Beiträge von NormanG im Thema „Unendlichkeiten - per Fallschirm zum Rand des Alls“

    Hi Alexander,


    ENDLICH einer, der mein Zweitteleskop würdigt [:o)][:D]


    Der Bauplan ist streng geheim und liegt unter Verschluss in einer goldbeschlagenen Holztruhe beim Hüttenwirt unterm Bett [:o)]


    Ja Walter, bin auch gespannt himmelstechnisch heute.... soll was gehen, aber dann nur mit 72 mm wohl...


    CS!
    Norman

    Servus Werner,


    lieben Dank :)


    Ein Hirsch - auch nich schlecht... in Sichtweite?


    Hoffe, ihr hattet ne schöne Ausbeute. Wird ja sicher was zu lesen geben an bekannter Stelle? Ja genau, man muss dieser Zeit spontan und ein bissel risikofreudig sein... Kommende Nacht ist glaub ich auch wieder Alarm, allerdings nix mit Berg bei mir. Mal sehen...
    Achso, nein, skizziert hab ich rein gar nix in diesem Fall. Da bin ich nicht so akribisch. Ob ich da nun nen Punkt male oder nicht ;) Aber wenn ichs mir recht überlege, haste Recht. Macht als Erinnerung noch etwas mehr her. Ich gelobe Besserung!
    [:D]


    Beste Grüße
    Norman

    Hallo Walter,


    danke für das Bild, jetzt raff ichs noch besser :)
    Ja, die Ethosse. Das 13er und 8er halt. Is Wurscht, werd mir eher was schieberartiges bauen, das Wechseln und Schrauben ist beim V-Wechsel einfach zu lästig...



    Hallo Lothar,


    dankschön, nett von Dir zu hören, freut mich :)


    15m3? Neenee, der weiteste Quasar diese Nacht hatte 15m8 und der andere sogar 16m1.
    Da bei dem 16m1-er noch deutlich Luft war und beim 15m8-er nicht, sieht man, dass man die Zahlen nicht auf die Goldwaage legen darf.
    Da hilft nur - möglichst viele Quasare erwischen und dann die erreichte Grenzgröße mitteln [:o)]


    Schöne Grüße
    Norman

    Hallo Stefan, Walter und Ben,


    danke euch!


    Walter, special thanks für den Glückwunsch zum weiten Quasar :)
    Mitten in München wohnend brauch ich übrigens schon meine 2 h bis ich am Platz bin... Ich denke jeder, wenn er nicht gerade im Ruhrpott wohnt, hat innerhalb von 2 h einen 6m5-Himmel vor der Nase ;)
    Hybrid: genau diese Situation. Danke fürn Tipp.


    Schöne Grüße
    Norman

    Hallo Rene, Stephan und Mathias,


    danke für eure netten Rückmeldungen.


    Ja genau Rene, durch den 2"-Aufsatz bei diesen Hypbrid-Anschluss-Okularen bin ich einfach zu weit draußen außerhalb des Fokus. Das hat man davon, wenn man visuell optimiert - da ist kein Raum für solche Scherze ;-).
    Ja, den 70er Abell hab ich ohne Filter nochmal probiert - nix zu sehen. Sehr gut, freut mich dass ich Dich wieder anstacheln konnte mit den Quasaren. Probiers aus und berichte, bin schon gespannt.
    Danke auch für die Info mitm HTT, das tröstet.



    Stephan - lieben Dank für Deine netten Worte, freut mich sehr. Ja, das Drumherum weißt du ja, gehört für mich auch immer dazu. Danke auch für den Tipp mit dem Seidenschlafsack, zumindest so einen aus Polyester hab ich, aber die Dinger sind immer so eng... na mal sehen...


