Beiträge von Gerhard_S im Thema „Leichter Spiegel“

    Hallo Sternfreunde,


    an der Stelle noch ein kleiner Nachtrag. Das Fernrohr ist soweit fertig und ich hatte gestern endlich nach gefühlt einer Ewigkeit klaren Himmel. Also das Teil geschnappt, auf den Balkon verfrachtet, justiert...Die Stangen waren zu lang...insgesamt 2mal in die Werkstatt zum ablängen...wieder justieren...und dann endlich bin ich in den Fokus gekommen. Dann Sterntest. Von den Unterstützungsstrukturen konnte ich im Sterntest nichts sehen. Allerdings war das Seeing auch nicht besonders. Dennoch habe ich mich gefreut. Das würde sich auch mit der Auswertung per Open Fringe decken. Von daher bin ich beruhigt. Auf das DSM bringe ich das Gerät mit, dann kann jeder selbst durchschauen.


    Interessiert hat mich dann das thermische Verhalten. Hierzu konnte ich noch keine Beobachtungen anstellen, aber ich habe eine Messung der Spiegel(Kern)temperatur vorgenommen.


    Hier die Versuchsanordnung mit einem Dummy Spiegel: Ein Thermoelement wurde in das mittlere Pin gestöpselt in Kontakt mit der Rückseite der Frontplatte und mit Klebeband fixiert.



    Dieser Spiegel stand über Nacht im Freien. Morgens den kalten Spiegel in die Wohnung gestellt und die Temperaturen gemessen. Heraus kam das folgende Diagramm.




    Bei den 19,8°C ist die Anzeige dann auch stehen geblieben (Raumtemperatur). Was mich allerdings wundert sind die 90 Minuten bis zur Temperaturanpassung, denn das finde ich irgendwie sehr lange.


    Viele Grüße
    Gerhard

    Hallo Timm und Dirk,


    ja ob und wie stark sich die Strukturen durchdrücken, da hatte ich auch sorgen bzw. ich wusste es einfach nicht bzw. konnte es nicht messen mit meinem PDI. Aber nicht weil es damit wohl nicht ginge, sondern da für mich die ganze Messtechnik völliges Neuland war. Jedenfalls hat Matze das darstellen können. Soweit ich sagen kann, hat es keine große Bedeutung für das Bild. In der Praxis dürfte man davon wohl gar nix sehen. Wird dann noch aufkommen, wenn das Gerät mal fertig ist.
    Große Rohlinge will ich auch:-). Werde das auch anpeilen. Ist ja Sinn der ganzen Vorübungen....Ich kann es nicht versprechen, ob das geht aber ich bin vorsichtig optimistisch.[:)]


    CS
    Gerhard

    Hallo Sternfreunde,


    der auf dem ITV vorgestellte leichte Spiegel ging in Anschluss an das Treffen an Matze.
    Er hat mich bei der Vermessung des noch sphärischen (solala) Spiegels unterstützt und dann das Teil parabolisiert.
    Anschließend ging der Testspiegel weiter zu Kurt für eine weitere Vermessung und das beschichten mit Alu. Ganz großen Dank von meiner
    Seite an der Stelle für die tolle Unterstützung bei diesem doch sehr speziellen ATM Projekt/Grundlagenforschung.
    Ich bin froh, dass zwei erfahrene Spiegelschleifer mich hier unterstützt haben, nachdem ich mit
    dem Vermessen dann doch an meine Grenzen gestoßen bin. Danke auch an Kai "Fraxinus", dass Du Dir das Dingens in einem
    frühen Stadium auf dem vorletzten ITV angeschaut und mich ermutigt hast weiter zu machen.


    Für die, die nicht auf dem letzten ITV waren, ein Foto des Rohlings und des nun fertigen Spiegels und eine kurze Erklärung:
    Es handelt sich dabei um einen Spiegelträger, der nicht gegossen wurde und auch nicht aus einem großen Glasblock herausgefräst wurde.
    Vielmehr wurden zwei dünne Glasplatten bei hoher Temperatur zunächst verformt und anschließend miteinander verschmolzen.
    Nichts geklebtes. Die beiden Platten wurden zuvor aus einer größeren Platte herausgeschnitten,
    so dass die Gläser genau zueinander passen. Der Spiegelträger hat eine überwiegend geschlossene Rückseite. Am Bild erkennt man,
    dass er keine Waben hat, vielmehr wird die Spiegelplatte durch 61 trichterförmige Ausstülpungen (Trichterspiegel) der zweiten Platte
    gestützt. Die Anordung dieser Trichter wurde mit PLOP festgelegt. Beide Platten waren ursprünglich 5mm dick. Durch
    das Schleifen ging noch etwas Material weg. Der Spiegel ist 10 Zoll im Durchmesser,
    F4,9 und hat eine "Dicke" von 45mm. Material ist gewöhnliches Fensterglas. Er wiegt ca. 1,3 KG. Er ist etwas schwerer als er sein sollte,
    da die hintere Platte etwa 2,4cm im Durchmesser zu groß geraten ist... sieht man auch am Alu...[8D]







    Der Praxistest im fertigen Teleskop steht jetzt noch aus. Da bin ich sehr gespannt. Auf das DSM will ich dann das Gerät mitbringen,
    und gern auch Fragen beantworten zur Herstellung eines solchen Trägers (ggf. Vortrag/Workshop).


    Was die gewonnenen ersten Erfahrungen/Ergebnisse in Bezug auf das polieren und vermessen eines solchen Spiegels und auch die erreichte
    optische Qualität angeht, werden Matze und Kurt gern Auskunft geben.



    Viele Grüße
    Gerhard