Beiträge von stardust3 im Thema „BB: 4 Tage Astro Urlaub in der Rhön“

    Guten Abend,


    das Hotel hat diesmal w-lan und ich ein Mobilgerät, da schau ich doch lieber ins Forum als in die Glotze, also Hallo nochmal.


    Lothar, außer dieses mal ist es immer eine Last Hour Entscheidung aufzubrechen, oder doch dazubleiben, oder lieber doch in den Odenwald, oder die Familie ruft mich zurück. Zwei mal bin ich sogar spontan umgekehrt, weils mir "spanisch" vorkam. Ich binde mich daher ungerne an Verabredungen. Aber ich kann mich ja melden wenn ich quasi auf dem Platz stehe. Oder mit einem unverbindlichen "vielleicht brech ich auf, vielleicht aber auch nicht".


    Werner, vielen Dank. Ja mal sehen, das ist jetzt schwer zu toppen (also nicht meine Schreibweise ;) aber so ein Erlebnis) . Aber vielleicht kann es auch wieder "langweiliger" werden. Das stimmt mit dem Ausgleich, ich bin oberzufrieden nach Hause gefahren!


    Hi Norman, ach jetzt ja - hast Du es gesehen! Ich hab es übersehen ;) beim Foto machen. Jep, ich lauf nun mal gerne barfuß rum und so ein ausgelatschtes altes Holz ist klasse! Warm war es durch die Sonne auch. Ins Moor hätte ich an einer Stelle können (da ist so ein 2x2m Versuchsfeld für alle, aber da suhlte sich ein 2-jähriges Mädel begeistert rum. Tja mit Himmel kann ich Dich tatsächlich nicht in die Rhön locken, aber Du müsstest doch mal ins Heilige Camp in Gedern eines Tages?! Dem Hannes Guten Tag sagen :-D! 1931 werde ich auf Deine Empfehlung hin wieder ins Programm aufnehmen. Das in der Rhön war ja ein Sneak Preview des Winterhimmels.


    Ben, das wär mal ein Vorhaben - ich werde aber wohl eher wieder nach Stumpi gehen - nur wenn das Wetter passt (s.o. ;) )


    Rene, jaa ich hab es selbst mal versucht mit diversen Online Starfield Programmen. Stellarium/Cartes_du_Ciel hab ich hier nicht. Ich finde auch nix. Mit West/Ost muss ich jetzt scharf nachdenken. Bei diesen umgekehrten Sternbildern im Zenit - ächz....Ich versuche nochmal eine Beschreibung:


    Erst mal eine Korrektur zu meinem BB. In meiner Notiz (aus dem Kopf, ist jetzt nicht hier) habe ich NGC633 eingezeichnet und da dran ein Pfeil recht streng nach links. Das wird wohl der Okularblick gewesen sein. Das Teleskop ein Newton. Ist es West?
    Dann, jetzt muss ich mein verblassendes Gedächtnis bemühen - hab ich irgendwas gesucht, komm jetzt nicht drauf was. Auch wenn ich den Triatlas anschaue. Vielleicht NGC 659 (Richtung vertan) oder NGC 743? Im Pano 27mm (37x) war es noch ein sehr kleines komisches Grüppchen. Ich hab dann gleich mein Hyperion 9mm (110x) rein und da war die Form dann so zu sehen. Fotos, Karten und Bild im Oku sind immer zwei Paar Schuhe, aber das weisst Du ja auch. Ich werde es bei Gelegenheit nochmal versuchen und wenn ich es finde mal genau beschreiben. Ich schätze aber maximal 3 Grad weg von 663 (1,5 Okulardurchmesser des Pano Feldes). Die Mail kann ich erst am Donnerstag, am Heimrechner lesen und beantworten.


    Schöne Grüße,
    Walter

    Einen wunderschönen Guten Abend,


    über die rege Teilnahme am Thread freue mich sehr, vielen Dank Euch allen. Ich hab auch noch ein paar Bildchen für Euch :-). Ihr habt ja, einige von Euch auch fleißig BB'e geschrieben. Prima - schöne Lektüre für die komemnden grauen Tage, ich werde sie demnächst mal angehen :-)!



    >>> Rene,


    vielen Dank für Deinen Kommentar. Das ist ermutigend, daß Du das Lesen bis Mittag durchgezogen hast :-))!


    Ja mit den Abells hatte ich Schwierigkeiten. Wie ich lese, lag es (in der zweiten Nacht) wohl an Saharastaub und daran kondensierten Zirren. Ich werde aber Deine Vorschläge auf den Triatlas, also das betreffende Blatt mal aufkleben - für nächstes Jahr. Dem November traue ich nicht und im Dezember ist Andromeda eher im Rheintal Siff (Mannheim, Bensheim, Darmstadt, u.v.m.) vom Odenwald her gesehen.


    Den 436 hab ich übrigens angefahren gehabt und noch irgendeinen IC dadrüber, der letzte aber weniger beeindruckt hat. Zu 2266 hab ich ein Bildchen gemacht (s.u.). Zu TR2 muss ich mir nochmal eine Notiz machen.