    Mathias, ja diesen Doppeldingens in Uma - der steht auf jeden Fall auch bei mir auf der Liste. Aber hat noch Zeit das Sternbild. Zumindest im 16er hatte ich den schon, weiß aber nix genaues mehr dazu. Aber beide Komponenten waren glaub ich zu sehen. Nur inwieweit getrennt oder nicht weiß ich beileibe nicht mehr.
    Bin gespannt, was du zum Fallschirm dann siehst!


    Schöne Grüße und guten Start in die Woche euch,
    Norman

    Ein herzliches Grüß Gott in die Runde!



    <b><font color="limegreen">Abgefahren</font id="limegreen"></b>


    Donnerstag, 21.09., 2 Uhr in der Nacht... ich schaue auf diverse Wetterprognoseseiten. Um 5 Uhr herum würde mein Zug Richtung Heimat und HTT gehen. Hab ich eigentlich seit ein paar Tagen wetterbedingt zugunsten der Alpen verworfen. Bahnticket gen HTT sehr günstig erwischt, hielt ich mir aber alle Optionen offen.
    Die Prognosen besserten sich gen HTT, ich traute dem ganzen nicht und entschied mich weiterhin für die Alpen. Nur wohin. Alles grenzwertig – wo schwappen die Zirren zuerst rein? Westlich das Nebelhorn im Allgäu, östlich der Wendelstein, dazwischen das Brauneck. Das waren meine Optionen für die kurzfristig erreichbaren Berge. Widersprüchliche Prognosen für Ost und West zwangen zum Mitteln des Risikos. Der schmale freie Bereich nach Mitteln aller Prognosen war also das Brauneck auf gut 1500 m Höhe.
    Gegen Mittag blickte ich in die Prognosen und für das HTT-Land war doch nun tatsächlich Beobachtungsalarm auszurufen! Die ganze Entscheiderei war wieder ein wahrer Eiertanz, aber der Zug im wahrsten Sinne des Wortes abgefahren.



    <b><font color="limegreen">Es suppt</font id="limegreen"></b>


    Nun stapfte ich - wie gehabt mit meinem 12"er - die letzten Höhenmeter von der Gondel zum Brauneckgipfel hoch. Ich rüttelte an der Tür zum Brauneckgipfelhaus. Zu. keine Übernachtungsgäste also – die Terrasse mmit exzellenter Sicht von Ost nach West stünde zur freien Verfügung ohne Störungen – klasse! Keine Ahnung, ob ich zu doll an der Tür gerüttelt hab, aber kurz darauf kam der Hüttenwirt raus. „Servus, kann ich hier bei euch mein Teleskop aufstellen die Nacht?“ – „Ja, des kannst scho machen, nimm dir hier ´nen bequemen Stuhl, setz Dich hin...“. Ich bot ihm natürlich an, dann auch mal durchzuschaun, ein paar Sachen zu zeigen. So drapierte ich schonmal meinen ganzen Plunder in die auserkorene Ecke und es dauerte nicht lange, da saß ich vor einem noch warmen r-a-n-d-vo-l-l-e-m Gulaschtopf in der untergehenden Sonne – supernett! Und superlecker. Und reichlich! Kam mir sehr gelegen, denn kurz vor dem Aufbruch von zu Haus war wieder alles zu knapp für ne richtige Mahlzeit.



    Ich war sehr froh, auf der Terrasse beobachten zu können, denn hier ist es windgeschützter und mindestens genauso wichtig: umgeben von Elektrozäunen, damit keine Kuh Richtung vollem Teller oder wahlweise Teleskop gewackelt kommt.


    Ich vertrat mir etwas die Füße zum Höhenweg hoch, der Slalom zwischen Kuhfladen ist mir nicht in Gänze geglückt...




