Beiträge von hasebergen im Thema „Fragen bezüglich "geerbtem" Refraktor“

    Moin Fabian,


    geerbter Refraktor? Aus den 70ern .. also ein kleiner Klassiker ;) Das dürfte vermutlich so einer http://www.amateurastronomie.c…ren/apollo60700/index.htm oder ähnlich sein (gab es von "Tasco", "Quelle" etc ... ).


    Zunächst einmal: unbedingt Dirks Empfehlung bezüglich des Sonnenfilters nachkommen: NEVER die Sonne mit diesen Okularfiltern beobachten; es entwickeln sich Temperaturen von bis zu 300 Grad (ich habe mal eine Zigarette mit einem 4"5 Newton im Fokus angesteckt; nur vom Zigarette in den Fokus halten (und genau da säße dann der Okularsonnenfilter); für das Anstecken eine Kippe benötigt man ca. 450 Grad; das ist die Temperatur, bei der Blei schmilzt. Und jede/r kann sich vorstellen, was passiert, packt man sich schmelzendes Blei ins Auge: Dann wird es dunkel: Endgültig. Und dafür reichen auch schon 250-300 Grad aus so einem 60er Rohr. Also: NEVER!


    Zum Gerät: Meist sind die Optiken sogar recht anständig. Und das 20mm Okular (und vermutlich 12.5er (ein 2mm Okular gab es in dieser Form nicht)) kann man auch recht brauchbar nutzen; mit denen erhältst Du dann eine 35fache und eine 56fache (12.5mm) Vergrößerung. Das kann gerade am Mond und den Planeten schon Spass machen. Das 6mm Okular (ist vermutlich ein H-6) ist mit seiner 117fachen Vergrößerung eigentlich auch okay, nur ist da der Einblick nicht ganz leicht. Kann man mit etwas Übung aber auch nutzen. Und auch hier ist gerade der Mond ein dankbares Objekt.


    Problem bei diese (den meisten) Teleskopen ist aber die Mechanik - genauer: das Stativ: Der Übergang von der kleinen Montierung an die meist - Stativbeinchen - da also, wo man die Beine an die Montierung anschraubt (meist via Flügelmuttern) ist ein "Quell" für Wackeln. Und das Wackeln/Zittern beim Fokussieren nervt.


    Empfehlung: Möchtest Du dabei bleiben und den kleinen Refraktor weiter nutzen, spendiere ihm ein besseres Stativ bzw. bau das jetzige so um, das es stabiler wird (manchmal hilft da schon: sechs große Unterlegscheiben (jeweils zwei pro Bein) an die Montageschrauben, vielleicht etwas größere Flügelmuttern und Schrauben - die gerade durch die Löcher an Montierung und Beinen passen und richtig feste anziehen.
    Weiter: manchmal sind an den unteren Enden der Stativbeine so Gummifüßchen angebracht. Weg damit, die sorgen auch nur für Schwingungen und Wackel. Und ... versuch Dir noch zwei von den kleinen (24.5/0"96-Steckhülse) Okularen zu besorgen (hier gibt es einen Gebrauchtmarkt - auch für Gesuche); und zwar - so Du bekommen kannst: orthoskopische (Or) oder zumindest Kellner (Ke/K) mit Brennweiten um von 10 oder 9 sowie 7 oder 6mm. Die sind gerade vom Beobachtungskomfort deutlich besser als das H-6.


    Vielleicht magst Du Deinen kleinen Klassiker ja mal im Klassikerboard vorstellen http://www.astrotreff.de/forum.asp?FORUM_ID=100 Mit einem solchen haben ja viele von uns angefangen.


    Greetz Hannes