielleicht 4,8-5,0 mag; Photonenrauschen überwiegt) und es geht mir um die Darstellung von möglichst schwachen Sternen (Punktdarstellung). Ich möchte gerne schwache Sternhaufen aufnehmen, mit einer DSLR, im deutschen Flachland, innerhalb der Milchstraße.
    Welches Teleskop ergibt unter den obigen Bedingungen Sinn, um ein Maximum an Grenzgröße (Tiefe) herauszuholen?
    Reichen da 80mm Öffnung (APO) schon aus, ...oder sollten es schon 120mm (APO)sein? Wäre ein f/4 Newton eine Alternative, da lichtstärker (z.B. 150/600)? hätte aber Obstruktion, macht das nichts aus?
    Welche Lichtstärke wäre hier sinnvoll, muss es überhaupt besonders lichtstark sein, da das Öffnungsverhältnis ja keine Rolle spielt?
    Welche max. Brennweite macht hier noch Sinn? Darf diese sogar recht hoch sein, um den hellen Himmel abzudunkeln und die Auflösung zu verbessern? Alles Fragen eines immer noch unerfahrenen Kollegen!


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo, Norbert und nochmals Thomas,


    besten Dank für Eure Infos!


    Thomas: das hast Du mir wirklich prima erläutert, denn so wird meine Frage nach der optimalen Art, die Tiefe meiner Aufnahmen zu steigern (siehe mein Thread-Thema) gut beantwortet!
    Das lese ich mir nochmal in Ruhe durch, um zu sehen, was bei mir noch so möglich ist...
    Allerdings bin ich mit Deiner Formel überfordert, denn ich weiß nicht, ob ich für die von Dir genannten Parameter sinnvolle Werte finden werde. Das fängt schon mit den Konstanten an...
    den viel dunkleren Himmel und das viel bessere Seeing werde ich erst einmal nicht realisieren können...
    ...in der Formel taucht das Strecken in der BB gar nicht auf...


    Worüber ich nachdenke: lohnt sich bei mir (Himmel, Seeing) überhaupt ein Teleskop mit größerer Öffnung... und welche Brennweite ist bei mir sinnvoll (hauptsächlich Aufnahmen innerhalb der Milchstraße!), um relativ leicht die Grenzgröße zu steigern?
    Die Brennweite und das Öffnungsverhältnis treten in den Formeln auch nicht auf. Spielt auch das Öffnungsverhältnis wirklich keine Rolle bei der Tiefe? Geht eine hohe Lichtstärke eines Teleskopes nicht irgendwo positiv bezügl. der Tiefe in die Formel ein?
    Reichen z.B. 500 mmm Brennweite für eine hier (deutsches Flachland) mögliche max. Tiefe (Gebiet mit relativ wenigen Sternen nehmen; hier:normales Seeing und Himmelsqualität, Lichtsuppe)?


    viele Grüße und hoffentlich besseres Wetter (nur Wolken hier)
    Andreas

    Hallo, Thomas,


    Danke für Deinen Beitrag!
    Ich hatte für meine Werte in die Formel meinen benutzten ISO-Wert von ISO 800 eingegeben und kam dann auf die oben schon erwähnten 16,12mag.


    Wieso der ISO-Wert hier überhaupt so wichtig sein soll, ist mir auch nicht ganz klar. Norbert hat ja schon oben etwas dazu geschrieben!
    Wie auch oben schon erwähnt, ändert man diesen Wert in der Formel und läßt die anderen Parameter konstant, ergeben sich Änderungen im Bereich von 0,4 mag oder auch mehr.


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo, Dirk,


    ich hatte in der Formel für meine Werte bei fst einen Wert von 5,0 eingesetzt, also schon sehr optimistisch gedacht, um einen möglichst großen Grenzgrößenwert zu erhalten.


    Der Autor der Formeln, Dirk Hohlfeld, hat bei bekannter Flächenhelligkeit des Himmels auch eine Formel für den SQM-Wert entwickelt!:
    7,93 - 5*log(10(4,316-(SQM/5)) +1) So steht die Formel auf Seite 49.