    Und endlich mal Euere online Version des neuen, erweiterten BAfK runter laden...gleich im Anschluss. Übrigens ein bescheidener Wunsch dazu. Eine Zelle, wo man die Seite seines Lieblingsatlasses selbst eintragen kann. Ich habe zum Beispiel die Triatlas Seiten irgendwo, mal hier mal da an allen Objekten eingetragen die mich interessieren.
    Weil aus Euerer Beschreibung sit die Lokalität nur aus den Kooordinaten zu ersehen. Dazu das passende Blatt rauszufischen ist nicht immer einfach im Feldeinsatz. Dazu sind die Objekte ja nicht nach Nähe geordnet, sondern numerisch und zwei nacheinander eingetragene Objekte sind auf zwei verschiedenen Blättern zu finden. Im Triatlas verteilt sich ein Sternbild manchmal auf 4 Blätter mit weit voneinander Numerierungen (z.B. A13/A24/A7). Ich weiss, Platz ist knapp - also nur so als Gedanke...




    >>>Norman,


    Du hast recht, es ist der längste Bericht und toppt meinen letzen (huch - es ist tatsächlich fast 1,5 Jahre her) Rhön/Stumpi BB in der Schönwetterkatastrophe im Mai 2016, der auch über 4 Tage ging.


    Die Rhön und die WAsserkuppe soll öffentlich (mit Bus zuletzt) gut erreichbar sein, und mit Rucksack (also ohne hinderliches Auto) findest Du sehr gut ein dunkles Plätzchen auch auf der Wasserkuppe. Man könnte dort droben auch sicher übernachten, aber teuerer. Oder morgens mit dem Bus zu der Ortschaft wo ich war. Es war Gersfeld, Ortsteil Obernhausen.


    zu NGC 1931 kenn ich, hat mich aber nicht sonderlich beeindruckt, so meine Notizen aus 2015.
    zu NGC 1664, ich hab mal ein Pixel Bildchen versucht. Auch für ein paar andere NGC's:



    Die Gruppe Düsenjet ist westlich von NGC663, also im Newton ein Rechtsschwenk. Im Ü-Oku ist es eine kleine auffällige Gruppe. Bei 110x vergrößert, das Bild s.o.


    Die beiden rechten Bildchen sind so im 12mm (ca. 80x) zu sehen.


    >>>Mathias,


    Ja, das war seit ITV meines Merkens nach erst die zweite stabilere Hochdruck-Wetterlage. Jedenfalls zur Neumondzeit. Du warst sicher auch unterwegs?


    >>>Ronny,


    Auch Dir vielen Dank!
    Hmm, also war Saharastaub/Waldbrandruß unterwegs. DAs erklärt einiges. Weil die Luft war die Tage auf 800m sehr warm und fast knochentrocken (So und Mo Abend+Nacht). Eigentlich gut für die Transparenz.


    >>>Ben,


    auch Du hast geschrieben, das muss ich unbedingt auch mal durchnehmen :-). Aber erst mal muss ich dienstlich leider verreisen. Es wäre natürlich spitze, mal auf der Rhön zusammenzutreffen. Vielleicht nimmst Du auch den Norman mit. Man könnte ja auch mal in besagter Pension unterkommen. Mein Auto sollte zur Not Normans Rucksack packen. Zur Not lass ich meinen 8-Zöller zu Hause. Die Pension ist auf den Bildern übrigens zu sehen ;-).


    Ich mach mal nochmehr Werbung:


    <i>Das Schwarze Moor, Indian Summer Farben, live war's farbreicher!</i>




    <i>Das Schwarze Moor, Norwegen Abteilung (ist wie bei Ikea der Pfad ;-)</i>


    &gt;&gt;&gt;Sven,


    auch Dir vielen Dank für den lieben Kommentar. Bin ja nicht wehleidig, aber irgendwie gehörte das zu den Nächten dazu, ich wollte authentisch sein.




    Euch allen einen schönen Restsonntag, bzw. Arbeitswochenbeginn,
    Walter

    <i>...Teil-2</i>


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    16.10.2017 (ab Montagabend) - dritte Nacht


    Wieder Frühstück, aber dann kein Schläfchen - Ausflug zum schwarzen Moor über die Hochrhönstraße. Der Himmel wieder tiefblau, nanu!? Auf der Hochrhönstraße angekommen ein weiter Blick ! Waaau! Ein weißes
    Meer bis zum Horizont paar hundert Meter tiefer. Inversion - klasse!



    Das schwarze Moor war ganz fantsatisch. Sonne pur bei Windstille jetzt. Und eine irgendwie skandinavisch offene Landschaft. Bis 14:00 hab ich mich beeilt, zur Gastwirtschaft zum Mittagsmahl zurück zu sein. War es auch um 13:45, aber "Die Küche hat zu!" Na vielen Dank :-(! Bin dann ins Bett, aber mit Kohldampf ruhte es sich zäh bis zur Küchen Öffnung um 17:30. Na ich hab es überlebt und fürstlich zu Abend gespeist. Zwischenzeitlich war ich oben auf der Wasserkuppe, aber auf Curry/Pommes/Majo hatte ich keine Lust nach dem
    entgangenen Mittagsmahl und das Restaurant oben war mir irgendwie - nicht sympatisch. Bin also wieder runter zum Ort. Und es hat sich gelohnt! Pappsatt ging es wieder in der Dunkelheit hoch.


    Diemal war ein wenig was los auf dem Parkplatz, aber egal, hab mich aufgebaut. Jetzt war es 20:30 bis ich bereit war. Der Himmel war wieder über den Abend mit blassen Zirren verziert. Daher lag das Ziel heute bei OS und dergleichen. Der Wind nervte wieder etwas rum, weil das mit meiner losen Blattsammlung etwas kollidierte. Halte mal so ein A3 Ausdruck vor dem Okular im strammen Wind...


