Beiträge von Michlll im Thema „Resultate am 01.10.2017“

    Hallo zusammen!


    ein sehr interessante Diskussion. Und immer wieder lehrreich, den Meistern bei der Arbeit zuzuhören :) Das meiste kann ich so nur
    unterschreibe, bei einigen Themen habe ich eine andere Meinung.


    Das mit dem bräunlichen Stich kann ich zum Beispiel nicht nachvollziehen. Haralds Bilder sind auf meinem (kalibrierten) Display leider
    schon blaustichig. Es sind, denke ich mal, nicht die s/w-Aufnahmen, die braunstichig sind, es sind die Displays ab Windows 7. Probiert
    doch mal, den Nachtmodus in den Display-Einstellungen abzuschalten ...


    Also ich werde meine Bilder nicht einfärben, um farbstichige Displays auszugleichen. Die bleiben in Graustufen, basta! ;)


    Die hier angegebenen Verwendungsraten scheinen mir sehr niedrig. Ich werde es damit (noch) mal probieren, bei meinem Versuch, auch mit
    AutoStakkert vernünftige Ergebnisse an der Sonnenoberfläche hinzubekommen. Ich persönlich stacke mit recht hohen Verwendungsraten in
    AviStack, erreiche (bzw. verwende) aber normalerweise keine so hohen Brennweiten, so dass der Einfluss des Seeings nicht so groß ist
    und das Bild nicht verwischt. Dafür bekomme ich sehr rauscharme Stacks, die einiges an Nachbearbeitung vertragen.


    Was mich zur Schärfung bringt - Harald, das mit der Körnung kann ich gut nachvollziehen. Das sehe ich auch ziemlich häufig, und ich
    hatte diesen Effekt Anfangs auch: wenn es schlechtes Seeing gab und ich beim Schärfen einfach nicht glauben konnte, dass das schon
    alles an Details war. Ich weiß inzwischen, bei welchen Brennweiten ich welchen Radius für die PSF maximal hernehmen kann, und das ist
    erstaunlich konstant. Diese Körnung entsteht, wenn der Radius (viel) zu groß gewählt wurde. Ich schärfe zur Zeit meine Bilder zuerst
    mit imppg (1,04-1,08px x500 L-R-Deconvolution, 0/0 bei der Unsharp Mask) und danach mit der Deconvolution in Fitswork mit 1,3-1,4px.


    Ein bisschen möchte ich für die Histogramm-Streckung plädieren :) Das Credo "muss wie im Okular ausschauen" möchte ich nicht verfolgen.
    Dann müsste ich alle gestackten Bilder vom Kontrast her runterdrehen und in dem rotesten Rot einfärben. Ich möchte aber ausdrücklich
    nicht den Anblick am Okular nachbilden, das ist mir einfach zu wenig. In guten Stacks steckt zwischen Umbra und Flare viel mehr als
    dass man es linear in 150 Graustufen packen könnte. Man wirft ja auch Details weg, die in den Tonwerten stecken bzw. bildet sie nicht
    heraus, wenn man nur die Hälfte bis 2/3 der darstellbaren Graustufen ausnutzt.


    Würde man bei Deep Sky so "konservativ" vorgehen, gäbe es nur schwarze Aufnahmen mit ner Menge Sternen und bei den hellsten Objekten
    einen strukturlosen Hauch von einem Hauch von einem Hauch von einem Nebel. Da wird extrem gestreckt. Am Planeten wird auch geschraubt,
    was geht. Es ist doch gerade der Vorteil der Fotografie, dass Details sichtbar gemacht werden können, die visuell völlig untergehen,
    wegen Mangel an Licht oder Mangel an Dynamik vom Auge nicht abgebildet werden können. Ich kann verstehen, dass man so gestreckte
    Sonnenbilder als "zu dramatisch" ansehen kann, aber beim direkten Vergleich mit unbearbeiteten Tonwerten fallen einem viel mehr Details
    ins Auge, und das ist mir am wichtigsten. Ich empfinde lineare Histogramme als Verschwendung von Details.


    So hat jeder seine persönlichen Vorlieben :)


    Hmmm, beim nächsten Mal Sonne werde ich ein bisschen mit Tonwerten und Schärfungen spielen und dann hier ins Forum stellen.


    Sonnige Grüße,
    Michael