Beiträge von hasebergen im Thema „OdM September 2017 - NGC 6058 & NGC 6210“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: hasebergen</i>
    <br />So, dann habe ich mich gestern auch mal meinem einen OdM September (dem für die Stadt), gewidmet: NGC 6210, dem helleren und kleinen PN im Herkules. Die Bedingungen waren erwartungsgemäß grausam: Stuttgarter braungrauschwarzer Feinstaubhimmel, fmax in der besagten Region (schon tiefer im WSW; ca 30° Höhe) vielleicht 4mag, aber halbwegs ruhige Luft. Gerät war ein jüngst eingetroffener ca 30-35 Jahre alter Vixen 90/1300mm Refraktor mit den kleinen, aber guten "Vixen"-0"96er Okularen K-28mm (ca 46x), O-7 (ca 187fach) und O-6 (ca. 216fach). Also mal ein fein klassisches "Setup".


    Nachdem sich meine Augen kaum wirklich adaptieren konnten (Balkon war städtisch erleuchtet auch nicht wirklich eine dunkle Ecke), kann man also von wirklichen Sch****-Bedingungen sprechen. Dennoch konnte ich den kleinen PN recht schnell finden: schon im 28er Okular war das bekannte "Dreieck" ca 4-5° NW von b Her auszumachen. Und der "linke Schulterstern" war denn auch schon bei 46x nicht ganz sternförmig, sondern etwas "fluffig" zu sehen. Da habe ich dann die kleinen Orthos ausgepackt: Nun, viel mehr als ein sich mit zunehmender Vergrößerung etwas "ausbreitender" leicht ovaler zur Mitte hin etwas heller werdender Fleck war denn unter diesen katastrophalen Bedingungen mit zudem schlecht adaptierten Augen auch nicht zu sehen.


    Das sähe irgendwo z.B. auf der schwäbischen Alb (auch mit der kleinen 3,7"-Öffnung) sicher deutlich besser aus (ich habe NGC 6210 auf Samsö/DK unter ca. 6m3-6m5er Himmel mit einem selbst schnell zusammengehuddeltem 63/840mm Refraktor besser gesehen ...) - aber es geht ja hier auch um das Beobachten aus der Stadt mit kleineren Öffnungen.


    Neben dem Planetarischen Nebel wartet aber noch - für Doppelsternfreunde - ein kleines "Leckerchen" (den ich eher zufällig als DS gesehen habe): Denn der südliche Stern dieses "Dreiecks" ist ein recht enger Doppelstern, der meinen 90mm Refraktor "hart arbeiten liess" (vielleicht war es aber auch die Luft): die beiden Komponenten liegen ca 1"2-1"3 auseinander, als ein wirkliches Grenzobjekt für 90mm. Hat den jemand von Euch auch schon mal beobachtet und weiss mehr über diesen Stern? Würde mich interessieren.


    Sicher werden bei solchen Beobachtungen nicht wirklich das "Herauskitzeln" letzter Objekt-Details im Vordergrund stehen können; das machen dann die 20"-im-Dunklen-BeobachterInnen [;)] . Hier geht es um: was ist aus der Stadt mit kleiner Öffnung überhaupt erreichbar; "was geht"? Es zählt eher: sehen oder nicht sehen und dennoch auch hier Spass haben. Und gerne auch: durch solche Beobachtungsobjekte vielleicht einen Anreiz geben, auch aus der Stadt nicht "nur" Planeten, Mond und Sonne "zu machen", sondern auch hier im wahrsten Sinne des Wortes: den Horizont erweitern.


    Wenn also Interesse besteht für solche Beobachtungen, ich machen gern noch weitere OdMs dieser Art.



    Greetz Hannes


    PS: NGC 6058 habe ich dann mal unter diesen Bedingungen ausssenvor gelassen ... [;)] // EDIT Tippfehler korrigiert
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Moinsen,


    so ich zitiere mal meinen eigenen Bericht *grins* und habe es noch weiter getrieben: Die Neugierde liess mich vor einigen Tagen dann auch mal meinen wunderbaren 52 Jahre alten Denkar-AE-61 60/910er Refraktor auf den Balkon stellen und diesen mit den 0"96er Okularen K-28 (ca 32fach), O-9 (101fach) und O-6(152 fach) "füttern": Ziel unter vergleichbar schlechten Bedingungen wie denen während zitierter Beobachtung mit dem 90er Vixen war eben auch besagter NGC 6210: Den Ort des Geschehens im HER schnell gefunden und da auch das im Bild erkennbare Sternmuster: und der linke "Schulterstern" dieses Dreieckes war schon bei 32fach etwas "fluffig" zu sehen. Bei den hohen Vergrößerungen konnte dann auch - natürlich etweas blasser als im 90er-Refraktor - das Scheibchen des PNs gesehen werden, mit geringfügiger Aufhellung Richtung Mitte.


