Beiträge von JSchmoll im Thema „Unbekanntes Spektiv? o. Kleinfernrohr?“

    Hi Micha,


    das Fehlen von Teilkreisen bei gleichzeitigem Vorhandensein eines Kompasses ist wirklich merkwuerdig. Ich weiss nun nicht genau, wie diese Moonwatchfernrohre genau eingesetzt wurden. Vermutlich wurde mit Kompass und Teilkreisen die Richtung eingestellt, aus der der Satellit vermutet wurde. Allerdings brauchte man ein grosses Gesichtsfeld, um das Teil dann zu finden. Die 23mm-Mikroskopokulare erscheinen da eher suboptimal.


    Vielleicht hat der Hersteller nur auf die Marktnachfrage reagiert, ohne sich genauer mit der Thematik auseinanderzusetzen? Die Bauform spricht jedenfalls fuer ein Moonwatchteleskop, auch wenn die Aera dieser Aktivitaeten kurz war.

    Die Architektur erinnert mich ein bisschen an alte Charles Frenk-Teleskope. Dieser schottische Haendler hatte frueher teils aus Weltkriegsbestaenden Teleskope auf recht eigentuemlichen Montierungen im Angebot.


    Der Kompass brachte mich auf die Idee, dass das ein Instrument zum Nachverfolgen von Satelliten sein koennte. Es gab in den Anfaengen der Raumfahrt das Moonwatch-Programm, in dem kleine Teleskope zum Einsatz kamen, um kuenstiche Erdsatelliten nachzuverfolgen.


    Eine Suche beim Gockel mit "Satellite Tracker Telescope Moonwatch" brachte mich auf dieses Bild hier - die Seite dazu scheint aber nicht mehr erreichbar zu sein:



    https://www.google.co.uk/searc…tch&imgrc=sO_c1Sl_sAP0RM:


    Ebenfalls diese exzentrische Lagerung des Fernrohrs mit dem Kompass in der Mitte.


    23.5er Okulare waren in den 1960ern noch weit verbreitet, da gaengiges Mikroskopsteckmass. Die Heidenhainteleskope hatten solche Okulare, bei den langen Brennweiten natuerlich mit schoenem Tunnelblick.


    PS: URL einfuegen klappt nicht, wohl zu lang. Falls Ihr den Link nicht verfolgen koennt, bei Google Images mit den Stichworten "satellite tracker telescope moonwatch" suchen. Es ist das fuenfte Bild mit dem blauen Fernrohr.