    Ausgang war das Sternendreieck beim Kepheus: delta-zeta-epsilon. Material das entsprechende Blatt vom Triatlas (A6) als A3 Ausdruck auf Normalpapier. Ich weiss nicht wie es Euch geht, ich komm mit der
    Orientierung des Kepheus "Hauses" immer irgendwie durcheinander. Steht es Kopf, oder Quer? Dann spiegelverkehrt im Sucher und noch wirrer im Ü-Okular. Jedenfalls brauch ich da noch mehr Training. Immerhin ist delta CEP gut als Doppelstern identifizierbar :-).


    Wie dem auch sei - die kleinen OS NGC 7261 und 7235 sind gut rauszupulen: "kleine feine Haufen". Die anderen weiter südlich "7226 and friends" fand ich schwer aus dem Milchstraßengewimmel rauszupicken. Hab dann am Ende einfach rumgerührt in der Gegend,
    weil so zenitnah wollte ich mich nicht mehr unterm Sucher und selbst unterm Rigel nicht abquälen. Zur Erinnerung: ich hab ein Newton 200/1000 auf einer HEQ5.


    Aber so bin ich über ein reiches Sternfeld gefahren mit einem sehr orangenen Stern. Ha, schöön, das kam unerwartet. Es ist, so vermute ich, Z CEP gewesen. Das Schöne an ihm ist - es ist ein ganzes Feld voll gleichmäßig verteilter hellerer Sternchen mit im Hintergrund schwächeren Sternchen und eins der helleren ist klar orange. Dadurch erscheinen die anderen ca. 30-40 gleich hellen Sternchen bläulich. Das kommt viel schöner als so ein einsamer C-Stern der auch noch viel heller, oder schwächer ist als die eventuell wenigen Umgebungssterne. Blick im Panoptic 27mm.


    Jetzt hab ich viel Zeit für Z verwendet, es ging dann im Schnellverfahren weiter über eine Vielzahl der Sternhaufen bis tief in Cassiopeia, aber nicht ganz bis in den Perseus hinein. Allgemein hab ich so meine Probleme mit den ganzen Universitäten-OS gehabt, die aus dem Milchtsraßenhintergrund rauszupulen (Was ist jetzt das Besondere dran? Hab ich mich öfters gefragt), also Berkeley, Havard, auch King, Cr und manch andere. Der Triatlas ist voll von solchen Dingerchen. Über die Standard Cassiopeia's will ich mich mal nicht auslassen? Obwohl doch!


    Sehr gut hat mir dort wieder ein Doppel im Pano Feld gefallen, NGC 654/653. Ein sehr ungleiches Paar von OS. Zur Gruppe (die man nacheinander abfährt) gehören auch M103, TR1, NGC659. TR1 ist winzig, aber witzig.


    Sieht aus wie ein 6er Würfel im Überblick 27mm. Beim 9mm ist es eine kleine kastenförmige Gruppe und eher ein 8er Wurf mit drei/vier Sternchen noch dazwischen. Sehr süß. Zum 663 muss ich noch was los werden: ich war kurz zuvor natürlich beim E.T. Haufen NGC 281 (auch Eulenhaufen). Beim 663 sah ich Dieses Mal sofort einen mißgestalteten E.T.! Hervorstechend wieder die zwei Augen über'm Kopf. Aber eins davon hat 2 Pupillen - brrr. Dann der Kopf als feine Sternenwolke, mit wenig Bauch und zwei laaangen Beinen. Ein Arm abstehend links, wie beim E.T. und der rechte auch, aber so ein Klump am Ende wie diese komischen Krabben mit einer dünnen und einer dicken Schere. Orientierung: Im Newton und OAZ lag er quasi quer, wo das original E.T. aufrecht ist. Halloween - Yeah! Noch was fiel mir auf nahe an 663, westlich davon im 12er Nagler - eine kleine Sterngruppe die an ein Flugzeug erinnert, ein Deltaflügler auf dem Kopf.


    Weiter ging es dann zur Kembler Kaskade über Stock 23 (sehr groß, lose, ein Ü-Okular Objekt) und TR3 (was/wo ist das?). Die Kaskade passt halb in mein TSWA 37mm rein. Die Farben der Sternenkette sieht man nicht (schön bunte Kette auf Fotos). Hab mich also die Kaskade runter gehangelt bis zum OS NGC 1592. "Schöne Doppelpaare" hab ich notiert, auch eine kleine Skizze gemacht. 4 Doppelpaare hab ich dort
    eingezeichnet. Schön in Reihe und gleich orientiert. Und natürlich noch weitere, meist schwächere Sternchen. Das im Nagler 12mm. Ich hab auf dem Triatlas etwas darunter noch ein PN NGC 1501 gedruckt, na
    mal sehen (wieder zurück zum Pano). Also einfach ein wenig nach Süden geschwenkt und schwupps, da war er!


    Schon im Pano ein ordentlicher diffuser Klecks/Bällchen. Klar und deutlich ohne Nebelfilter. Wau! Was ist das denn für einer?. Hab noch weiter vergrößert mit dem 12mm, dann 9mm (110x). Jetzt war er ordentlich groß, wie der berühmte Ringnebel. Aber schon sichtbar an Leuchtstärke verloren. Mehr schien kein Sinn zu machen. Er war gleichmäßig rund. Kein Ring, keine Fuddel, fast wie man sich ein
    Abell PN vorstellt. Ich wollte dann wissen was es war, in der Meinung den kenne ich nicht. Also beim BAfK nachgehakt - ja sowas! - es ist das Camel Eye. Soll eigentlich oval sein. Lohnt sich definitiv im 8-Zöller und wohl auch darunter! Wegen "oval" bin ich dann doch auf 200x gegangen und, jaaaa ein bisschen oval. Immer noch gleichmäßig, leicht diffus auslaufend. Übrigens half mir ein Nebelfilter eher nicht.


