Beiträge von Canis lupus im Thema „Zentrum der Milchstrasse als Lichtverschmutzer?“

    Naja, das Thema Lichtverschmutzung plagt wohl jeden Hobbyastronomen.


    Mir geht es da nicht anders, obwohl selbst am Land und im Alpenraum in einem kleinen Ort lebend.


    Der Himmel ist zwar immer noch recht gut - aber in den letzten Jahren leider doch merklich schlechter geworden.


    Da braucht man sich nichts vorzumachen. [:(].


    Bei mir verläuft eine ländliche Bundestraße in der Nähe, wo kürzlich eine die ganze Nacht durchbrennende Straßenbeleuchtung, bei einer neu errichteten Verkehrsinsel installiert wurde.


    Leuchtet zwar brav nach unten ( wo es auch hinleuchten soll) und sind nur zwei Straßenlaternen - aber eben leider seit kurzem eben sieben Nächte die Woche und 52 Wochen pro Jahr wird das ab nun immer leuchten [:(!]


    Der Himmel ist deswegen immer noch gut, aber mit meiner Dunkeladaption wird das so wie bisher damit leider nichts mehr sein...da muss ich mich mit dem Teleskop etwas mehr bewegen um vom Licht besser abgeschirmt zu sein ..bzw. an einen abgeschirmten ganz dunklen neuen Platz wechseln.


    Ich muss zwar nicht weit fahren um dem zu entgehen, das Glück habe ich noch - aber mein 12er Dob geht leider nicht mehr so leicht auf die Rückbank meines Autos...


    Ist schon etwas lästiger zu transportieren.


    Mal schauen, vielleicht schaue ich mich in nächster Zeit nach einem kleineren Zweitteleskop um, vielleicht einen Acht oder Zehnzöller das auch etwas leichter zu transportieren ist.


    Dunkle Plätze sind zum Glück nicht weit weg aber 15 bis 30 Minuten sind es dann schon zu fahren und mit dem 12er Dob mag ich mir das neben der Arbeit wegen bestenfalls zwei bis drei Stunden Beobachtungszeit dann doch nicht antun.


    Was anderes wäre es wenn die ganze Nacht durch.


    Naja, die zunehmende künstliche Lichtverschmutzung- davon kann wohl jeder Spechtler sein eigenes Lied davon singen, auch im ländlichen Bereich ist man davon schon längst betroffen.


    Was solls...mein Hobby lass ich mir deswegen nicht nehmen.


    Freundliche Grüße

    Oh Mann,AstroMenemy du hast vielleicht Fragen [?][;)]


    Also, unser guter Mond , wenn der am Himmel steht, der ist natürlich im Bezug auf Deep Sky Beobachtungen ( so halt meine eigene Erfahrung) schon etwas sehr lästig , selbst wenns bis zum Vollmond noch etwas hin ist oder der Vollmond schon wieder einige Zeit vorbei ist.


    Erstes bis letztes Viertel und dazwischen der Vollmond bringt bei Deep-Sky Beobachtungen nicht viel. Pause ist da angesagt ...selbst wenn das Wetter gut wäre.


    Am besten für Deep Sky Beobachtungen wenn gar kein Mond am Himmel steht und die Woche ( Tage) rund um Vollmond kann man eigentlich sowieso eh sein lassen.


    Aber ein jeder Deep-Sky Beobachter plant den Mond eigentlich längst ein...zwei Wochen oder die Woche, die paar Tage rund um Neumond sind dafür dann wieder perfekt für Deep-Sky Beobachtungen.


    Aber es kommt auch dran wo man lebt und welchen Himmel man unabhängig vom Mond hat.


    Ich pendle beruflich zwischen Stadt und Land am lebend doch recht weit hin und her.


    Bei Vollmond ist der Himmel an meinem Arbeitsplatz am Rande einer Großstadt , wie bei mir Zuhause eigentlich gleich miserabel.


    Aber bei Neumond....der Himmel da , durch die starke menschgemachte künstliche Lichtverschmutzung kaum besser als bei Vollmond, bei mir zuhause , bei Neumond ein wirklich noch toller dunkler Sternenhimmel, ( auch wenn es die letzten Jahre etwas leicht schlechter geworden ist, aber immer noch sehr gut)


    Über 6 mag sind es schon im Zenitraum, die Milchstrasse ( Winter wie Sommermilchstraße)ist sehr deutlich und gut strukturiert zu sehen, auch bis Horizontnähe zu sehen, auch M 13 mit blossem Auge ( wenn er hoch steht) ist eindeutig zu sehen, die Andromeda ist sowieso ganz ganz leicht, ich hab mir eingebildet in einer guten Nacht auch die Dreiecksgalaxie ( M33), mit bloßem Auge gesehen zu haben, vielleicht aber eher eingebildet.



    So ein SQM-Messgerät hab ich zwar nicht, ich prüf da eher noch mit nacktem Auge, aber laut verschiedenen Karten liegt meine Region auf der Bortle-Skala immerhin noch zwischen 2 bis zu einer sehr guten 3 , was für einen mitteleuropäischen Himmel nicht ganz schlecht ist.


    Wenn ich Richtung Süden und Südosten eine halbe Stunde etwas weiter in die Berge reinfahre, und natürlich etwas auch rauf ( ich wohn direkt am Alpenrand) hab ich bald noch sehr viel besseren Himmel,
    ( dann gute Bortle 2) als jetzt direkt vorm Haus.


    Bortle 1 gibt es in ganz Europa wohl kaum mehr noch und ja , da kann vielleicht sogar die Milchstraße dann sogar stören, beobachtet man schwierige lichtschwache Objekte im Milchstraßenband.


    Zum Teil kann bei ganz gutem Himmel auch die helle Venus schon stören.


    Das sind aber dann wirkliche "Luxusprobleme" würd ich so mal sagen - denn so einen guten Himmel findet man in Europa eigentlich kaum mehr.


    Dunkler Himmel ist eigentlich das allerwichtigste - aber man muss sehr zufrieden sein, wenn man so nach dieser Bortle-Skala eine 2 bis 3 hat.

    Mehr geht im lichtverschmutzten Mittel und Westeuropa heute kaum mehr.