    Das macht doch auch Mut, mit wirklich kleinen Geräten aus der Stadt heraus auf Deep Sky zu gehen und enttarnt zudem die Aussage, das "DeepSky nur mit Geräten über 8" wirklich gehe" als unsachlich und wenig zielführend. NGC 6210 geht bei 4er Himmel mit 2"4 Öffnung. Ich bin mal gespannt, wie dieses "Setup" sich an diesem PN mal unter einem 6.5er Himmel schlagen würde. Und ich bin mal gespannt, ob auch schon Sichtungen mit 2" gemacht wurden. Ich hab leider keinen 50er Refraktor mehr ... aber bestimmt jemand von Euch [;)]


    Greetz Hannes


    EDIT: irritierende Bemerkung ("Grosspiegel-Besitzer ...") entfernt.

    So, dann habe ich mich gestern auch mal meinem einen OdM September (dem für die Stadt), gewidmet: NGC 6210, dem helleren und kleinen PN im Herkules. Die Bedingungen waren erwartungsgemäß grausam: Stuttgarter braungrauschwarzer Feinstaubhimmel, fmax in der besagten Region (schon tiefer im WSW; ca 30° Höhe) vielleicht 4mag, aber halbwegs ruhige Luft. Gerät war ein jüngst eingetroffener ca 30-35 Jahre alter Vixen 90/1300mm Refraktor mit den kleinen, aber guten "Vixen"-0"96er Okularen K-28mm (ca 46x), O-7 (ca 187fach) und O-6 (ca. 216fach). Also mal ein fein klassisches "Setup".


    Nachdem sich meine Augen kaum wirklich adaptieren konnten (Balkon war städtisch erleuchtet auch nicht wirklich eine dunkle Ecke), kann man also von wirklichen Sch****-Bedingungen sprechen. Dennoch konnte ich den kleinen PN recht schnell finden: schon im 28er Okular war das bekannte "Dreieck" ca 4-5° NW von b Her auszumachen. Und der "linke Schulterstern" war denn auch schon bei 46x nicht ganz sternförmig, sondern etwas "fluffig" zu sehen. Da habe ich dann die kleinen Orthos ausgepackt: Nun, viel mehr als ein sich mit zunehmender Vergrößerung etwas "ausbreitender" leicht ovaler zur Mitte hin etwas heller werdender Fleck war denn unter diesen katastrophalen Bedingungen mit zudem schlecht adaptierten Augen auch nicht zu sehen.


    Das sähe irgendwo z.B. auf der schwäbischen Alb (auch mit der kleinen 3,7"-Öffnung) sicher deutlich besser aus (ich habe NGC 6210 auf Samsö/DK unter ca. 6m3-6m5er Himmel mit einem selbst schnell zusammengehuddeltem 63/840mm Refraktor besser gesehen ...) - aber es geht ja hier auch um das Beobachten aus der Stadt mit kleineren Öffnungen.


    Neben dem Planetarischen Nebel wartet aber noch - für Doppelsternfreunde - ein kleines "Leckerchen" (den ich eher zufällig als DS gesehen habe): Denn der südliche Stern dieses "Dreiecks" ist ein recht enger Doppelstern, der meinen 90mm Refraktor "hart arbeiten liess" (vielleicht war es aber auch die Luft): die beiden Komponenten liegen ca 1"2-1"3 auseinander, als ein wirkliches Grenzobjekt für 90mm. Hat den jemand von Euch auch schon mal beobachtet und weiss mehr über diesen Stern? Würde mich interessieren.


    Sicher werden bei solchen Beobachtungen nicht wirklich das "Herauskitzeln" letzter Objekt-Details im Vordergrund stehen können; das machen dann die 20"-im-Dunklen-BeobachterInnen [;)] . Hier geht es um: was ist aus der Stadt mit kleiner Öffnung überhaupt erreichbar; "was geht"? Es zählt eher: sehen oder nicht sehen und dennoch auch hier Spass haben. Und gerne auch: durch solche Beobachtungsobjekte vielleicht einen Anreiz geben, auch aus der Stadt nicht "nur" Planeten, Mond und Sonne "zu machen", sondern auch hier im wahrsten Sinne des Wortes: den Horizont erweitern.


    Wenn also Interesse besteht für solche Beobachtungen, ich machen gern noch weitere OdMs dieser Art.



