Beiträge von martl im Thema „9 Zoll Bino-Owl ist fertig“

    Hallo Stefan!
    Ich habe UHC, OIII und Hß, allerdings nur einfach. Wahrscheinlich wäre ein 2. OIII die bessere Lösung, allerdings kannst Du dann California oder den Pferdekopf nicht mit Filter anschauen. Am besten am ITV ausprobieren...


    Ich wäre zwar gern mal aufs ITV gekommen, ist aber ein bisschen weit von Innsbruck und die Nächte im Mai sind eher kurz. Vielleicht nächstes Jahr[:)]
    Gruß
    Martin

    Hallo Stefan!
    Meine Tertiärspiegel sind eigentlich 2 Meade 2" Zenithspiegel. Die habe ich später justierbar gemacht, da die 90Grad-Umlenkung nicht wirklich genau stimmte. So kann ich sie einstellen, damit der Laser mit und ohne Zenithspiegel genau die Mitte vom HS trifft.


    Was dein Optiker sagt, könnte durchaus zutreffen. Wenn ich die Bildfeldüberlappung nur über die Sekundärspiegel einstelle, habe ich beim Laser größere Abweichungen als beim Verstellen über den HS, und mir kommt auch vor, dass die Koma größer wird.


    Wegen der 3D-Effekte: Du musst unbedingt mal M17 mit Nebelfilter anschauen. Das glaubst Du nicht, wenn ich das Dir nur erzähle[8D].


    Gruß
    Martin

    Hallo Stefan!
    So, hoffentlich haben wir jetzt durch die Justieranleitungen niemanden vom Bau eines Binonewtons abgeschreckt[:D]. Jetz verstehe ich, was Du mit den Gesichtsfeldern meinst. Das ist mir auch schon aufgefallen, empfinde ich allerdings nicht störend. Ich habe nur bemerkt, dass die Leute dazu neigen, beide Bilder bei höheren Vergrößerungen etwas mehr nach innen zu verstellen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum manche Leute mit einem Binoansatz nicht klar kommen (hier wird die Justierung ja jeweils exakt in die Mitte gelegt).
    Drehbare Oberteile hätte ich mich nie bauen getraut, da ich schlechte Erfahrungen mit einem drehbaren Hut bei einem Teleskopprojekt gesammelt hatte (damals gabs allerdings noch keine Justierlaser). Bei Dir kommd dieser Justagepunkt natürlich noch dazu. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich die Tertiärspiegel ebenfalls justierbar umgebaut habe, da stecke ich dann den Laser in den Okularschlitten rein und gleiche die Fehljustierung durch die Zenithspiegel aus. Das mit den verschiebbaren HS ist übrigens ne tolle Sache, ich muss dazu immer die Spiegelzelle ausbauen. Falls ich jemals mein Projekt des 14" Binonewtons -diesmal in Gitterrohrausführung- verwirklichen werde (derzeit scheiterts an den nicht unerheblichen Materialkosten von ca. 8000 Euronen[}:)]), kann ich mir bei Dir sicher einige Angegungen holen.


    Beidäugige Grüße
    Martin

    Hallo Stefan!


    Stimmt, 1998 hatte ich das Teil erstmals am ITT mit. Damals war ich noch alleine auf weiter Flur, 2003 waren 2 oder 3 Binonewtons oben. Freut mich aber, dass das Design damals schon interessiert hat.
    Die XY-Justage ist so eine Geschichte (ich glaub das wird länger). Ich habe ja das OTA als Einheit konzipiert, welches im Stück in die Rockerbox eingesetzt wird (schönen Gruß von den Bandscheiben![xx(]). Verbunden ist es mit einer Multiplexkonstruktion mit passenden Aussparungen für die Tubusdurchmesser, die Tuben wurden direkt draufgeschraubt.( Foto auf http://www.heiligkreuz.at/astr…ront_content.php?idcat=31)


    Die Tuben müssten eigentlich auf 2-3mm parallel sein, trotzdem fehlte es bei der Laserkollimation um etwa 12mm in der Höhe in der Brennebene. Beim Ausgleich durch Verkippen des Fangspiegel gabs Koma. Irgendwann kam ich dann drauf, die Zentrierung von HS und FS zu überprüfen und fand heraus, dass man mit gezielter Zentrierung des HS bzw Fangspiegel die Laserkollimation so hinbiegen kann, dass dann die Bilder nahezu deckungsgleich werden. Dies sorgt zumindest für eine zufrieden stellende Grundjustage. In der Praxis sieht das bei mir so aus:
    Für die Höhe (y?):
    1. Kollimation mit Laser


    2. Durchschauen und Verkippen eines FS, bis beide Bilder die
    gleiche Höhe haben. Der Laserpunkt wandert von der
    Mittenmarkierung des HS nach oben oder unten


    3. Dann verschiebe ich den HS in der Fassung mit der
    Mittenmarkierung ungefähr 1/3 der Strecke, um die sich der
    Laserpunkt wegbewegt hat (da muss man sich mit mehreren
    Versuchen herantasten)


    4. Erneute Justage mit Laser, wenn der Laserpunkt auf der
    Mittenmarkierung zentriert ist, sollte der Hauptspiegel auch
    etwas verkippt werden müssen, und zwar genau in die Richtung,
    die zur Deckung der Bilder nötig ist.


