Beiträge von StephanPsy im Thema „Fast schiefgegangen – Omega Centauri in Marokko“

    Hallo bester Winni,


    danke für Deine schöne Rückmeldung



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ... ich warte auf deinen nächsten Reisebericht! <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    aber bitte, der kommt dann Ende Juni, da bin ich dann 3 Wochen mit meiner neuen Royal Enfield in Lefkada und Zakynthos


    Beste Biene, auch Dir sei Dank.


    Aber bitte stell das (schöne) Foto vom Fischer nochmal neu und verkleinert ein, es ist leider wieder so groß, dass es den ganzen Beitrag (auch meinen) so verbreitert, dass Lesen ohne Scrollen unmöglich wird.


    Wo warst denn ? Auf welchem Vorderschiff ? Griechenland ? Kroatien ? Italien ? Und das Stereophoto ist wieder sehr schön und eindrucksvoll geworden.


    vlobg

    Hallo Armin, Stefan, Josef, Walter und Timm,


    vielen Dank für Eure Rückmeldung.


    Fotos vom Sternenhimmel mach ich nie, bin rein visueller Beobachter. Foto vom Schlammanzug hab ich zwar, schaut aber nicht so gut aus, drum verheimlich ich es. Übrigens ist der Schlamm in der marokkanischen Hitze und durch den Fahrtwind fast von alleine in den nächsten Stunden getrocknet und wieder abgefallen, nur die Lederjacke musste ich abends im Hotel mit einem nassen Lappen abwischen. Und mich selber geduscht hab ich eh jeden Abend ...


    den Kaffee fand ich in Marokko meist nicht so besonders gut, den besten gabs beim Heller, Wiener Melange oder einen Großen Schwarzen mit Mannerwafferln (tatsächlich)

    Fast schiefgegangen – Omega Centauri in Marokko


    Da hab ich mich etwas überschätzt, wäre fast schiefgegangen, meine Motorrad-Tour durch Marokko, mit Sichtung von Omega-Centauri.



    Nach diversen Vespa-Touren u..a. nach Zakynthos, Amalfi-Küste und Alpenüberquerung (guckst Du hier:


    http://www.psy-mayer.de/photos…rax/natur/Vespa/vespa.htm )


    hab ich mich übermütig getraut eine Motorradtour mit BMW GS 700 Enduro durch Marokko zu buchen, ohne Erfahrung mit so einer schweren Maschine auf Schotterstraßen. Zum Glück hatte ich einen alten Freund, einen gewieften Motorradschrauber und „Fahrlehrer“ dabei, der mir nach den ersten Problemen dann am 2. Tag die nötige Fahrtechnik beigebracht hat. Es hatte im hohen Atlas am Vortag heftig geregnet und so waren einige Muren und Schlamm-Pfützen quer über der Gebirgsstraße, die ich zu zögerlich und langsam angefahren und dort prompt zwei mal um- und in den Schlamm gefallen bin. Eigentlich ausreichend für Abschlepp- oder Kranken-Wagen, aber zum Glück weder Mensch noch Maschine was passiert, außer sehr viel Dreck auf der Motorradbekleidung. Auch hab ich nicht mit doch sehr engen und steilen Kurven und immer wieder Schotter und Sand auf den Gebirgsstraßen gerechnet. Ich hab gelernt und es doch überlebt.


    mein "Fahrlehrer":


    Dabei hatte ich das „sGucki“ (Feldstecher mit Galileischer Optik) und mein 10x50 „femina“. Am Abend des 2. Tages südlich vom Atlasgebirge bin ich erschöpft um 21 Uhr ins Bett gefallen, um 23.30 h aufgewacht und hab nach dem Sternenhimmel geguckt. Wunderbar: alle Lichter in der Hotelanlage ausgeschaltet, Staub und Dunst verzogen, freie Sicht über die Steinwüste nach Süden, Suche nach Omega Centauri. Ich hab ihn schnell gefunden, mein Eindruck im 10x50 : riesengroß, wie eine große dicke Blumen-Watte-Wolke, hell, an den Rändern fast aufgelöst, deutlich gut über dem Horizont stehend, majestätisch, viel besser als aus Griechenland, ein toller Anblick. Ein bisserl hab ich noch mit dem Gucki in den Himmel geguckt und bin sehr müde ins Bett gefallen. Der strenge „Mitfahrer“ forderte immer: 8 Uhr Frühstück, 9 Uhr auf der Piste.