    Greetz Hannes


    PS: NGC 6058 habe ich dann mal unter diesen Bedingungen ausssenvor gelassen ... [;)] // EDIT Tippfehler korrigiert

    Moin allerseits,


    Ihr wundert Euch sicher, dass das OdM September schon so früh kommt - das hat einen ganz einfachen Grund: ich bin demnächst bis in den September im Urlaub. Und da ich nicht weiss, ob ich dort dann auch Internetzugang habe, kommt das OdM September dann eben schon Mitte August. Ich hoffe, das ist okay.[;)]


    Nachdem es ja vor einiger Zeit mal die Diskussion gegeben hat, auch mehr die Stadtlichtgeplagten unter uns in den OdM´s zu berücksichtigen und sich dabei einige Gemüter etwas erhitzt haben - ein Vorschlag zur Güte: dann gibt es eben z w e i Objekte in e i n e m OdM: eines für die 20"-GuckerInnen unter dunklen bevorzugten Gebieten und eines für die Stadtlichtopfer ;) Ich habe hierfür mal zwei Planetarische Nebel ausgegraben, in der Hoffnung, so ein für alle Seiten faires "Programm" anbieten zu können.



    Begeben wir uns also im September mal in den recht hohen Süden/Südwesten, in den Herkules und fangen wir "dunkel" an: Dazu zunächst eine Übersichtskarte, auf denen beide PN abgebildet sind:




    <b>Der "Dunkle":</b>


    NGC 6058, ein recht dunkler und nicht flächengroßer Planetarischer Nebel im nordöstlichem Herkules.


    Auch bekannt unter PK 64+48.1 bzw. PN G064.6+48.2
    RA: 16 04 26.4
    Dekl:+40 40 59
    V = 12.9 ; V Zentralstern wird mit ca 13.3 angegeben
    Size 24"x21"


    Infos:


    https://de.wikipedia.org/wiki/NGC_6058


    https://dso-browser.com/deep-s…ngc-6058/planetary-nebula


    https://deepsky.astronomie.info/Her/ngc6058/


    Hier eine etwas abgewandelte Karte vom "DeepSky-Corner"



    Mit den angegebenen Daten dürfte der recht kleine PN ab 8" erreichbar sein, unter extrem dunklem Himmel vielleicht schon ab 6" aufwärts. Sicher sind Beobachtungen aus - nenne es mal - "Mischlichtlagen" (also zum Beispiel Stadtrandlagen bzw. der etwas "aufgehellte Landhimmel") hier auch interessant, denn hier findet sich sicher die Grenze zwischen "Sehen" und "nicht Sehen".


    Ich selbst habe den PN in jüngerer Zeit nicht beobachtet, werde ihn - so das Wetter will - aber mal versuchen, unter dunklem Insel-Himmel in DK mit 130mm Öffnung zu erkennen.




    <b>Der "Helle":</b>


    NGC 6210 ("Schildkrötennebel")


    Für Stadtlichtopfer (aber natürlich auch genauso Dunkelhimmel-Bevorzugte) sei dann der recht helle PN NGC 6210 ("Turtle Nebel") "angeboten"



    Entfernung: ca. 6.500 Lj
    Ausdehnung: ca. 0,5 Lj
    Helligkeit: 9,50 mag / 12,9 mag (ZS)
    mittlere FH: 14,99 mag/"²
    Abs.Helligkeit: -2,00 mag
    Koordinaten: 16h 44m 29,5s / +23° 48' 00"
    Sternbild: Herkules (Hercules [HER])



    Dies ist ein ziemlich kleiner aber flächenheller Nebel, der zunächst mal ab 3" aufwärts auffindbar sein sollte. Allerdings wird dieser PN bei geringeren (bis ca 50facher) Vergrößerungen eher stellar wirken, da muss also höher vergrößert werden.



    Hier eine schöne Übersichtsaufnahme, die den Nebel bei geringen Vergrößerungen zeigt:


    http://www.luxusjagd.de/data/i…ff0-b97a-3b999cc2e437.jpg



    Nun gibt es eine "nähere" und auch schöne Aufnahme des Nebels:


    http://www.capella-observatory…mageHTMLs/PNs/NGC6210.htm


    Und hier bekommen die StadtastronomInnen dann eben besonders den "Konflikt" zwischen Vergrößerung und Seeing zu spüren. Insofern ist dieser Nebel auch ein recht anspruchsvolles Objekt (will man denn mehr sehen, als einen stellar anmutenden Punkt) - trotz seiner verhältnismäßig hohen Helligkeit.


    Weitere Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/NGC_6210



    Ich selbst konnte ihn - allerdings unter dunklem dänischen-Insel-Himmel - im vergangenen Jahr sehr einfach mit einem ca. 35 Jahre alten Tasco-80mm Refraktor beobachten; in einem 0"96er Vixen 6mm-Ortho-Okular (152x) konnte ich ein flächiges Nebelchen mit einer leichten "Verdichtung" sehen. Ich bin aber mal gespannt, mit welcher Mindestobjektivgröße und unter welchen Bedingungen NGC 6210 von Euch gefunden werden kann.




    Viel Spass beim Beobachten :) Greetz Hannes