Beiträge von konfokal im Thema „3 Staubkörner zwischen den Linsen beim Neugerät“

    Hallo Hakan,


    was für eine Lichtquelle hast Du da zum Fotografieren verwendet? Eine helle LED-Taschenlampe? (Die starken Reflexe sprechen dafür.) Wenn Du Dir das Ganze bei normalem Tageslicht anschaust (oder fotografierst), sind die Körnchen dann immer noch leicht zu sehen? Oder sind sie dann nicht mehr, oder kaum noch auszumachen?


    Wenn man seine Optiken mit starkem, gerichteten Licht inspiziert, wird man in den meisten Fällen irgendwelche normalerweise unsichtbaren Staubkörnchen aufleuchten sehen. Auch in teuersten Edeloptiken kommt das vor, und das ist normalerweise kein Reklamationsgrund. Denn selbst Körnchen, die weit unterhalb der Auflösungsgrenze des Auges liegen, reflektieren unter diesem Licht hell.


    Jeder kennt den Effekt von Projektionsobjektiven bei Beamern,oder im Kino etc: da erscheinen plötzlich Unmnengen an Staubpartikeln im Lichtkegel, die außerhalb davon gar nicht zu sehen sind. Die Abbildung stören die aber nicht, sie sind viel zu klein. Sie werden in diesem extremen Licht nur sichtbar, weil ihr gleißender Streulichthof ringsherum sie für unser Auge viel größer aufgeblasen aussehen läßt, als sie es tatsächlich sind. (Deshalb nutzt man den Effekt auch in der sog. Dunkelfeld-Mikroskopie aus. Und auch die Sterne am Himmel sieht man ja nur, weil sie gegen den dunklen Hintergrund so hell leuchten, ihre Ausdehnung ist bei der riesigen Entfernung dazu viel zu klein. Dass helle Sterne dann auch noch größer wirken, geht auf den selben Streulichteffekt zurück wie oben, und dieser kommt vor allem durch die unvollkommene Abbildung in unserem Auge zustande).


    Die extremen Lichtverhältnisse unter einer LED-Taschenlampe sind jedoch so weit weg von den Verhältnissen bei Tag- oder Nachtbeobachtung, dass man sich keine Gedanken über Einflüsse auf die Abbildungsqualität machen muss. Selbst viele einzelne Körnchen, die tatsächlich so groß sind, dass sie auch ohne "streulichthofvergrößernde" LED-Lampe schon im normalen Tageslicht wahrnehmbar sind, beieinträchtigen die Abbildungsleistung noch nicht sichtbar, wie auch die Vorredner schon mehrfach betont haben. (Sie werden aus rein ästhetischen Gründen jedoch manchmal als Reklamationsgrund anerkannt).


    Langsam problematisch wird Staub erst, wenn Unmengen Partikel eine so dichte Staubschicht auf einer Optik bilden, dass keine klaren Zwischenräume mehr erkennbar sind. Das mindert dann zunehmend den Kontrast. Solange es sich aber nur um ein paar Hunderte, oder selbst Tausende vereinzelte Körnchen handelt, sind die viel zu weit auseinander und zu klein, und schatten auch in der Summe flächenbezogen viel zu wenig ab, um die Abbildung merklich zu beeinflussen. Die Psychologie beeinflussen sie manchmal aber sehr, besonders wenn ein Gerät nagelneu ist...



    Gruß,
    Mathias