    Gegen Ende etwa 2-3 Uhr hab ich dann beim Zwilling in der Rechter-Fuß Ecke rumgerührt. M35 und Co, auch da etliche Haufen rund um M35 im Triatlas. Sehr nett der OS NGC 2266 auf Kniehöhe. Ein 8-Zoll Objekt und da sehr schön. Wenige hellere Sterne (im Nagler 12mm) und viele schwache Pudersterne. Erinnert mich an einen fliegenden Fisch. Der Körper aus einer gebogenen Kette heller Sterne. Eine Flügelkante auch aus helleren Sternchen und die Flügelfläche aus dem Puderzucker halb-transparent sozusagen, wie beim echten Fisch :-).


    Und natürlich genieße ich immer das Doppel im Nagler aus M35, groß,helle Sterne und der kleine fast, aber nicht ganz nebelige kleine und viel weiter entfernte NGC 2158.


    Das war glaube ich mein Abschluss, hab nix weiter notiert. Will aber generell nix heißen, ich habe öfters einfach ein Objekt nach dem anderen angefahren ohne mir Notizen zu machen. Trotzdem hab ich 4 A5 Blätter die Nacht zusammennotiert.


    Ach noch ein Rhön Erlebnis zum Abschluss. Wenn alles im Auto ist, inklusive Rausschälen aus den Gefrierklamotten, sitze ich noch ein Weilchen auf dem Astrostuhl und genieße den Himmelsanblick. So fällt
    meine Aufmerksamkeit auf den Stier und Plejaden und dann die Hyaden. Mir immer bekannt als Himmels-V (quer liegend, oder auch "&lt;" Zeichen. Aber jetzt war es ganz klar ein "Z" ! Die Sternenkette unten, also der Z-Fuß war fast so präsent wie das sonstige "&gt;" ! Der Anblick hat mich echt gefesselt.


    So nu aber gut, ich hab schon um 3 abgebaut, da ich morgen eigentlich heim sollte nach dem 10:00 Frühstück. Außerdem tat mir der große Zeh höllisch weh. War aus was weiss ich warum Gründen entzündet.


    Dooferweise schien der Himmel jetzt aber deutlich dunkler/klarer zu sein.


    <i> Es ist schon seeehr dunkel in der Rhön, SQM 22,9 ;) </i>



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    17.10.2017 (Dienstag) - vierte Nacht


    Abfahrt nach Hause &lt;sniff&gt;.
    Eigentlich!
    Der Himmel stahlblau! Urlaub hab ich noch...Kurz zu Hause angerufen und Genehmigung geholt.
    Jep und ein Tag dran gehängt :-)!


    Heute waren alle Lehren gelernt, bin jetzt "Alter Hase", was die Essensplanung angeht, mit vollem Bauch und ohne Stress gings wieder hoch, rechtzeitig gegen 19 Uhr. Leider kamen ab dem Nachmittag wieder Zirren daher, aber egal, mal ganz chillig: was kommt das kommt.


    Oben war wieder ein bißchen was los auf dem Parkplatz, aber so kam ich wieder in Gespräche und hab mal einer Familie etwas vom Sternenhimmel gezeigt. Schade - sie wollten natürlich Planeten sehen und ich dachte
    für Saturn ist es zu spät. Gestern auf dem Balkon hab ich ihn aber gut stehen gesehen am frühen Abend. Aber auch so haben Andromeda Galaxie, E.T., H und Chi und der "explodierte Stern" M57 imponiert. Und M15 :-).


    Ab etwa 21:00 hatte ich dann Zeit für mich. Das Wetter - diesmal wieder windstill. Ich meine völlig und absolut windstill! Es war abartig Ruhig in der Landschaft. Immer noch irgendwas um 13 Grad, richtig warm so im Gefrierhausanzug. Leider wurden die Blätter von Karte und Notizbuch und die Tischplatte wieder feucht. Aber nur feucht. Zum Glück beschlug keine Optik. Wie gesagt, der 12V Akku war so gut wie verbraucht am Samstag.


    Drauf gehalten habe ich in die Gegenden Perseus und dann Fuhrmann. Beim letzteren nach schnellem Abfahren der Klassiker insbesondere die Nord-Westliche Gegend. Weil er Tubus und OAZ und Sucher mäßig rückenschonend stand (ich hatte nämlich etwas Bandscheibe Probleme den Abend, dem Zeh gings wieder gut). Also was hatte ich da an selten besuchten Objekten? Mein Vorgehen: Triatlas Blatt A12 und dann die dort eingezeichneten Objekte (vornemlich OS) mal der Reihe nach angefahren.


    Uups ich war zu schnell: erst mal Perseus h&Chi. Dort angefangen lässt sich nett was abfahren. Südlich davon ist Stern 19 und dann nach Osten zwie Ü-Gesichtsfelder ist der OS TR2. Meine Notiz: "Paar Sterne heller auf engem Raum, oder? Oder nebenan andere Gruppe, groß, wenige helle Sterne, 3 parallele Reihen, ein Stern in der Mitte recht gelb."


    Dann zurück zu h&Chi und nach Norden. Es zieht sich eine Sternkette wie Brotkrümel bei "Hänsinnen und Grätinen" (OTTO Zitat - dänisch) zum OS Stock-2. Ein Fernglas oder MaxFeld Okular (mein 37mm TSWA) Objekt.