    Ich vermute, daß zw. der "10" und der "Klammer auf" ein * gehört.


    Leider liegt mir hier kein SQM-Meter vor, um genauere Werte zu erhalten.


    viele Grüße und hoffentlich klaren Himmel
    Andreas

    Hallo, Kollegen,


    zu der o. g. Formel des Kollegen Dirk Hohlfeld, veröffentlicht in der Interstellarum (ich hoffe, er hat nichts dagegen! Falls es nicht erlaubt ist, diese Formel wiederzugeben, werde ich sie sofort löschen!):
    Fotografische Grenzgröße für Linsenteleskope:


    G = fst + 5*log(D/7) + 2,5*log(Wurzel aus: t*ISO/100)


    G = Grenzgröße; fst = visuelle Grenzgröße in mag;
    D = Teleskopdurchmesser in mm; t = Gesamtbelichtungszeit in sec;
    ISO = ISO-Wert;


    vielleicht kann man diese Formel noch erweitern?


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo, Kollegen und Dirk!,


    einen 19mag Himmel habe ich sicher nicht: im Osten ein erleuchtetes Kraftwerk, im SO ein helles Industriegebiet, im S ein weiteres Kraftwerk. Alles nicht weit weg. Im S Durchgangsstraße mit Straßenlaternen und helle Fenster in den Nachbarhäusern. In diesem Lichtsiff wurde die o. g. Tiefe erreicht.
    Hier mal mein Vergleich: SIMBAD mit Aladin benutzt. Identifier war NGC 884; dann die Referenzstern-Wolke angesehen und den Stern Nr. 78, Helligkeit 19,784 ausgewählt und die Position gemerkt, habe den Stern mit einem langen dünnen Strich markiert, fängt unten links im Bild an und geht direkt in das rote Quadrat hinein. Er ist bei DSS noch ein weißer Stern.



    dann hier ein sehr kleiner Ausschnitt meines Bildes, stark gestreckt und vergrößert. Die dicke schwarze Linie zeigt oben rechts am Ende direkt auf 3 schwache, graue Sterne, direkt unterhalb des orangenen, sehr hellen Sternes. Der oberste dieser 3 schwachen, grauen Sterne, direkt der an dem sehr hellen orangenen Stern sollte der identische Stern sein.



    Ich muss dazu sagen: die Histogrammspitze lag bei 75-80%! Es war aber kein Kanal überbelichtet. Der rechte Rand des Histogrammgebietes wurde nicht berührt. Das Bild im Display wird ja heller dargestellt, als es in Wirklichkeit ist.
    Vielleicht liegt es daran, dass NGC 884 recht hoch am Himmel stand in NO bis O-Richtung, bis Nähe Zenit.


    So weit ich mich erinnere, hat der Kollege Ralf, "30sec", auch bei recht hellem Himmel fotografiert, aber Tiefen jenseits der 22mag erreicht.


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo, Kollegen,


    wenn man mal etwas im Netz recherchiert, findet man ältere Tabellen, aus denen hervorgeht, dass die fotografische Grenzgröße etwa 2,5 mag tiefer sei als die visuelle Grenzgröße. Ich nehme an, dass dies wohl nur für die analoge Fotografie gilt und damit für ein einzelnes Rohbild, das kaum bearbeitet werden konnte.