    Für die Breite (x)


    5. Verkippen eines FS, bis Bilder sich decken. Der Laserpunkt
    wandert diesmal nach rechts oder links


    6. Der Fangspiegel wird mit der Spinne ebenfalls so verschoben,
    dass der Laserpunkt noch etwas in die selbe Richtung
    weiterwandert. Danach erneute Justierung .(Falls Verschieben
    der Spinne nicht möglich ist, kann der FS etwas nach oben
    oder unten verschoben werden, das hat einen ähnlichen Effekt)


    Die Schritte 1-4 können bei Tag durchgeführt werden, 5 und 6 würde ich nur an wirklich weit entfernten Objekten tagsüber machen (Parallaxe!)


    Danach stimmt die Justierung bei mir zumindest zu 95 Prozent, und diese Justierung muss ich nur 1x machen, wenn ich die Optik zwecks Reinigung zerlegt habe. Der kleine Rest wird durch leichtes Verkippen eines HS ausgeglichen, unterm Beobachten mache ich die Feinjustierung über den FS (am ITT 2003 war das Gerät trotz 300km Fahrt nahezu perfekt justiert).
    Das ganze klingt jetzt etwas kompliziert, und ich weiß auch nicht, ob dein Truss Design justierstabil zusammengesetzt werden kann, aber mit Übung geht das recht flott.


    Der Augenabstand wird bei mir mit Fokussierern eingestellt, die Fokussierung geht über einen gemeinsamen Schlitten (war als zusätzlich stabilisierendes Element gedacht). Heute würde ich allerdings die Schlitten mit Einzelfokus machen und die Pupillenweite mit gleich angesteuerten elektrischen Fokussierern, da die derzeitige Einstellung bei hoher Vergrößerung etwas fummelig ist. Ich hab auch von Anfang an 2“ Anschluss geplant (ein Muss bei so einem Bino) und bin auch nicht ganz unschuldig dran, dass Ulli sein Bino ebenfalls auf 2“ umgerüstet hat[:D]. Okulare verwende ich wie folgt: Pentax XL40mm (ein Wahnsinn bei großflächigen Nebeln mit Nebelfilter), Selbstbauokular mit 32mm, 17mm Nagler (gehört leider nur eines mir, aber man hat den Eindruck, ins Bild hineinzufallen) und noch einige 1,25“-Okulare und 9mm Nagler Typ1. Mein Augenabstand ist 63mm, womit auch die Pentax gut passen, bezüglich der Übereinstimmung der Gesichtsfelder bei hoher Vergrößerung wäre mir noch nichts Negatives aufgefallen, ich hab aber auch noch nie genau geschaut.


    Vielleicht schaffen wir es ja mal am ITT zu einer Mega-Bino-Session
    Gruß
    Martin

    Hallo Stefan!


    >>Die Spiegelbox wiegt 19,7 Kilo<<


    Schööön - die trägt sich ja fast von selbst[:D]. Mein Trumm wiegt so um die 35 Kilo - trotz halbherzigen Leichtbaus, alleine die Geax-Tuben bringen zusammen 12 Kilo auf die Waage. Damals traute ich mich allerdings nicht über ein Truss-Design drüber, da ich Angst wegen der Justierstabilität hatte.
    Gruß
    Martin

    Hallo Stefan!


    Respekt, Respekt[8D]. Da steckt jede Menge Gehirnschmalz und Arbeit drin! Ich bewundere sowieso die Leute, welche Selbstbauten bis ins letzte Detail sorgfältig umsetzen (bei mir lässt dann ab der Hälfte irgendwann die Geduld aus und ich fange zu schludern an). Wie schwer ist denn die Spiegelbox in etwa? Bei meinem 10"-Bino entschied ich mich damals für eine Volltubuskonstruktion, welche mit zunehmendem Alter jedoch schon recht heftig auf die Bandscheiben drückt.


    PS: Solltest Du dich auch aufs ITT verirren, könnten wir 2 17mm Nagler probieren, das ist dann Bino-extrem.
    Gruß
    Martin