    Das war einfach und mir schon altbekannt. Aber dann ging es weiter ins Gewusel verschiedenster OS. Zunächst kurzer Schwenk Richtung Cassiopeia zu NGC 743. Ein kleiner OS, aber, wie so ein Logo. Ein
    gleichschenkliges Dreieck mit einem kleinen "Groß-D" innen drin auf der Dreiecks Basis. So gesehen im umkehrenden Newton Okulareinblick.


    Dann ging es entgegengesetzt, Richtung Fuhrmann. Dort ist ein ganzes Konglomerat eingezeichnet im Triatlas. Aufgeschrieben habe ich mir Stock-5 ("paar krümlige Sterne, nicht der Rede wert"). Sonst nix. War wohl nicht spannend.


    Danach kam ein Blick zum Enspannen auf den Himmel und nach Sichtung eines 6mag Sterns, dachte ich, ich versuche mal die Perseus Gx Haufen, Abell 426. Aber es wollte so nix werden. Überhaupt die kleinen Galaxien dort, z.B nördlich von Algol. Nur der Klassiker (Karkoschka Objekt) NGC 1023 ging recht einfach. Aber nur die Gx alleine im Feld.


    Tja dann eben zurück zu den OS. Jetzt zum Fuhrmann, oben rechts. Wollte ich schon immer mal machen, aber nie dazu gekommen. Also die Gegend um Capella rum, genauer: epsilon. Rechts davon (tschuldigung, westlich) ist NGC 1664. Holla die Waldfee, der ist nett :-). Mittelgroß bei 90x und die Form: ich hab es "Pilz oder Löwenzahn" genannt. Ein langer Stengel aus helleren Sternen und dann ein Kreis-Sektor wie ein Tortenstück aus feineren Sternen. Der eine Bogen (Pilzhut) zieht sich noch aus helleren Sternen weiter ohne Pilzkorpus. Kann man auch als Fallschirm auslegen. Ein sehr Schöner!
    Etwas weiter ist NGC 1582. Scheint mich nicht besonders beeindruckt zu haben. "Groß und erinnert an den Buchstaben S". Dann sind dann noch zwei Uni Haufen (RU148 und BERK68) in der Gegend - aus denen werd ich
    aber wieder nicht schlau. Wie die Ostfriesenflagge (Weißer Adler auf etc., wieder OTTO ;) ).


    Innerhalb des Fuhrman Hexagons dann auch im Nord-Westen ist NGC 1857. "Kleines schwaches Grüppchen um einen gelblichen Stern. Erst im Nagler 12mm als OS zu erkennen." Waren wohl schwache Sterne. Dann wollte ich mal was exotisches nahebei, einen Gasnebel, der im Triatlas eine interessante Form hat ansehen - Sh2-224. Aber da war nix. Vielleicht lag es am Himmel. Ich hab dann auf Kapella gehalten. Das gab einen riesigen Lichthof drumherum. Aha!


    Wenn das so ist kann ich ja langsam aufhören, dachte ich, es nahte wieder 2:00. Hab noch etwas den Himmel genossen und ein/zwei Sternschnuppen mitgenommen in 15min. Überhaupt: irgendwas war wohl aktiv, es waren öfters welche zu sehen zwischendurch. Auch meinen Besuchern fielen am frühen Abend zweie auf, die Kiddies waren begeistert :-). Der Rücken wollte auch nicht mehr, also brach ich ab, solange ich das schwere Gedöns noch ins Auto heben kann. Und morgen stand wirklich die Heimfahrt an.



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    18.10.2017 (Mittwoch) - Abfahrt und Epilog


    Morgens war der Himmel ziemlich weißtrüb, war der Eindruck in der Nacht also nicht verkehrt. Trotz der vielen Nachteinsätze war ich frisch für die Abfahrt.


    Was war das für ein schöner, gelungener, gar nicht so kurzer und dazu noch preiswerter Astrourlaub! Und Erholurlaub. Ich hab kein Fernsehen geschaut, das Radio vielleicht 2x5min wegen Wetter, kein Internet.
    Ansonsten nur gegessen, frische Luft geatmet, frisches Quellwasser getrunken, auch aus der Leitung ein Spitzenwasser! Den Tag immer bei Sonne genossen. Reichlich in einer sehr ruhigen Pension ausgeschlafen
    (Siesta). Und hier und da ein Sight Seeing! Auf der Wasserkuppe den Mooren und überhaupt mit dem Auto die Hochrhönstraße entlang mit einem gewaltigen Panorama.


    Schön war es, ich kann es jedem nur empfehlen und werde es unbedingt wiederholen. Ein goldener Oktober ist ganz besonders fein, auch ohne Astro. Irgendeine Woche im Oktober ist ja meistens schön.
    Wer die Kontaktdaten der Pension haben möchte, gebe ich gerne per PN weiter.

    Schön, daß ihr bis hier durchgehalten habt. Ich darf dann annehmen, es hat Euch gefallen,, auch wenn ich Euch meine Wehwechen nicht vorenthalten habe. Meinte aber unterlegen zu müssen, warum ich nie bis zur Morgendämmerung durchgehalten habe. Dann hätte ich zum ersten Mal vielleicht das Zodiakallicht gesehen.


    Ich freu mich auf Euere Kommentare :-)! Vielleicht konnte ich den einen oder anderen ermuntern, es auch mal so auf die Art zu versuchen. Denn komischerweise hab ich zwar etliche Flieger, etc. getroffen, aber keinen Hobbyastronomen.


