Hallo Stefan!
Stimmt, 1998 hatte ich das Teil erstmals am ITT mit. Damals war ich noch alleine auf weiter Flur, 2003 waren 2 oder 3 Binonewtons oben. Freut mich aber, dass das Design damals schon interessiert hat.
Die XY-Justage ist so eine Geschichte (ich glaub das wird länger). Ich habe ja das OTA als Einheit konzipiert, welches im Stück in die Rockerbox eingesetzt wird (schönen Gruß von den Bandscheiben![xx(]). Verbunden ist es mit einer Multiplexkonstruktion mit passenden Aussparungen für die Tubusdurchmesser, die Tuben wurden direkt draufgeschraubt.( Foto auf http://www.heiligkreuz.at/astr…ront_content.php?idcat=31)
Die Tuben müssten eigentlich auf 2-3mm parallel sein, trotzdem fehlte es bei der Laserkollimation um etwa 12mm in der Höhe in der Brennebene. Beim Ausgleich durch Verkippen des Fangspiegel gabs Koma. Irgendwann kam ich dann drauf, die Zentrierung von HS und FS zu überprüfen und fand heraus, dass man mit gezielter Zentrierung des HS bzw Fangspiegel die Laserkollimation so hinbiegen kann, dass dann die Bilder nahezu deckungsgleich werden. Dies sorgt zumindest für eine zufrieden stellende Grundjustage. In der Praxis sieht das bei mir so aus:
Für die Höhe (y?):
1. Kollimation mit Laser
2. Durchschauen und Verkippen eines FS, bis beide Bilder die
gleiche Höhe haben. Der Laserpunkt wandert von der
Mittenmarkierung des HS nach oben oder unten
3. Dann verschiebe ich den HS in der Fassung mit der
Mittenmarkierung ungefähr 1/3 der Strecke, um die sich der
Laserpunkt wegbewegt hat (da muss man sich mit mehreren
Versuchen herantasten)
4. Erneute Justage mit Laser, wenn der Laserpunkt auf der
Mittenmarkierung zentriert ist, sollte der Hauptspiegel auch
etwas verkippt werden müssen, und zwar genau in die Richtung,
die zur Deckung der Bilder nötig ist.
Für die Breite (x)
5. Verkippen eines FS, bis Bilder sich decken. Der Laserpunkt
wandert diesmal nach rechts oder links
6. Der Fangspiegel wird mit der Spinne ebenfalls so verschoben,
dass der Laserpunkt noch etwas in die selbe Richtung
weiterwandert. Danach erneute Justierung .(Falls Verschieben
der Spinne nicht möglich ist, kann der FS etwas nach oben
oder unten verschoben werden, das hat einen ähnlichen Effekt)
Die Schritte 1-4 können bei Tag durchgeführt werden, 5 und 6 würde ich nur an wirklich weit entfernten Objekten tagsüber machen (Parallaxe!)
Danach stimmt die Justierung bei mir zumindest zu 95 Prozent, und diese Justierung muss ich nur 1x machen, wenn ich die Optik zwecks Reinigung zerlegt habe. Der kleine Rest wird durch leichtes Verkippen eines HS ausgeglichen, unterm Beobachten mache ich die Feinjustierung über den FS (am ITT 2003 war das Gerät trotz 300km Fahrt nahezu perfekt justiert).
Das ganze klingt jetzt etwas kompliziert, und ich weiß auch nicht, ob dein Truss Design justierstabil zusammengesetzt werden kann, aber mit Übung geht das recht flott.
Der Augenabstand wird bei mir mit Fokussierern eingestellt, die Fokussierung geht über einen gemeinsamen Schlitten (war als zusätzlich stabilisierendes Element gedacht). Heute würde ich allerdings die Schlitten mit Einzelfokus machen und die Pupillenweite mit gleich angesteuerten elektrischen Fokussierern, da die derzeitige Einstellung bei hoher Vergrößerung etwas fummelig ist. Ich hab auch von Anfang an 2“ Anschluss geplant (ein Muss bei so einem Bino) und bin auch nicht ganz unschuldig dran, dass Ulli sein Bino ebenfalls auf 2“ umgerüstet hat[:D]. Okulare verwende ich wie folgt: Pentax XL40mm (ein Wahnsinn bei großflächigen Nebeln mit Nebelfilter), Selbstbauokular mit 32mm, 17mm Nagler (gehört leider nur eines mir, aber man hat den Eindruck, ins Bild hineinzufallen) und noch einige 1,25“-Okulare und 9mm Nagler Typ1. Mein Augenabstand ist 63mm, womit auch die Pentax gut passen, bezüglich der Übereinstimmung der Gesichtsfelder bei hoher Vergrößerung wäre mir noch nichts Negatives aufgefallen, ich hab aber auch noch nie genau geschaut.
Vielleicht schaffen wir es ja mal am ITT zu einer Mega-Bino-Session
Gruß
Martin