Beiträge von me42 im Thema „Welche Kamera für EAA?“

    Hallo Mario,


    deine neuen Fragen kann ich leider nicht ausreichend kompetent beantworten, ich bin bis auf ein paar Mond- und Planetenfotos und ein paar EEA Experimente eigentlich ein rein visueller Beobachter.


    zu 3) Ich denke nicht, dass Du die ASIs nun komplett ausschließen musst. Ich nehme an, dass Du einen 8 f/6 von der Stange hast, da reicht der Backfokus vermutlich aus. Mein 8" f/5 ist ein für visuelle Beobachtung und auf meine Okularpalette optimierter Eigenbau mit nahezu null Backfokus.


    zu 4) Ob es nun Hardware- oder Softwarebinning ist macht nach meinem Verständnis zumindest für die effektive Pixelgröße keinen Unterschied.


    zu 5) Keine Ahnung. Auf CloudyNights habe ich da gegensätzliche Aussagen gelesen: Von „Kühlung ist auf Grund der kurzen Belichtungszeiten der Frames irrelevant“ bis hin zu „Kühlung ist auf Grund der langen Gesamtbelichtungszeiten bzw. Gesamtlaufzeiten der Kameras in einer EEA-Session besonders relevant“.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Hallo Mario,


    ich habe seit einigen Wochen die Altair 385C und kann daher kurz darüber berichten. Ich habe die Kamera primär für Mond- und Planetenfotos gekauft, hatte aber auch bereits die Anwendung EEA im Hinterkopf. Der verbaute IMX385 Chip gilt auf Grund der hohen Sensitivität als einer der aktuell am besten für EEA geeigneten Chips. Ich kann das insofern bestätigen, dass ich bei ersten EEA-Experimenten ganz brauchbare Ergebnisse mit sehr kurzen Belichtungszeiten von 250ms mit einem 8“ f/5 Dobson gemacht habe. Die Belichtungszeiten musste ich so kurz halten, da ich noch keine EQ-Plattform besitze und daher ohne Nachführung, mit der Driftmethode gearbeitet habe. Also Objekt einstellen und das Stacking während des Drifts durch das Bildfeld laufen lassen.


    Für die Altair und gegen die äquivalente ASI habe ich mich aus zwei Gründen entschieden:


    1. Die Fokuslage ist besser für die Nutzung an visuell ausgelegten Newtons (mit geringem Backfokus) geeignet, da die Chipebene diesbezüglich sinnvoller positioniert ist. Mit vergleichbaren ASIs hatte ich teilweise Probleme in den Fokus zu kommen.


    2. Die ZWO war beim günstigsten Händler knapp 100€ teurer als die Altair. Die Leistung scheint aber auf Grund des identischen Chips gleichauf zu sein. Auch der Softwaresupport scheint gleichauf zu sein (das gilt zumindest für das von mir verwendete SharpCap).


    In Bezug auf das Gesichtsfeld kannst Du übrigens einen 0,5x Reducer in Betracht ziehen. Diese werden an Newtons normalerweise ja nicht wirklich verwendet. In Bezug auf EEA kann das aber durchaus sinnvoll möglich. Neben der Verdopplung des Gesichtsfeldes machst Du damit aus Deinem f/6 einen lichtstarken f/3. Das zieht am Newton natürlich eine deutliche Verstärkung der Aberrationen nach sich. Das ist aber insbesondere im Randbereich der Fall und den deckt der kleine Chip der 385C sowieso nicht ab. Von Altair gibt es einen passenden Reducer für 25€. Du musst aber in Bezug auf die Fokuslage aufpassen. Diese ändert sich durch den Reducer und Du benötigst dann mehr Backfokus.


    Zu Deiner Frage: Durch Binning werden benachbarte Pixel zusammengefasst (z.B. 4 Pixel bei 2x2 Binning). Die effektive Pixelgröße wird entsprechend größer, das Rauschen und die Auflösung geringer.


    Viele Grüße,
    Matthias