<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: vertigo</i>
Hallo Thomas,
erst mal herzlichen Dank für Deine ganzen Berichte, dass sollte mal mit einem Lob beachtet werden...[:)]
Jetzt hast Du sehr umfangreiche und analytische Beiträge verfasst, auf alles einzugehen wäre mir jetzt etwas viel, deshalb habe ich das rausgegriffen wo es von mir Einwände gibt b.z.w. Punkte die mir gleich ins Auge gefallen sind.
Vergrößerung 7x zu 8x...hier sehe ich das ganz anders als Du, der Clou bei der Sache ist nämlich, je weiter das zu beobachtende Objekt entfernt ist desto größer werden die Unterschiede zwischen 7x u. 8x
Beispiel:
Bei Deiner Zeitung in 10m Entfernug muss man nur einen großen Schritt (genau 1,25m)mit dem 7x Fernglas auf die Zeitung zugehen um die selbe Vergrößerung zu haben wie mit dem 8x aus 10m.
Bei einem Hasen in 100m Entfernung bedarf es schon einer Reduzierung von 12,50m um die selbe Vergrößerung wie im 8x zu haben.
Beim beobachten eines Hauses in 500mm Entfernung muss man mit dem 7x schon 62,50m näher ran und bei dem Windrad in 1km. Entfernung sind es schon 125m.
Ich sitze hier wie oben beschrieben oft auf einem Hügel von wo ich das ca. 25km. Luftlinie entfernte Hermannsdenkmal sehen kann, wenn ich bei der Entfernung die gleiche optische Wahrnehmung in einem 7x Glas haben möchte wie im 8x Fernglas muss ich mich 3125m auf das Denkmal zubewegen.
Der optische Unterschied zwischen einem 7x u.8x Fernglas ist für mich deutlich wahrnehmbar und ist auch mathematisch größer als der z.B. zwischen einem 9x u.10x Fernglas.
Beispiel.
Um ein 100m entferntes Objekt im 9x genauso zu sehen wie im 10x braucht es nur 10m Wegverkürzung.
Übrigens nimmt man den Unterschied umso deutlicher wahr je kleiner die Vergrößerungen sind, das lässt sich auch berechnen.
Die Transmission eines Fernglases ist m.E. nach stark von der Farbsättigung eines Fernglases abhängig und läßt sich nicht nur nach den angegebenen Werten bemessen.
Ich hatte letztens die Möglichkeit ein Leica Noctivid 10x42 mit meinem Swarovski 8,5x42 zu vergleichen, dass war ein sonniger Tag sodass die etwas größere AP. des Swarovski hier nicht ausschlaggebend war.
Das Noctivid ist mit 91% oder 92% Transmission angegeben, dass Swarovski mit 90%, trotz dieser etwas geringeren Transmissionswerte war das Swarovski einen Tick heller.
Die Farbsättigung im Noctivid ist atemberaubend, alles kommt sehr intensiv, ich als Zeiss u. Swaronutzer war in einem regelrechten Farbtaumel.
Diese "Meer" an Farben scheint aber etwas auf die Helligkeit zu gehen, zumindest habe ich diese Beobachtung speziell bei allen Leicamodellen gemacht, sie wirken immer einen Tick dunkler obwohl sie oft die gleichen oder sogar mehr Transmissionswerte aufweisen.
Das Gehirn scheint hier durch die intensiveren Farben etwas das Licht auszuschalten.
Übrigens, für Puristen ist das neue Noctivid nix, die Farben sind zwar sehr schön und prall aber für "natürlich" würde ich sie nicht halten.
Nach meiner Berechnung hat das Zeiss 8x42 SF ein scheinbares Gesichtsfeld von 67,6°Grad, habe ich mich verrechnet oder liegt der Fehler bei Zeiss?
Andreas
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Hallo Andreas,
vielen Dank für all deine Kommentare und Anmerkungen, sorry, ich gehe erst ziemlich spät auf deine Argumente ein.
