Hallo zusammen!
Gestern klarte es für wenige Stunden auf. Wegen dem vom praktisch vollen Mond stark aufgehellten Himmel war an deep-sky-Beobachtung nicht zu denken. Aber für Doppelsterne sollte es doch reichen.
Darum habe ich mich entschlossen, den vor kurzem visuell beobachteten Krüger 60 auch mal fotografisch aufs Korn zu nehmen. Leider war die Luft sehr unruhig und trotz ausgekühltem Spiegel waberte das Bild ziemlich stark. Trotzdem wollte ich wissen, ob Krüger 60 sich unter diesen Bedingungen mit dem 12-Zöller und einer ASI224 knacken lässt.
Also die Kamera hinter den FFC gehängt und per Goto von einem nahem hellen Stern das Objekt der Begierde angefahren. Zuerst habe ich bei 0,5s Belichtungszeit und hoher Gain-Einstellung gedacht, ich hätte einen falschen Stern auf dem Monitor, denn dieser war total überbelichtet und mit den Beugungsstrukturen meiner Fangspiegelspinne versehen. Erst als ich den Gain herunterregelte und mit der Belichtungszeit ebenfalls runtergegangen bin, gab der Stern seine doppelte Natur preis - zumindest in wenigen kostbaren Augenblicken, wenn das Seeing Einsehen mit meinem Vorhaben hatte...
Die Aufnahmeserie wurde mit 50ms, mittlerem Gain und 1000 Bildern aufgenommen. Mit Autostakkert2! wurden 10% der Bilder gemittelt und mit Astroart noch auf 200% skaliert. Sonst wurde das Bild nicht weiter verarbeitet. Das Bild ist optisch naturgemäß wenig spektakulär aber es hat sehr viel Spaß gemacht, Krüger 60 nun nicht nur visuell sondern auch fotografisch beobachtet zu haben. Ein Paar roter Zwerge mit 9-11mag, 1,6" Abstand und interessantem physikalischen Hintergrund beobachtet bzw. belichtet man nicht alle Tage!
Viele Grüße,
Burkhard