    <i>Blick Richtung Osten - Gipfelkreuz und Brauneckgipfelhaus/ Blick Richtung Westen, im Hintergrund über dem Weg ist die Zugspitze</i>




    <i>Abendbrot/ nachstehend Nachtwanderung auf dem Höhenweg</i>




    Neugierig wie die Kühe sind, hat mich eine erspäht und ist mir beim Wiederruntergehen gefolgt. Ich war gespannt, ob sie sich durch den schmalen Bereich im Zauneingang durchwurschteln würde... sie blieb aber an einem Wassertrog hängen kurz vor dem Terrassenbereich. Ein paar Freundinnen kamen dann auch noch. Und es bimmelte. Gingelgongelgong. Die ganze Nacht durch. Vom Osten, vom Westen, von überall.



    Die Seelenruhe von Kühen hätte ich gerne. Bei jeder Kaubewegung ein satter Gong, genau genommen sogar zwei vom zurückschwingenden Glockendingens. Keine Ahnung, wann die schlafen, nachts jedenfalls nicht. Von dieser Musik untermalt steuerte ich nun meine Ziele an...



    <b><font color="limegreen">Persönlicher Entfernungsrekord</font id="limegreen"></b>


    Noch bevor es richtig dunkel war, stellte ich die erste Zielregion ein. Ich hatte mir diverse DSS-Ausdrucke unterschiedlicher Sehfelder mitgenommen, um mein Ziel erstens sicher und zweitens schnell zu finden. Verschiedene Ausschnitte, die ich sukzessive in Einklang mit dem Atlas und zuguterletzt mit dem Sehfeld im Oku bringen konnte. Die Sichtung selbst malte ich mir schon schwierig genug aus, da muss man sich nicht noch nen Wolf suchen... Die Rede ist vom <b><font color="orange">Quasar HS 1946+76</font id="orange"></b> im Sternbild Drache. Einer der am weitesten entfernten Quasare, die man mit Amateurmitteln überhaupt vor die Optik bekommen kann (15m8).


    Mit einer Rotverschiebung von z=3,051 liegen wir hier bei einer Entfernung von 11,4 Mrd. Lichtjahren...


    Quelle der Angaben wie auch der Inspiration ist Achim Strnad – an dieser Stelle herzlichen Dank nochmal für die super aufbereitete und megahilfreiche Seite zu den High-Redshift-Objekten.


    http://www.strnad-emskirchen.d…bachtungen.html#HS_194676


    Die Zielregion stand schon recht hoch, der Himmel war als sehr gut zu bezeichnen, irgendwas zwischen 6m5 und 7m0 fst.. Luftfeuchte lag zunächst allerdings bei 83%. Die Region hab ich dank des super Materials sehr leicht gefunden. So hilfreich wie die kleinen DSS-Ausschnitte bei Achim auch sind, man muss erstmal realisieren, wie klein diese sind... im Okular sucht man nach einer Entsprechung der Muster und eine im DSS deutliche Raute ist im Oku schwach und superwinzig!
    Ich ließ mir Zeit. Zunächst mit dem 8mm Okular geschaut bei 170fach – alles noch zu klein und zu schwach. Es muss mehr Kontrast her. 290fach mit dem 4,7er Ethos. Mit dieser Vergrößerung schauts schon besser aus. Das Ausgangsmuster ist deutlicher zu erkennen, der Stern zwischen dem 15,5er und 13,2er in Achims beschrifteter DSS-Aufnahme war recht einfach und ständig da, den 13,2er hätte ich aber schwächer geschätzt. Der Bezugsstern nahe des Quasars (knapp rechts oberhalb im DSS) war bereits sehr schwer. Nur aufblitzenderweise. Unweit von diesem und von ähnlicher „Helligkeit“ war also der Quasar zu suchen. Der Bezugsstern lag zum Glück recht markant als Spitze eines rechtwinkligen Dreiecks. In diesem Fall musste ich nur gucken, ob abseits dieser Position noch etwas aufblitzt.
    Da! Da war was! Nochmal probieren, nochmal Konzentration. Praktisch zeitgleich mit dem fast genauso schwachen Nachbarsternchen erschien das zweite kleine Lichtpünktchen – und verschwand recht schnell wieder. Das Seeing war okay, schwankte aber. Ich war etwas in Zeitdruck – es war schon recht lange dunkel und jeden Augenblick könnte der Hüttenwirt wegen der kleinen Führung herauskommen! Ich probierte es nochmal. Nun war das Seeing besser, sogar wirklich gut. Bei den knapp 300fach alles feine Sterne. Nun war die Sache eindeutiger. Beide Sternchen tauchten nach einigem Probieren praktisch wieder gemeinsam auf, der Quasar etwas schwerer. Um mal die Schwierigkeit irgendwie einzuordnen... auf einer Skala von leicht (1) bis übel schwer (10) war das für mich eine „9“ bei den vorliegenden Bedingungen. Aber nun war ich mir sicher: gesehen! 11,4 Mrd. Jahre altes Licht. Bei einem Alter des Universums von 13,8 Mrd. Jahren... Einfach-nur-WOW.