    Und ich entschuldige mich für all die abgerissenen Sätze und Rechtschreibfehler, aber sonst würde ich den Bericht erst übernächste Woche einstellen können. Einmal bin ich nochmal durch mit dem Korrekturlesen, aber jetz kopiere ich ihn in den Astrotreff rein und garniere mit ein paar Bildern.


    Hmm, auch mit dem Foreneditor hab ich Schwierigkeiten mit den Absätzen. Hab geflickt so gut es geht, hier und da gibts aber Abbrüche. Sorry dafür.



    Viele Grüße,

    Walter

    Hallo Freunde,


    ich möchte heute mal über meine Erlebnisse bei einem 4-Tage Astro-Urlaub in der Rhön berichten.


    Es haben sich ja schon eine Woche vorher ein paar Goldene Oktobertage angekündigt und das blieb auch so bis es soweit war. Ich hatte in der Woche sowieso Urlaub und ich wollte schon länger mal über einige Tage in die Rhön. Bisher waren es ja sehr anstrengende Über-Nacht Touren.


    Also spontan bei einer Pension (zu der mir mal von einem Astrofreund geraten wurde) angerufen. Glück gehabt, ein Zimmer war frei. Geraffel (8" Newton, HEQ-5, etc. pp.) war schon am Freitag im Auto. Der Rest wurde am Samstag eingepackt - das Auto war randvoll - und los gings um 16:00 an einem wunderschön blauen, warmen Tag. Die Fahrt war super entspannt die A66 'gen Fulda an Indian-Summer Landschaften vorbei.


    Angekommen bin ich gegen 18:00 in einer kleinen Siedlung unterhalb der Wasserkuppe. Schnell die Sporttasche (das einzige Nichtastrozeugs) und Moonboots (war ja warm) ins Zimmer getragen und dann um ein Vesper in
    einem benachbarten Hotel/Gaststätte gekümmert. Die hatten dort einen lecker "Strammer Max". Dann gesättigt ins Auto und rauf auf die Hohe Rhön. Wasserkuppe selbst war nicht die Wahl, mein Ort war 15 Fahrminuten weiter auf ca. 800m Höhe, ein Wanderparkplatz auf der Hohen Rhön.


    <i>irgedwo dort hinten</i>


    Dann mache ich mal nach Tagen geordnet weiter, es wird lang! - also...



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    14.10.2017 (ab Samstagabend) - erste Nacht


    Ab 20:15 war ich fertig. Der Himmel sehr klar, schon dunkel. Recht winstill, aber anscheinend sehr feucht, es überzog sich schon gleich das Autodach mit Tau. Das sollte noch in Arbeit ausarten. Den Himmel hab ich an Perseus auf 6,2mag beurteilt (indirekt aufblitzend). Mittelmäßig für die Rhön. In der Rhön ist es aber rundherum sehr dunkel, nicht die übliche Horizontbeleuchtung in gelb/orange.


    Zunächst hab ich horizontnahe Standardkerzen im Wassermann abgefahren. Letzte Beobachtung im Feld war ja im Mai (ITV). Seit dem nix, also erst mal die Sommersachen.


    M2 der riesige KS im Wassermann: groß, hell, Einzelsterne sichtbar
    NGC 7009 Saturnnebel: recht hell, also bis 300x hochgetrieben, oval, mottlig, aber keine Saturnringe.


    Da waren sicher noch andere Schnellspechtel Objekte bei, bis ich dann hoch zu Andromeda - M31 bin. Wollte ja simultan mit Norman zum Vergleich beobachten. Die Ergebnisse dort hab ich ja schon in Norman's M31er Thread gepostet. Noch so viel hier: Ich habe einen KS von Andromeda gesehen! Als Sternchen, aber gesehen :) den G1 (Globular Cluster)! Bisher war mein weitester KS ja der Intergalactic Tramp im oder über dem Zwilling. Super!
    Den zweiten Staubstreifen von Andromeda konnte ich nach etwas Zeit auch ausmachen. Es war grenzwertig, aber ich denke doch - nicht nur eingebildet. D.h. also ich habe tatsächlich hinter dem zweiten Staubstreifen wieder eine gaaanz schwache Aufhellung wahrgenommen. Das Ganze eher beim indirekten Sehen oder Herumschweifen im Feld. Und seltsamerweise eher im 12mm Nagler als im 27mm Panoptic mit höherer AP. Ein Knaller ist M31 in meinem 37mm TSWA. Geht ganz rein bei 2,7 Grad wGF. Aber hier ist nur ein Staubstreifen drin und weniger Struktur. Nur das Gesamtbild ist gut und der schwache Hof ist deutlicher. Selbstredend mit M110 und M32 mit im Bild.
    Tolles Gesamtbild! Vermutlich 40-60min blieb ich bei Andromeda. Etwa 30min davon hat die Suche nach G1 gedauert. Ich hatte etwas Schwierigkeiten mit dem richtigen links/rechts rauf/runter trotz parallaktischer Ausrichtung. Aber - geschafft.


    Danach wollte ich wieder mal Stefan's Quintett versuchen um den guten Himmel etwas zu stressen. Aber schade, es ist mir wieder nicht gelungen, obwohl ich einen Fotoausdruck mit hatte. Die Sterndarstellung auf diesen Fotos/Karten passt irgendwie nie zum Blick im Okular (war auch ein Problem bei der G1 Suche). Die Sternchengröße im Printout und die Helligkeit im Okular - irgendwie findet man scheinbar simple Muster nicht so leicht im Okular. Nach wieder 20-40min auch mit verschiedenen Okularen, meinte ich mich mehrmals
    im Zielfeld befunden zu haben, aber nöö, kein auch nur angedeuteter Galaxienfleck des Fünfers.