Zur Farbsättigung, bei Kameras leuchtet mir der Begriff ein, doch bei Ferngläsern finde ich ihn problematisch. Im Grunde kann die Sättigung der Farben nur durch Streulicht reduziert werden, das ist aber im Kern eine Reduzierung des Kontrastes. Wenn allerdings einzelne Farben stärker wieder gegeben werden, und man daher den Eindruck gewinnt, die Sättigung ist höher, dann handelt es sich hier um einen leichten Farbstich. Andererseits habe ich doch ein Vorstellung was du wohl meinst, dass Bild durch Gläser mit einem wärmeren Bildton wird leuchtender. Mir geht es auch häufig so, dass ich das Bild durch ein gutes Fernglas leuchtender und gesättigter empfinde als mit bloßem Auge. Doch dies halte ich eher für eine Aspekt der Physiologie des Sehens, ich vermute, es hängt auch mit dem recht begrenzten Bildfeld des Glases zusammen, dass das Bild in eine sehr dunkler Umgebung eingebettet ist. Auch die Bildhelligkeit spielt eine Rolle, durch eine neutral-graue Sonnenbrille wirken Farben im Sommer auch häufig leuchtender. Schließlich, das Auge passt sich sehr effektiv an, den Unterschied zwischen Kunst- und Tageslicht nimmt man bewusst nur wenig war, wenn man beim Foto – sowohl digital oder auch analog- die Farbtemperatur nicht entsprechend anpasst, sehen die Aufnahmen schrecklich aus. So gesehen scheinen mir die Diskussionen über die Farbsättigung und 'Farbabstimmung' von Ferngläsern etwas akademisch. Unabhängig davon, ich hatte noch nie die Gelegenheit durch ein Noctivid zu blicken, ich hoffe es ergibt sich mal die Gelegenheit.
Nochmal zur Vergrößerung, der Unterschied zwischen 7x und 8x lässt sich nicht weg diskutieren, rechnerisch sind es 14%, berücksichtigt man die Unruhe bei freihändiger Beobachtung erkennt man mit 8x nur ca. 10% feinere Details. Ich finde dies ist marginal, und mein Vergleich mit der Zeitung in 10 m bzw. 11 m sollte nur illustrieren was 10% bedeuten. Ob ich mit 7x und etwas größerem Gesichtsfelds, ruhigerem Bild und einem leichteren Glas beobachte oder mit 8x mit größerem Bild, was heute wohl der Standard ist, halte ich für reine Geschmackssache. Leider sind 7x Gläser seltener geworden, aus Sicht der Hersteller ist dies leicht nachvollziehbar, denn bei zwei ähnlichen Gläsern im Programm sinken die Produktionszahlen für das einzelne. Wenn Leica jetzt mit dem Trinovid ein 7x35 Glas neu anbietet und Nikon sogar mit dem WX 7x50 einen echten Meilenstein setzt finde ich das gute Nachrichten. Nikon hat vielleicht 7x mit Bedacht gewählt, bei 8x wäre der Abstand zum 10x zu gering.
Beste Grüße
Thomas
p.s. Zum Gesichtsfeld des Zeiss SF 8x42, ich denke das scheinbare Gesichtsfeld lässt sich aus den Herstellerangaben nur berechnen wenn man die Verzeichnung kennt.
p.p.s. Ich hatte diese Woche aus reiner Neugier ein 6x30 Monokular von Luger mit 183 m/1000 Gesichtsfeld (10,5 Grad) erworben, das bis vor kurzen hergestellt wurde. Es war eine reine Enttäuschung, selbst in der Bildmitte sehr unscharf, starkes Streulicht (schlechte Vergütung), mangelhaftes Einblickverhalten. Das hat für mich die Maßstäbe mal wieder zurecht gerückt, im mittleren und oberen Preissegment sind die Ferngläser heute sehr gut, unterscheiden sich nur durch Nuancen.