    <b>Nacht-Panorama in groß:</b>




    <b><font color="limegreen">Sight-Seeing-Tour</font id="limegreen"></b>



    Nun, als hätte der Wirt drauf gewartet, dass ich erstmal meine Show bekam, trat er ins Dunkel auf seine Terrasse heraus. Er fragte mich wo ich sei, obwohl ich 2 m entfernt von ihm stand. Ich sah alles. Echt witzig...
    Ja, und nun gings wohl los. Selten kommt es dazu, dass ich irgendwelche Führungen dieser Art mache, aber heute hatte ich auch Bock drauf und Spaß dran. Und fand in dem Kollegen einen dankbaren und begeisterungsfähigen Zeitgenossen. Was man am Sommerhimmel halt so zeigt und erklärt... naja, es ging los mit dem Andromedanebel ;) dann aber zum Ring- und Hantelnebel, Cirrusnebel, M 13. Dem Hüttenwirt fröstelte es, aber eins musste ich ihm noch mitgeben: H und Chi... im 26er Nagler mit ordentlich Sehfeldpuffer ums Objekt drumrum. Eine gute Idee offenbar, da diese nochmal besonders Begeisterung auslösten. Nach eigenen Angaben wie funkelnde Diamanten...



    <b><font color="limegreen">Zurück an den Rand des Alls</font id="limegreen"></b>


    Nach diesem angenehmen Intermezzo widmete ich mich wieder meinem Programm und peilte den nächsten <b><font color="orange">Quasar HS 1700+64 (16m13)</font id="orange"></b> an. Ich musste feststellen, dass ich schlecht geplant hatte, denn die nun noch kommenden Quasare standen nun schon tiefer als zu Beginn der Nacht, eigentlich zu tief. Ich probierte nun also zumindest den benannten, den noch am höchsten stehenden auf meiner heutigen Liste. Mit z = 2.722, was 11,15 Milliarden Lichtjahren Entfernung entspricht. Wieder leicht gefunden und ohne großes Einsehen und Konzentrieren sofort die Sichtung im indirekten Sehen. Erstaunlich, da eigentlich schwächer als der erste Quasar. Und tiefstehender sowie schon langsam an der Lichtglocke Münchens kratzend... Aber das Seeing war eben noch gut.
    Mit den Helligkeiten muss man ja immer vorsichtig sein. Jedenfalls war dieser Quasar sehr leicht zu beobachten. Wahnsinn, wie leicht man so weit vordringen kann. Nicht weniger weit als bis kurz vor die Tür der Anfänge des Universums.
    Von diesem schnellen Erfolg motiviert, probierte ich doch noch <font color="orange">HS1626+64</font id="orange"> im Drachen (z = 2,320), aber außer dem schnellen Finden des Zielgebiets war nix zu wollen. Selbst die 14-15-mag-Sternchen waren da nicht mehr recht zu erkennen. Zu tief.