    Zum Trost, wieder was "Einfaches": die Galaxie 891. Ging gut zu finden im 12er Nagler. Mittlerweile finde ich ihn ruckzuck von gamma AND aus. Etwas schwach aber schöne schlanke Form. Das Staubband ging nach etwas
    längerem "Wirken lassen" auch - wieder eher indirekt.


    Dann waren noch weitere Objekte im Pegasus, M33 und andere drin aber ich hab kaum noch notiert. Es wurde extrem feucht, die Blätter patschnaß, Tisch stand fast im Wasser (äh,umgekehrt) und die Okus und
    Fangspiegel fingen nervtötend oft an zu beschlagen. Ich habe ein 12V Fön mit einem Akku, der maximal einen Betrieb von 30min hat. 20min hab ich verbraten und jeweils mehrmals FS, WW Okulare aufgetaut und angewärmt.


    Da sie nie durchgewärmt waren, beschlugen sie nach jeweils kurzer Zeit wieder. Irgendwann gegen 3:00 war ich dann auch entnervt. Mit den Objekten (wie M33) war ich auch nicht mehr zufrieden. Ein Blick zum HS, hmm Staub? Oder Beschlag?


    Naja reichte auch für die erste Nacht, hab dann in 30min alles zusammengepackt und...


    ...in nur 20min war ich im gemütlichen Bett! Ganz neue Erfahrung, sonst steht eine fast 2-stündige Heimfahrt an. Ich kann gar nicht beschreiben mit welcher Wonne ich mich in die Daunendecke gekuschelt habe. Übrigens war es etwas kühl oben mit Jeans und normaler Jacke, aber nicht kalt, vermutlich durch die Feuchtigkeit. 12 Grad zeigte mein Auto-Temperaturmesser an. Leicht angefroren war ich trotzdem, so daß ich mir vornahm - in der nächsten Nacht Kombi und Moonboots mitzunehmen.


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    15.10.2017 (ab Sonntagabend) - zweite Nacht


    Zunächst aber der Tag: Um 10:00 hab ich mir den Wecker gestellt fürs Frühstück (spätester Show Up Termin).


    Ich hab super geschlafen bei herrlicher Bergluft und Ruhe, obwohl ab 9:00 fingen die Flieger an aktiv zu werden - Sonntag! Das Zimmer und Frühstück sind einfach aber alles stimmt. Bei einem super Preis - nur 30 Euro per Nacht+Frühstück. Ich mach sowas ja zum ersten mal zwecks Spechteln. Davor nur Übernachtungen im Zelt bei Teleskoptreffen. So ein Bett und Zimmer ist schon was. Und nach dem Frühstück wieder bis mittag in die Heia. Mittags hab ich wieder im Gasthaus nebenan gegessen, auch recht gut und preiswert und bin dann ein wenig spazieren gegangen bei super Sonne. Hab noch eine gemütliche Bank in der Sonne gefunden und mich da noch mal für ein Weilchen hingelegt. Schön!



    So war es sehr schnell auch wieder 18 uhr. Wieder im Gasthof essen wollte ich diesmal nicht. Dachte, ich mach was schlaueres. Im Gasthaus dauerte es gestern nämlich alles etwas länglich und ich musste im Stockdunklen aufbauen. Heute wollte ich in der hellen Dämmerung oben sein. Auf der Fahrt von dort ins Hotel hab ich ein als Pizzeria Imbiss betiteltes Etablissement gesehen und dachte ich hol mir da was. Also gleich ins Auto und hin. In der Lokalität war ich dann etwas ratlos. Es waren tatsächlich Pizzas und Döner angeboten. Ich studierte die Karte und stolperte über ein Baquette bzw. "Sandwich".? Spitze dachte ich, das bestelle ich gleich zum Mitnehmen und esse es oben auf dem Berg nach dem Aufbauen. Zum Tee, den ich mit meinem Camping Kocher zubereite - mit Quellwasser!


    Oben angekommen hab ich mich wieder aufgebaut den Tee gekocht (Camping Zubehör). Dann die Alufolie aufgewickelt - mit schon grummelnden Magen. Aber hopsahop etwas schwarz/braunes schaute mich an. Ganz schön
    verkokelt das Baguette. Mist! Ich dachte an ein kaltes Baguette mit Butter/Käse/Schinken wie man es am Bahnhof bekommt. Nee - das war ein Döner im Baguettekleid. Gerade davor hab ich Angst, das ist bei mir
    immer eine Sauerei. Mist. Aber man hat ja Hunger. Also mal ne möglichst siffreie Ecke gesucht, vorsichtig reingebissen - nee gefährlich - Druck, Majosoße,... Dann nochmal so ne dunkle Kruste abgebrochen und probiert - tatsächlich! Reine Kohle. Tja - das war es mit dem Abendbrot, hab es wütend in die Mülltonne gefeuert.
    Als Not-Abendbrot sollte mein Vorrat an Sweeties - Balisto herhalten.


    Aber dann ging es ans Beobachten. Heute war es sehr trocken. Aber ein abartig starker Südwestwind! Kein Papierblatt wollte ruhig liegen - trotzdem war es entspannter als mit der Feuchtigkeit. Es konnte
    alles auf dem Tisch sein, kein hektisches Verstecken vor der Feuchtigkeit.