    Ein zweites mal konnte ich Sterne schauen, ein paar Tage später, im Tal der Ammeln, bei Tafraoute, auch um 23.30 h nochmal aufgestanden, die Anlage war nicht ganz abgedunkelt, aber der Sternenhimmel trotzdem so ungewöhnlich intensiv, dass ich erst mal an Hand von Jupiter die Jungfrau identifizieren musste und so mich im Sternengewimmel orientieren konnte. Diesmal kam auch „sGucki“ zum Schwenken über den Himmel zum Einsatz, wunderbar, Krippe, Coma-Sternhaufen, schön und einfach, M81 und 82 deutlich im 10 x 50, ein Genuß. Mehr Teleskop konnte ich nicht mitnehmen, weil an den Mietmotorrädern kein Koffersystem dabei war, wir mussten mit Tankrucksack und Gepäckrolle auskommen, für Gewand und Waschzeug und Diverses für 9 bzw 12 Tage.


    Wir sind von München aus nach Marrakesch geflogen, haben dort eine BMW F700 GS und eine BMW F800 GS gemietet (vorbestellt) und sind eine geplante Route mit bestellten sehr schönen guten Nachtquartieren gefahren:


    Marrakesch, östlich nach Demnate, über den hohen Atlas in den Süden nach Skoura, weiter östlich durchs Rosental zur Dadesschlucht, Todraschlucht, Tinerhir, in den Südwesten nach Alnif, Agdz, Tafraoute, nördlich über Agadir am Atlantik nach Imouzzer, Essaouira, zurück nach Marrakesch (dort noch weitere 3 Tage) insgesamt ca 2000 km vom 23.4. bis 4.5.2017.


    Endlos weite Steinwüsten, Hochebenen mit kerzen-geraden Straßen bis zum Horizont und dahinter nochmal, Felsen und Berge, einsame kleine Sträßchen, enge steile Kurven, oft auf 150 km nur ein Bergdorf, in dem es dann aber vor Leben wimmelte, teilweise 45 min lang vor und hinter und entgegenkommend kein Auto, riesige Lastwagen vollbeladen und zusätzlich mit Kühen auf dem Dach (!), die auf engen Straßen nicht ausweichen, weil sie wissen, sie sind die stärkeren, dann wieder Scharen von fröhlich winkenden bunt gekleideten Schulkindern am Straßenrand, Bettler, Eselskarren, überhaupt überall sehr freundliche Menschen, die sich über ein Bitte (afak) und Danke (shoukran) und „asalam aleikum“ auf arabisch freuen, die wunderschöne arabische Schrift überall und auf den Straßenschildern, Kamele in freier Natur, Berberaffen und Kobra-Schlangen am Gauklerplatz, Blumen, Sandsturm, Atlantik, Orangen, Datteln, Palmen, Kakteen, Paläste, Mauern, Ruinen, und der wunderbare ruhige und kontemplative Blumengarten „Anima“ vom Andre Heller, ein großartiges Land.


    Der Gauklerplatz in Marrakesch war eine Enttäuschung, Mischung aus Jahrmarkt, Einkaufsbuden, Kiosken, Touristen-Nepp, Betrugsversuche und Anmache jeder Art, heiß und dreckig, unangenehm.


    Dafür hatten wir später eine sehr gute informative und philosophische private Stadtführung von einem 65-jährigen Berber aus dem Draatal, ein toller Geschichten- und Märchen-Erzähler.


    Und: in Essaouria hab ich Philippe Pozzo di Borgo, den alten Orginal-Franzosen (den echten, nicht den Schauspieler) aus dem Film „Ziemlich beste Freunde“ kennengelernt: Wir sind nachmittags in Essaouira angekommen, ich will auf der Suche nach dem Hotel in einer engen Altstadtgasse das Motorrad wenden, musste anhalten, weil ein paar Menschen eine Rollstuhl direkt vor mich hinschieben, ich hör mich schreien „I know you, you are the man from the cinema !“, er schaut haargenau so aus, wie auf den bekannten Fotos, er nickt freundlich „yes, are you a german?“, ich sag „ich hab den Film zweimal gesehen und den biographischen Film auch - you are a great man“, er lächelt sehr freundlich, sympathisch, die Begleiterin sagt „yes, he is it“, sie sei aber nicht seine Frau, eine Bekannte, ich ergreife seine Hand, wir verabschieden uns freundlich, ich war begeistert.


    Es war sehr anstrengend, wenn ich das voher gewusst hätte, hätt ich mich sicher nicht getraut, mein Mitfahrer meinte: „aber mutig bist scho“, eine großartige, wunderbare und abwechslungsreiche Abenteuer-Reise durch wilde und traumhaft schöne Landschaft mit sogar ein bißchen Sternenhimmel dazu.


    Mit den folgenden Fotos möchte ich etwas von der Schönheit dieses Landes zeigen


    Sonnenaufgang über dem hohen Atlas:















    CocaCola auf arabisch:


    Dades-Schlucht:




    Todra-Schlucht:













    die beiden Abenteurer in Essaouira:




    der Atlantik:


    unser Riad in Marrakesch:


    der Gauklerplatz:








    der Anima-Garden vom Andre Heller:






    Ich hoffe es gefällt