    Die folgenden zwei Objekte habe ich beim Stöbern im deepskyforum entdeckt. Sofern nicht anders vermekrt, stammen die Zahlen auch von dort.


    <b><font color="limegreen">Kuschelig</font id="limegreen"></b>


    Als nächstes Ziel wählte ich eine enge Galaxiengruppe, die aus nur einer IC-Nummer besteht. <b><font color="orange">IC 1365</font id="orange"></b> wird von 4 Einzelkomponenten gebildet, die so eng stehen, dass auch Großgeräte sich ganz schön strecken müssen um alle zu sehen. Ich probierte es also einfach mal. Mit 13m7 im Visuellen (Steinicke) sah ich bei Vergrößerungen bis 290fach einen schwachen länglichen Schimmer, es schienen zeitweilig eins, zwei Stellen stellar aufzublitzen, aber nicht reproduzierbar. Zu trennen war an dem Objekt für mich nichts.



    <b><font color="limegreen">Fallschirm</font id="limegreen"></b>


    Wenn man schonmal auf dem Brauneck steht, DEM Gleitschirmabsprungmekka überhaupt in den bayerischen Alpen, dann liegt es doch nahe, wenn man sich ein Objekt aussucht, was sich <b><font color="orange">Parachute</font id="orange"></b> nennt – oder? Damit meine ich aber nicht die kleine Sterngruppe in ha un chi, sondern einen diesen Sommer neu entdeckten <font color="orange">4fach gelinsten Quasar</font id="orange"> im Sternbild Andromeda: <b><font color="orange">J014709+463037</font id="orange"></b>. Die Komponenten sollen so 15,4-17,7 Mag im Roten haben. Z= 2,377. Ich finde es absolut faszinierend, dass selbst heute noch Sachen entdeckt werden, die Amateuren zugänglich sind, und dann gleich so verschrobene Geschichten... Und zwar nicht nur jenen mit Geräten, die man mit Leitern ersteigen muss, sondern gängigen Öffnungen heutiger Zeit. So fand ich dank hervorragendem Kartenmaterial von Alvin Huey den Quasar sehr schnell und unkompliziert.
    Es zeigt sich sofort ein helles Fleckchen an richtiger Position. Im 26 mm Okular ging es glaube ich noch nicht, dafür dürfte die V nicht ausgereicht haben, um es von einem nahen Sternchen zu trennen. Im 8mm Okular bei 170fach aber sofort zu sehen. Dann auf bis zu 430fach gehend. Was sieht man da nun? Eigentlich stehen die Komponenten derart dicht beieinander, dass an Auflösung bei so niedriger Vergrößerung nicht zu denken ist. Aber mir präsentierte sich das ganze tatsächlich als Fleckchen und nicht stellar. Und zwar nicht genau rund, sondern irgendwie irregulär. Abseits der Mitte schien mir wieder etwas aufzublitzen. Ich werde das ganze auf jeden Fall nochmal besuchen und bei Top-Bedingungen nochmal probieren. Wir liegen gerade bei einer Luftfeuchte von 70%, was die Transparenz angeht ist also noch Luft nach oben. Aber der Himmel war Klasse. Das Objekt fast im Zenit. Luftruhe auch sehr gut. Aber es geht noch mehr. Wenn ich orakeln darf, ist dieses Objekt hell genug, dass man auch mit Instrumenten von 8-10“ erfolgreich sein kann. Probiert es einfach aus. Alleine das Wissen, sowas Absurdes wie Vierfachgelinstes vor sich zu haben, wo die Schwerkraft das Licht ablenkt und die Objekte vergrößert und vervielfacht... ist einfach nur irre.



