Hallo Hannes,
[:D] wann kann man schon mal sein "OdM-September-Ergebnis" bereits Mitte August posten[;)]. Eine schöne Auswahl.
Du hast es bereits richtig erkannt, auch extrem helle Objekt wie NGC 6210 verdienen einen Beobachtungsort
außerhalb der Innenstadt, in dem Fall begründet durch ein besseres Seeing. Bei diesem winzigen und strahlend
hellen PN wohl besonders wichtig. Für eine gewinnbringende Beobachtung bei hoher Vergrößerung hab ich drei Anläufe
gebraucht, selbst dann fand ich ihn, was greifbare Details angeht, recht anspruchsvoll.
Die beiden hab ich im ersten Quartal 2017 beobachten können, mit 10- und 18 Zoll Öffnung.
<b>NGC 6058 (10Zoll)</b>
Transparenz:gut, Seeing:gut-sehr gut
Beobachtet mit 72-500 fache Vergrößerung und ohne Filter. In der Übersichtsvergrößerung deutlich als unscharfer
Stern zu sehen.Bei 72 fache Vergrößerung war ein runder Nebel zu sehen , darin ein feiner Zentralstern.
Mit 208 facher Vergrößerung wurde der Zentralstern sehr deutlich und ständig zu halten. Schalenstruktur war bei
357 fache Vergrößerung angedeutet und nur durch eine besser abgegrenzte Nord- und Südseite zu erahnen. Erst bei
500fache Vergrößerung zeigten sich indirekt zwei getrennte Schalen an der Nord- und Südseite, was immer wieder kurz
zu halten war, die Ost- und Westseite wirkte offen. Die Südliche Schale wirkte etwas heller und besser greifbar.
<i>Zeichnung 10 Zoll, Jeßnigk (Südbrandenburg)</i>
<b>NGC 6210 (18 Zoll)</b>
Transparenz:mäßig, Seeing:gut-sehr gut
Beobachtet mit 317-515 fache Vergrößerung und ohne Filter. Bei geringer Vergrößerung fällt der extrem helle PN
sofort mit seiner hellgrün-hellblauen Farbe auf und ist dabei deutlich flächig und rund. Bei 317 fache Vergrößerung
wirkte der äußere Rand unregelmäßig und das Zentrum heller, innere Strukturen waren damit kaum zu erkennen.
Bei 515 fache Vergrößerung wirkte die Grundform des PN oval-kastenförmig. In der Nordseite war eine sehr helle
gebogen Halbschale gut zu erkennen. Die Südseite wird von einer weiteren aber gerade verlaufenden Schale begrenzt.
Indirekt und blickweise war eine Ausstülpung am Südöstlichen Rand des PN's zu erkennen. Am Nordwestlichen Rand
war ein schwacher Auswurf indirekt zu erkennen, der weit in den Raum verlief und immer nur kurz gehalten werden könnte.
Indirekt war am westlichen Ende der Südschale noch ein kurzer Fortsatz zu erkennen, der Halo wirkte an dieser
stelle ausgestülpt. Das Zentrum des PN's wirkte dunkler, kein Zentralstern sichtbar. Auch mit 515 fache Vergrößerung
war der PN noch sehr hell aber ohne Farbstich.
In der Beobachtungsnacht war die Transparenz eher nicht so optimal, diesiger Himmel und auch einige Zirren,
evtl. wären bei besserer Durchsicht der Auswurf in Richtung Südost auch noch sichtbar gewesen, ist aber
reine Spekulation.
<i>Zeichnung 18 Zoll, Hohe Geba (Rhön)</i>
Liebe Grüße
Mathias