Ich habe die mondhelle Nacht genutzt, mich erneut ans präzise Einnorden zu machen. Ich habe zuerst das Software-Tool Alignmaster verwendet, das mir vom Handling sehr unkompliziert erschien. Hierbei berechnet das Programm -vereinfacht ausgedrückt- nach dem Anfahren und Zentrieren zweier Sterne mit dem Fadenkreuzokular die Abweichung, korrigiert die Ansicht und fordert dann auf, durch Verwendung der Altitude- und Azimuth-Schrauben den zweiten Stern wieder zu zentrieren. Diesen Vorgang kann man mehrmals durchführen, was angeblich zu einer höheren Genauigkeit führen soll.
Das Ergebnis war allerdings ernüchternd. Es war nicht annähernd präzise, angefahrene Sterne waren nach max. 5 Minuten deutlich aus dem Fadenkreuz abgewandert.
Als nächstes dann die Kochabmethode mit Gegengewichtstange als Peilung durchgeführt. Etwas blöd, dass meine außenliegenden Motoren das Schwenken behindern. Also Polaris grob mit Polsucher angepeilt, Klemmung gelöst, RA-Achse geschwenkt bis Gegengewichtstange (die bei mir eine Verlängerung der Vertikalen mit der Polarismarkierung im Polsucher ist) auf ca. 10 Uhr, Linie zwischen Polaris und Kochab mit Gegengewichtstange als Lineal am Himmel "gezogen". Achsen geklemmt. Dann Azimuth und Polhöhe verstellt, bis Polaris sich im Kreis (zwischen den Linien 2015 und 2020) befindet, Achsen gelöst und in die Grundstellung zurück. Dann einen Stern angefahren, im Fadenkreuz zentriert und WOW......nach 20 Minuten immer noch genau da!
Die Möglichkeit, den Stundenwinkel von Polaris mit den Teilkreisen einzustellen, habe ich verworfen, da die Teilkreise bei mir sporadisch "rumschlabbern". Da ist (mit meinen Teilkreisen) auf jeden Fall keine Präzision möglich.
Die Kochabmethode dauert bei mir nur ca. 5 Minuten. Das ist unschlagbar. Da brauch ich auch keine Software.
Gruss Andi