    <b><font color="limegreen">Konventionen</font id="limegreen"></b>


    Nunja, Zeit für vielleicht mal was Konventionelleres. Irgendwie ist mir ein OIII-Filter zugeflogen, sodass ich mir mal einen <b><font color="orange">Abell-PN</font id="orange"></b> herausgesucht habe, der mich interessiert. Die <b><font color="orange">Nr. 70</font id="orange"></b> der Liste wartet am Rand mit einer Hintergrund-Galaxie auf, sodass dieser Abell zu den bekanntesten der Liste gehört. Ich stopfte von Anfang an den OIII rein in das 26er Okular. An der richtigen Stelle sah ich einen schwachen kleinen Schmadder, allerdings nicht so richtig rund, sondern mehr so mit Phase. Eine höhere Vergrößerung war mir leider nicht möglich, da ich bei den anderen Okularen nicht mehr in den Fokus kam in Verbindung mit dem Filter. Einfach vor die Augenlinse halten hab ich nicht recht dran gedacht bzw. hatte ich keine Lust drauf, da der Augenabstand dann so unbequem wird, egal, probier ich nochmal.
    Achso, eine Galaxie im Pegasus habe ich noch probiert, die im DSS mit einem schönen Staubband daherkommt, <b><font color="orange">UGC 12591</font id="orange"></b>. Im 8mm Okular sah ich eine zwar langgestreckte Galaxie und ich meinte, mir Richtung nahem Sternchen eine härtere Kante einzubilden. Das war es schon. Kein richtiges Staubband, leider. Sogar mit 290fach hab ich´s noch probiert, ohne neue Erkenntnisse.



    <i>Kurz schwappt mal was rein; roter Punkt ist Baustelle auf Zugspitze</i>



    Ich wurde müde und packte mich hin und wieder auf einen Campingstuhl mit verstellbarer Lehne, der nahe der Terrasse stand. Supergeschichte so eine Terrasse. Ist schon was anderes als Acker, Siff und Kuhfladen.
    Meine geplante kurze Liste war durch, so probierte ich spontan was im Atlas zu finden und probierte u.a. ein paar mir unbekannte Nebel. Einer im Perseus war recht interessant geformt und gut zu sehen: <b><font color="orange">NGC 5739</font id="orange"></b>, unregelmäßig geformt einfach, mit Einbuchtungen. Der direkt daneben stehende IC 2067 war für mich nicht zu sehen. Bei ein paar vdB-Nebeln unterhalb des Fuhrmanns bin ich auch gescheitert, von vdB 29 und 31 habe ich nichts erwischt, allerdings hatte ich da einfach Orientierungsprobleme.
    Natürlich bin ich noch über ein paar bekannte Objekte gehopst, u. a. immer sehr gern auf die NGC 891, die aber zeigte, dass der Himmel nicht sooo gut war. Zumindest nicht mehr. Habe ich schon heller und besser gesehen.



    <b><font color="limegreen">Ende der Tour?</font id="limegreen"></b>


    Es war nun um 4 Uhr morgens – der Himmel nach kurzem Zirrenvorbeiflug wieder recht gut, aber mir fehlten die Ideen und die Motivation. So versuchte ich einfach ein wenig zu schlafen. Dicke Isomatte und Schlafsack waren dabei, aber der Schlafsack ist einfach Mist. Kalte Füße=0 schlaf.
    Ich muss mir endlich einen besseren holen.
    Immerhin: kein, wirklich kein Wind! Das war eine sehr angenehme Nacht, zumal mit um die 4 Grad Plus deutlich wärmer als die vorige Nacht mit 2 Grad Minus, die mir zum Glück erspart blieb.



    <i>Zweitteleskop - man weiß ja nie.</i>




    Als die Sonne über den Horizont kam, wurden die Kühe auf einmal etwas müde, es bimmelte weniger. Wahrscheinlich haben die nun begriffen, dass bald die Touris den Berg heraufströmen und es dann mit der Ruhe gänzlich vorbei ist und etwas Schlaf vorher zu fassen vielleicht ne gute Idee ist...





