Beiträge von stefan-h im Thema „Rauschen bei Radioantennen“

    Hi, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Allerding müsste es doch prinzipiell möglich sein das Temperaturrauschen der eigenen Anlage zu ermitteln und dann wie bei der Astrofotografie als "Dark" abziehen. Theoretisch müßte auch ein "Flat" möglich sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nein, das wird so nicht funktionieren.


    Erst mal zum Flat. Bei einer Kamera erhält man ein Bild, auf dem die Objekte an verschiedenen Positionen abgebildet werden. Die im Bild enthaltene Vignetierung führt zu einem zum Bildrand hin zunehmenden Verlust an Helligkeit. Das Flat bügelt dieses aus, addiert also Helligkeitswerte im äußeren Bereich dazu und hilft auch z.B. Elefanten durch Staubpartikel wieder unsichtbar zu machen.


    Bei einem per Antenne empfangenen RF-Signal und einem normalen Empfänger erhält man aber kein flächiges Bild, sondern ein Summensignal. Um draus ein flächiges Bild vergleichbar zum Foto zu erzeugen, müsste man das empfangene Signal zeilen- und spaltenartig abtasten. Erst wenn das so gelinkt kann man die Signalanteile ähnlich einem Flat anpassen. Die Charakteristik der Antenne (Empfangskeule einer Richtantenne) muss dazu bekannt sein, aus der würden sich dann die Werte für ein Flat ergeben.


    Zum Dark- bei jedem Foto werden Signalanteile über die Zeit gemittel abgebildet. Ein analoges RF-Signal ist aber quasi eine Liveabbildung. Auch wenn das anschießend digitalisiert wird. Entsprechend kann man nur eines tun- ein vorhandenes Grundrauschen per Filter aussperren. Dabei muss das Störrauschen aber in einem anderen Frequenzbereich als das Nutzsignal liegen.


    Wäre vergleichbar zu einem Live-Videosignal. Da kann man auch einen als Rauschen sichtbaren Bildanteil ausfiltern, nimm dabei aber auch genau diesen Anteil beim Nutzsignal weg.


    Was man gegen das Temperaturrauschen der eigenen Anlage tun kann- ganz einfach- den Empfänger bzw. die entsprechenden Teile davon kühlen. Je kälter desto weniger Rauschen erzeugen diese. Und ebenso sehr wichtig- das empfangen Signal durch möglichst sehr schmalbandige Filter eingrenzen. Vergleichbar wieder zu der Fotografie- je schmalbandiger ein Filter desto weniger stört das Streulicht.


    Gute HF bzw. RF-Filter wären z.B. die YIG-Filter- ob die aber für Amateure bezahlbar sind? Keine Ahnung, ich habe mehrer Jahre bei der BW im Bereich RF-Aufklräung gewerkelt, Empfangstechnik 0,8-20GHz. Unsere Empfänger wurden als "schlecht" eingestuft, wenn sie weniger als -110dB gebracht haben (bedeutet- das bekannte Prüf-Eingangssignal wurde mit 110dm abgeschwächt). Bei einem guten Empfänger lag die Signalerkennung bei bis zu -140dB. Verbaut waren darin mehrstufge YIG-Filter, Erstverstärker war eine Wanderfeldröhre.


    Gruß
    Stefan