    Dann gibt es da noch die Formel des Kollegen Dirk Hohlfeld, veröffentlicht in der Interstellarum Dezember/Januar 2013, Seite 49, die für DSLR's entwickelt wurde.
    In der Formel werden 3 Terme addiert, um die fotografische Grenzgröße zu ermitteln:
    Der 1. Term beinhaltet die Himmelshelligkeit, der 2. Term die Teleskopöffnung und der 3. Term die Gesamtbelichtungszeit und den benutzten ISO-Wert der DSLR.
    Die Tiefe, punktuelle Grenzgröße (Stern) hängt damit offensichtlich nur von der Himmelshelligkeit, der Öffnung, der Gesamtbelichtungszeit sowie dem ISO-Wert ab. Die Brennweite sowie das Öffnungsverhältnis werden nicht berücksichtigt.
    Der Autor schreibt als Fazit: "Die vorgestellten Formeln liefern einen guten Anhaltspunkt, um schon vorher abschätzen zu können, welche Grenzgröße ein Astrofoto hat. ....... Im Nachhinein kann die Grenzgröße natürlich durch entsprechende Bildbearbeitung weiter verbessert werden, das steht allerdings auf einem anderen Blatt".


    Ich habe meine Daten mal in diese Formel eingesetzt und kam auf eine Tiefe von 16,12 mag (Sterne). Wie oben erwähnt, hatte ich aber mittels SIMBAD eine weit größere Tiefe erreicht. Habe ich die Differenz mittels Bildbearbeitung erreicht? Das wären satte 3,7 mag!
    Die Formel des Kollegen Hohlfeld zeigt also nicht die eigentlich ereichbare Tiefe an.


    Erwähnen möchte ich noch: benutze ich diese Formel und:
    - erhöhe die Öffnung von 80 auf 160 mm, erhöht sich die Grenzgröße um ca. 1,5 mag! Die Öffnung ist also sehr wichtig!
    - verdoppel die Gesamtbelichtungszeit oder den ISO-Wert, erhöht sich die Grenzgröße lediglich um ca. 0,38 mag!
    - suche einen um 1 mag dunkleren Himmel auf, Grenzgröße steigt ebenfalls um 1 mag. Dunkler Himmel auch wichtig, kann aber nicht wie die Öffnung beliebig gesteigert werden.


    Gibt es da inzwischen eine aktuellere Formel, vielleicht eine Formel, die z.B. auch die Empfindlichkeit der Kamera berücksichtigt, und andere noch nicht berücksichtigte Parameter?


    Nehme ich die Milchstraße auf, stoße ich bei kleinen Brennweiten schnell auf so viele Sterne, dass die Grenzgröße nicht weiter gesteigert werden kann, da die Sterne sich überlappen. Da ist dann eine größere Brennweite wichtig. Wie hoch sollte da die Brennweite sein, damit dies nicht passiert?


    viele Grüße und cs
    Andreas

    Hallo, Martin und Norbert,


    besten Dank für Eure Einschätzungen und Ratschläge!


    Alles klar, ein dunkler Himmel ist durch Nichts zu ersetzen! Hätte ich da einen um 1 mag dunkleren Himmel, käme ich damit auch automatisch 1 mag tiefer?
    Ich habe hier in meinem Garten vielleicht einen 4,8-5,0 mag Himmel. Etwas zenitnäher sieht es noch halbwegs dunkel aus von N bis SO.
    Bleibe ich an meinem Standort mit DSLR, bliebe dann wohl nur noch die Steigerung der Öffnung und Brennweite übrig. Um tiefer zu kommen bei punktförmigen Objekten (Grenzgröße):
    Welche max. Brennweite sollte man im deutschen Flachland (65m über N.N.) wohl anstreben?
    Welche max. Öffnung ist dann noch halbwegs sinnvoll?
    Man könnte noch berücksichtigen, dass die beiden Parameter für durchschnittliche Himmelsverhältnisse (Seeing, Transparenz) und nicht für Ausnahmebedingungen, die es hier selten gibt, geschätzt werden.
    Habt Ihr da Vorstellungen, was dann hier überhaupt sinnvoll ist?
    Aufnahmen natürlich ohne Filter, sonst verliere ich zuviel Sternenlicht.


    viele Grüße und wieder klaren Himmel
    Andreas

    Hallo, Norbert,


    vielen Dank für Deine Info! Damit ist ein Teil meiner Fragen schon beantwortet.
    Das habe ich schon befürchtet [:)], dass die Grenzgrößenbestimmung die optimale Streckung bei der BB beinhaltet, und nicht schon den Rohsummen-Stack.
    Erhöhe ich die ISO, kann ich nicht mehr so lange einzelbelichten, ohne, dass das Histogramm den rechten Rand erreicht. Alternativ höhere ISO und kürzere Einzelbelichtungszeiten: das lohnt sich möglicherweise nicht, um ein leicht besseres SNR zu erreichen? Also kann ich auch da im Grund nichts mehr wesentlich beeinflussen.