    <i>Lieblingslimo in unendlich vielen bunten Sorten, ich geb´s zu, extra in den Vordergrund drapiert ;-)</i>



    Man weiß ja nicht was kommt, so hatte ich von den 2,7 Liter (0,7 l Tee waren auch dabei) noch einen übrig, auch eine ordentliche Doppelstulle war noch übrig. Wer weiß, wofür diese Reste noch gut sein könnten... Also erstmal aufgespart.
    Ich bekam bald einen Kaffee spendiert und durfte meine Sachen in der Hütte parken. Zuvor entnahm ich noch den Atlas und klemmte mir meine Isomatte unter den Arm. Denn: noch sollte es nicht wieder hinunter gehen. Die Prognosen sahen nämlich für die kommende Nacht auch nicht schlecht aus! Zwar sollten Wolken kommen den Tag über, aber in der Nacht wieder verschwinden. So schlug ich mir den Tag um die Ohren – zunächst mit einem Spaziergang Richtung Nachbarhütte – der Tölzer Hütte. Von außen sah es nicht so einladend aus, zumal da gerade ein Bagger irgendwas rumgebuddelt hat. Ich riskierte aber einen Blick hinter die Hütte und da offenbarte sich eine wundervolle Terrasse, die man von außen nicht vermutet hätte.






    <font color="limegreen"><b>Watt mutt datt mutt</b></font id="limegreen">



    Ich hatte noch nichts gefrühstückt und so war ich schon kurz nach 11 Uhr bereit für ein Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat. Nach kurzer Verdauungspause gesellte sich ein Kaiserschmarrn mit Apfelmus dazu, ein Käffchen rundete die Geschichte ab. So lässt´s sich aushalten!




    Es kamen immer mehr Wolken, wie vorhergesagt. Also blieb ich erstmal unbeeindruckt. Auch sat24.com zeigte mir, dass es frei würde. Tät man diese Mittel heute nicht haben, würde jeder normale Mensch bei diesem Anblick sofort die Heimreise antreten...



    <i>links im Bild die Tölzer Hütte</i>



    Ich ging langsam wieder zurück – zu einer Bank wo ich weiß, dass ich da halbwegs ungestört sein würde und wollte etwas razzen. Hat auch nicht recht geklappt, sodass ich gegen Nachmittag ziemlich im Eimer war. Nun wurde die Sicht auch trüber als den Nachmittag zuvor, es wurde windiger und ich skeptisch, ob ein weitere Nacht nun sein muss. Bis sage und schreibe und ungelogen 15 Minuten vor der letzten Berggondel war ich unentschlossen. Die Müdigkeit siegte. Die Erfahrung ähnlicher Aktionen hat mich einfach gelehrt, dass selbst bei Topbedingungen nach einer durchgemachten Nacht eine zweite nacht nichts richtiges wird. Und von der Quälerei des unendlichen Wartens bis die erste Gondel endlich fährt, um doppelübernächtigt anschließend in einen Zug zu steigen, der prall gefüllt mit Wiesen-Gängern ist, mal ganz zu schweigen... Kurzum: Heimreise!


    Es war auf jeden Fall wieder eine tolle Nacht. Und so kaputt wie ich heute noch bin, war es die richtige Entscheidung, nicht noch eine Nacht dranzuhängen. Fragt mich nicht, warum ich nicht einfach in der Hütte ne Runde geschlafen habe vorher... Falscher Stolz oder sowas ;)


    In jedem Fall bin ich sehr glücklich drüber, 12" und keinen 10er oder kleiner zu haben. Wenn man sich diese weit entfernten Quasare anschaut, sind m. E. diese 2 zusätzlichen Zoll genau die, mit welchen man der Tür in die Unendlichkeit den letzten kleinen Schubs gibt und solche Distanzen erreichbar werden... und größere Amateur-Teleskope in Sachen Distanzen gegenüber 12" auch nicht/ oder nicht bedeutend weiter kommen... [^]


    Einen angenehmen Restsonntag!


    Norman