Hallo Matze,
Nach meinem Verständnis ist das so:
Die Coma kann man beim Parabolspiegel zwar wegjustieren, aber dann ist die optische Mitte des Spiegels nicht mehr unbedingt deckungsgleich mit der geometrischen Mitte. Mit anderen Worten: Laserjustage wird nicht mehr funktionieren, nur noch Justage am Stern.
(==>)Alois:
Ich habe mir schon gedacht, dass man halbwegs präzise Messergebnisse nicht ohne einen gewissen Aufwand bekommen kann. Zumindest wer den Unterschied zwischen guter Gebrauchsoptik und Spitzenoptik halbwegs belastbar dokumentieren möchte, muss sich anscheinend doch erhebliche Mühe geben.
Den Asti durch schräges Durchstrahlen der Aufweitungslinse hatte ich auch schon im Visier, die anderen Asti-Verursacher sowieso.
Unser Volkssternwarten-Messaufbau mag mit seinem alten schweren Maschinen-Kreuztisch auf einer Spanplatte mit 3 Höhenverstellschrauben ziemlich zusammen geschustert aussehen, und der Spiegelhalter schaut auch nicht besser aus. Aber die Messergebnisse sind erstaunlich gleichmäßig mit nur gelegentlichen Ausreißern durch Luftturbulenz,und wir haben offenbar gut justiert und kaum Messstand-Asti.
Momentan parabolisieren gerade drei Anfänger ihre Spiegel an der VSW München mittels Interferogrammen, bisher hatten wir da immer Focaulttest gemacht. Mit etwas Unterstützung beim Umgang mit der Gerätschaft machen sie nun schon selbständig Einzelaufnahmen, die deutlich mehr Information bieten als eine Focault-Auswertung, und das mit weniger Zeitaufwand pro Aufnahme.
Auch die 3D-Darstellung in DFTFringe hilft ihnen, den Zustand ihrer Optik besser zu verstehen. Dass man als Indikator für das weitere Vorgehen beim Parabolisieren besser einige wenige abstrahierte Kenndaten wie z.B. die aktuelle "best fit" konische Konstante und 2D Schnitte durch die Optik anschaut statt das schöne 3D-Bild, können sie dann so nebenbei lernen. Und mit "nur Strehl 80%" geben sie sich sowieso nicht zufrieden[^].
Wenn Dir in den 1980er Jahren jemand gesagt hätte, wir machen mit Anfängern 240mm Spiegel mit 18mm Dicke und die werden besser als beugungsbegrenzt, hättest Du wohl auch geantwortet, die spinnen und das wird nie was.
Gruß,
Martin