    Wie kann ich mich dann noch am leichtesten bezüglich der Tiefe steigern, wenn ich erst einmal nur einen Parameter verbessere?
    größere Öffnung oder Brennweite oder Brennweitenverhältnis oder Gesamtbelichtungszeit?


    viele Grüße und klaren Himmel
    Andreas

    Hallo, Dirk,


    besten Dank für Deinen Beitrag und Deinen Link!
    In diesem Link wird aber nicht auf die Signalverstärkung bei der Bildbearbeitung eingegangen, wenn ich das richtig verstehe. Oder wird immer davon ausgegangen, dass bei der BB die Aufnahmen maximal gestreckt werden?
    Leider kann ich vorläufig die Himmelshelligkeit nicht ändern, da ich in meinem Garten bleiben möchte. Damit muss dieser Parameter konstant bleiben. Ich benutze eine DSLR; deshalb ist auch die Quanteneffizienz bei mir konstant.
    Nehmen wir mal an, ich möchte die Tiefe der Aufnahme (Grenzgröße) auf 22mag steigern, mit welchem Parameter erreiche ich das am leichtesten?
    Muss ich jetzt statt des 80er APO's einen 120er APO verwenden (größere Öffnung; und auch Brennweite), oder das Öffnungsverhältnis, oder, muss ich die Gesamtbelichtungszeit vervierfachen, oder, muss ich den ISO-Wert erhöhen (ich hatte mal in der Interstellarum gesehen, dass bei der Grenzgrößenbestimmung der ISO-Wert in der Formel auch auftaucht; stimmt das wirklich)?
    Auf jeden Fall muss ich das Rohbild doch wieder stark strecken (Tonwerte spreizen), um auch die schwächeren Sterne stark hervorzuheben, sonst sehe ich nicht viel. Welchen Einfluss auf die Tiefe hat dieser Faktor? Wird er, wie oben schon erwähnt, nicht berücksichtigt, da immer von einer optimalen BB ausgegangen wird?


    viele Grüße und besseres Wetter
    Andreas

    Hallo, Kollegen,


    ich hatte aus Interesse einmal mittels SIMBAD und Aladin_Lite untersucht, welche fotograph. Tiefe ich mit meinem kleinen APO bei h&chi (NGC 884, 869) erreicht habe. Da war ich überrascht, dass ein Stern von 19,8mag in dem Aladin_lite Bild (Ref.-Stern Nr. 78 in der Bestimmungswolke) in meinem Bild noch eindeutig als grauer schwacher Stern auftaucht.


    Deshalb hätte ich gerne einmal erfahren, welche Faktoren das größte Gewicht haben, um eine hohe Tiefe zu erreichen.


    Bei meiner Aufnahme hatte ich den Rohsummen-Stack stark gestreckt, sonst hätte ich die schwachen Sterne nicht gesehen.


    Meine Daten waren: 80mm Refraktor bei f/4.8, ohne Filter, 32x3 min, ISO 800, heller, verschmutzter Himmel, in der BB starke Streckungen vorgenommen. Das sollten wohl die wichtigsten Faktoren sein, nehme ich an.
    Welcher Faktor ist da wohl der Wichtigste? Gibt es da Formeln?


    In den potentiell vorhandenen Formeln taucht die Streckung der Aufnahmen (Verstärkung des Signals) bei der BB bestimmt nicht auf. Dies ist aber doch gewiss einer der gewichtigsten Faktoren, nicht wahr?


    viele Grüße und cs
    Andreas