    Der Himmel schien diesmal aber etwas milchiger zu sein. Die Milchstraße war da aber irgendwie verwaschen und der Himmel wirkte insgesammt aufgehellt gegenüber gestern. Daher hab ich heute eher OS und PNs angefahren.


    Ich wollte schon mehrmals Krüger 40 fassen. Ein recht naher Doppelstern bei dem man die Umkreisung in einem halben Menschenleben verfolgen könnte im Kepheus. Leider ist er auch mühsam zu finden. Ich meine ich hatte ihn, ein recht schwacher Stern und trotz Hochvergrößerung gelang mir nicht die Auflösung in zwei


    Komponenten. Das Seeing war auch nicht pralle für die anvisierten 1,5". Ich muss sagen, ich hab die Lust an ihm insgesamt verloren. Das war jetzt mein 3. Versuch oder so.


    Dann, mehr erfreulich, NGC 40, das OdM September, glaub ich. Der ging gut zu finden und machte auch Spaß.


    Meine Aufzeichnung: "Ja, prima. Im Pano27 etwas fuddeliger Stern. Im Nagler12 besser, kleines Bällchen. OIII und 9mm erbsengroß, gleiche Flächenhelligkeit, aber ohne Zentralstern. Ohne OIII besser und mit
    Zentralstern. Im 6mm (166x) dann schon kirschgroß, wirkt ringartig aber keine Klammer ( ).


    Ein tolles Paar (im Panoptic) im Kepheus ist NGC6939/NGC6946. Beide haben die gleiche Größe, aber eins ist ein feiner OS, das andere eine Galaxie. Toll, ich mag besonders solche kontrastierende Paarungen in einem Okularfeld.


    Danach bin ich Richtung Fötusnebel NGC 7008. Der ist dringend zu empfehlen für diejenigen die ihn nicht kennen. Hat richtig Struktur schon in einem 8" Teleskop. Und schon bei 140x recht ordentlich groß. Leider ist er etwas schwieriger zu finden mit einer normalen Karte (ich hab einen Triatlas Ausdruck) und im Übersichtsokular (TSWA 37mm = 27x) nicht auffällig. Filterblinken hilft vielleicht. Man sollte besser gleich ein UHC reinschrauben.


    Dann ging es wieder tief runter zum Wassermann/Helix Nebel. In der Rhön bei mäßigen Bedingungen konnte ich ihn trotzdem im Ferngls (7x50) ausmachen. Im Teleskop im 12mm Okular und mit diversen Filtern ist er
    deutlich ringförmig mit einem helleren Sektor. Besser ist ein UHC, da sind die feinen Sternchen im/vor dem Nebel sichtbar. Im OIII nicht mehr, der Nebel aber kontrastreicher.


    Nach Stunden und gegen Mitternacht war immer noch alles trocken, erstaunlich nach der Wasserorgie gestern. Aber der Fön Akku war eh schon fast leergesaugt, da hätte ich heute dumm in die nasse Röhre geschaut - Schwein gehabt!


    Ich habe dann nochmal M31 angefahren, ich wollte doch sehen wie weit ich das M31 Halo bis M110 sehe. Aufgeschrieben habe ich mir: "halbe Strecke zwischen M31 Kern und M110 Rand". Aber M31 selbst war verwaschener als gestern. Mit zweitem Band war nix heute. M33 war auch ganz ärmlich. Klar das Volumen ist da im dunklen Rhön Himmel, aber die 4-5 Spiralarme, bei klarem Himmel recht deutlich in der Rhön, erwiesen
    sich als fast nicht machbar.


    Ich habe noch viele Objekte aufgeschrieben, die Nacht war recht fruchtbar, aber ich liste das mal nicht hier. Am spannendsten waren die Andromeda Nachbargalaxien paar Grad nördlich von M31: NGC 185 und NGC 147. Erstaunlich groß, fast wie M110 - ich glaube mit nur schwach ausgeprägten Kern. NGC 278 ist deutlich kleiner, aber gut sichtbar und mit klarerem Kern. Nett zu wissen, daß sie zum Andromeda Komplex gehören!


    Ich habe auch mal im Sternbild Andromeda die Galaxiengruppe Abell 262 versucht, aber nix identifizieren können. Ach doch - nur einen: NGC 679. Sehr schwach. Wahrscheinlich lag es am wohl leicht milchigen Himmel (den ich natürlich direkt nicht sehen konnte = Vermutung).


    Gegen 4:00 hab ich es mir nicht nehmen lassen, auf M42 drauf zu halten. Boah! sag ich nur. Wenn ich das zeichnen müsste, bräuchte ich 2 Stunden oder so. Gewaltig im 2,7 Grad Feld des TSWA und OIII. Das ging richtig weit als Ring rum plus weitere Nebelfetzen außer dem üblichen Flügel Gebilde. Genauso Boah mit UHC und im 9mm Okular. Der Nebel ist immer wieder ein Hammer bei sehr, sehr gutem Himmel. Und dieser war, s.o. leicht milchig. Obwohl ich schau auf: es ist besser geworden. Der Himmel ist viel dunkler. Aber Hunger und Müdigkeit trieben zum Einpacken.


    Zurück ging es um 4:30, mit etwas Kohldampf im Bauch. Einschlafen konnte ich trotzdem, vom Frühstück träumend.



    <i>Ende Teil 1, Teil 2 kommt gleich...</i>