So, finito, hier das Endergebnis:
Die Montierung ist eine Skywatcher AZ-GTi, auf einem Reisestativ von Sirui. Die Schutzkappen oben und unten stammen aus einem 3D-Drucker.. eine feine Sache, so ein 3D-Drucker.
Zusammen wiegt alles ca. 5 kg, und passt zusammengelegt in einen (grösseren) Rucksack.
Noch was zum Blendrohr des Hauptspiegels: wenn man alles Streulicht aus der Bildebene abschirmen will, muss man in dem 'normalen' 2-Blenden-Design die vordere Blende (und damit die Obstruktion) ausreichend vergrössern. Hier wäre das auf ca. 38 % Obstruktion hinausgelaufen, obwohl für die Abbildung an sich nur ca. 25 % ausreichend wären.. so was blödes. Da kam die Idee, eine 3.te Blende einzubauen, und zwar in dem Bereich, wo die Strahlen vom HS zum Fangspiegel laufen. Per 3D-Drucker fabriziert sieht das so aus:
Die 3 dünnen Streben zu dieser Vor-Blende waren etwas wackelig, deshalb dort noch etwas Stahldraht drangeklebt. Das Streulicht wird vollständig abgeschirmt, so dass man auch gut am Tag beobachten kann. Das Obstruktionsbild sieht so aus:
Die zentrale Obstruktion ist ca. 30 %.
Nachdem ich anfangs die Bildqualität super fand, gabs dann beim ersten richtigen Sterntest eine Ernüchterung: ich konnte nicht richtig scharfstellen, kein schönes Beugungscheibchen, sondern nur so eine Art Matsch-Häufchen.. Nach dem ersten Schock-Grübeln ('was hab ich nur falsch gemacht') kam dann als mögliche Ursache eine Verspannung des Spiegels und des Meniskus in Frage: ich hatte die beiden nämlich in ihrer jeweiligen Halterung sowohl seitlich als auch längs festgeklemmt; zwar nur 'sanft', aber es können schon einige kg an Druck gewesen sein, was dann zu einer Verformung geführt haben könnte. Deshalb die Klemmungs-Schräubchen so weit rausgedreht, dass die Teile ein bisschen Spiel haben. Und schwupps - alles gut ! Beide Teile (HS und Meniskus) haben jetzt seitlich etwas Spiel (ca. 1/10 mm), und werden längs per Schraubenfeder sanft auf die Auflagefläche gedrückt.
Hier ein (künstlicher) Sterntest, eingezeichnet ist auch das Rayleigh-Auflösungsvermögen für D=100 mm, von ca. 1.4 Bogensekunden:
Da kann man nicht meckern, oder ?
Grüsse,
Wolfram