Beiträge von M_Hamilton im Thema „Frage zu Binoansatz und passenden Okularen“

    Die Galaxy Superview 20mm sind bei mir das Okularpaar mit der größten Brennweite. Die Panoptic 24mm werden oft genannt, da sie praktisch die größte mögliche Feldblende und damit größtes mögliches wahres Feld haben, die mit 1.25" Steckdurchmesser möglich sind. Gleichzeitig hat man mit 24mm eine relativ große Brennweite und ein großes scheinbares Feld von 68 Grad.


    Ich überlege, ob ich irgendwann auf die Pano 24 mm umsteige, aber die Galaxy Superview funktionieren wirklich gut, insbesondere mit dem 2x Korrektor, und haben auch um die 70 Grad Feld.


    Man kann auch z.B. ein Paar 32 mm Plössl am Bino verwenden, aber das scheinbare Feld ist dann kleiner, d.h. es geht Richtung Tunnelblick. Andererseits kann man Okulare mit Brennweite < 24mm verwenden mit größerem scheinbaren Feld bis hin zu Ethos mit 100 Grad, dafür aber auch mit höherer Vergrößerung und kleinerer AP. Der limitierende Faktor ist wirklich der Steckdurchmesser am Bino von 1.25".


    Trotzdem geht auch Deepsky mit dem Bino gut, besser als man manchmal liest. Zum Beispiel kann man mit dem 12" Markarians Galaxienkette ohne Probleme entlangfahren. Klar, für wirklich sehr schwache Objekte im Grenzbereich sollte man besser monokular schauen.


    Wegen der Stabilität des Flextube: Ich bin kein Statiker und lasse mich gerne eines besseren belehren, aber die Flextube Dobsons, zumindest der in 12", sind ziemlich stabil, vermutlich weil die 3 Stangen relativ kurz sind und der untere Teil des Dobsons ein Volltubus ist. Dadurch können die drei Stangen nicht so sehr durchbiegen (so eine Konstruktion mit nur 3 Stangen bis unten hin zur Spiegelbox würde natürlich nicht gehen, zumindest nicht bei 12" oder 14"). Das Gute an den Flextube Dobsons ist die Verbindung von Solidität (halber Volltubus) und Kompaktheit (einschiebbare Stangen). Natürlich ist das dafür kein Reisedobson.


    Ich habe den Dobson jetzt 3 Jahre und musste bisher praktisch nie den Fangspiegel justieren, obwohl ich ihn nach jeder Beobachtung zusammenschiebe.


    Ich weiß nicht, was passiert, wenn man jetzt am Hut wirklich mehrere Kilo dranhängt, ob sich die Stangen dann deutlich verbiegen. Ich habe das bisher nie ausgetestet.


    Man kann den Dobson in der Höhe mit den Handgriffen an der Rockerbox praktisch festklemmen. Wenn man allerdings viel Gewicht oben hat, könnte die Nachführung mit der Hand kompliziert sein.


    Ein kleineres Problem an dem original OAZ beim 12" ist die altmodische Okularklemmung mit zwei Schrauben. Dafür gibt es aber einen Adapter zum Aufschrauben mit Ringklemmung.


    Den rechten Drehknopf am Okularauszug habe ich durch eine biegsame Welle von einer parallaktischen Montierung ersetzt. Dadurch gibt es so gut wie kein Zittern mehr beim Fokussieren.


    Viele Grüße
    Mark

    Hallo Sselhak,


    ich habe den 12" Flextube (vom 14" hat mir Herr Kloss von den Teleskop-Spezialisten abgeraten, da er nochmal erheblich schwerer und unhandlicher ist und der Lichtgewinn gegenüber 12" nicht so extrem ist, vergleichbar mit dem zwischen 6" und 7". Die Rockerbox vom 14" würde komplett z.B. gar nicht durch meine Balkontür passen. Müsste man eventuell beachten.)


    Ich verwende den Baader Mark V mit dem Televue 2x GWK. Der korrigiert den Glasweg praktisch völlig, d.h. man kommt mit jedem Okular in den Fokus, mit dem man auch ohne Bino in den Fokus kommt. Problem ist natürlich der Faktor 2 in der Brennweite, d.h. man ist effektiv auf höhere Vergrößerungen bzw. kleineres reales Feld beschränkt, insbesondere, da man nur 1.25" Okulare verwenden kann.


    Eine Alternative ist der Siebert 1.25x Korrektor. Der korrigiert den Glasweg fast so gut wie der Televue-Korrektor und vergrößert die Brennweite nur um den Faktor 1.25.


    An Okularen verwende ich die Galaxy Superview 20mm, TSWA 15mm und TV Delite 11mm. Die Superview 20mm sind günstige Erfles, die mit dem TV Korrektor sehr gut funktionieren (da er das Öffnungsverhältnis effektiv von f/5 zu f/10 verkleinert). Der Orionnebel z.B. ist damit sehr beeindruckend zu sehen, völlig anders als monokular. Mit dem Siebert GWK sind sie allerdings nicht mehr randscharf.


    Bei den TV Delite 11mm ist das Problem, dass ich mit der Nase nicht zwischen die Okulare komme (andere auf Cloudynights haben ähnliches berichtet). Das kann man beheben, indem man die originale TV Augenmuschel durch eine für die Baader Hyperions ersetzt. Mit dem TV Korrektor gibt das eine sehr gute Vergrößerung für Planeten, z.B. Jupiter ist bei gutem Seeing damit sehr detailreich zu sehen.


    Dieser "Nasen-Faktor" ist nicht zu unterschätzen und könnte bei den TV Ethos ein Problem werden. Es hängt nicht nur von dem Augenabstand ab, sondern auch von der Nasenform und wie tief die Augen sitzen, etc.


    Viele Grüße
    Mark