Beiträge von 03sec im Thema „Jupiter am 20.4.“

    Hallo Markus,
    herzlichen Dank!
    Es gibt Leute, die geben keine Tipps, und es gibt welche, die geben unentwegt welche ab.;-) Ich will eigentlich zu keiner Gruppe dazu gehören. Schaffe ich aber wohl auch nicht so ganz.
    Ganz, ganz grundsätzlich behaupte ich mal, das Geheimnis von guten Planetenbildern liegt in der Aufnahme und dem ganzen drum herum. Bei der Bildbearbeitung darf man keine Fehler machen, aber entscheidend ist das aus meiner Sicht nicht.
    Und wer sagt denn, dass man das Seeing nicht ändern kann? 100 m weiter auf einer großen Wiese kann es viel, viel besser sein. Und wer aller größte Sorgfalt bei der Justage einhält, der hat (bei gutem Wetter) sicher 90% des max. Erreichbaren im Kasten.
    Viele Grüße,
    ralf


    Edit: nicht, dass sich da jemand speziell angesprochen fühlt mit den Tipps, ich meinte eher den Typus Astrofotograf.

    Hi Robert,
    genau das habe ich auch gemacht, aber die Ergebnisse wurden bei mir leider nicht besser. Vieles hing von der Wahl der AP-Größe ab. Hatte eine kleine Serie gemacht. Keine der Ergebnisse waren wirklich schlecht, aber es gab doch deutliche Unterschiede. ich habe dann etwa 80 Punkte verwendet. Ansonsten konnte ich keine großen Unterschiede feststellen. Die Stacks kann man gleich so benennen lassen, dass WinJupos die direkt einlesen kann und ganz gut finde ich die Funktion, dass verschiedene Grundhelligkeiten nicht mehr zur Verfälschung der Quali-Ergebnisse führt, wenn z.B. Zirren durchziehen. Ich glaube, die LaPlace-Qualitätsanalyse ist bestimmt besser als die alte, aber da ich sowieso fast immer 70% verwende ist das nicht so sichtbar bei mir.
    Ich bin auch mittlerweile der Meinung, dass man gutes, oder sehr gutes oder extrem gute Seeing gar nicht mehr im Bild unterscheiden kann. Ganz evtl. an den Polen, wo der Kontrast sehr gering ist, aber sonst? Auch scheint es (bei mir) so ziemlich egal zu sein, ob ich 5, 10 oder 50 Filme a 30 s stacke, und von einer komplizierten Schärfung habe ich mich auch verabschiedet. Obwohl, wenn jemand ´nen richtig guten Tipp hat, ein Test wäre es wert;-)
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Zusammen,
    danke Sepp und Remo für eure Beiträge. Ja, die Monde schwirren da rum wie Fliegen um ´nen Kuhfladen. Bei der Bildbearbeitung ist das nervig, weil man da fast immer irgendwie "basteln" muss. Auf der anderen Seite geben sie oft einem Bild einen gewissen Reiz.


    Der Vollständigkeit halber hier nun meine finalen Bilder. Entschlossen habe ich mich zu 4 Sequenzen. Alle sind neu bearbeitet und nun etwas härter geschärft. Am anderen Rechner fand ich das gut, jetzt zweifle ich wieder, ist immer das selbe.
    Mir wird der Abend auf jeden Fall lange in Erinnerung bleiben. Viele Grüße,
    ralf





    Hallo Stefan,
    aber klar doch! Ich wollte nur nicht aufdringlich sein, bist herzlich eingeladen. (Alle anderen auch ;-))
    Wir treffen uns jeden 1. Mittwoch im Monat, das wäre dann also der 3.5. ab 19:00 Uhr. Anfahrt kennst du dann offensichtlich schon.
    Musst dir die Bilder dann halt noch mal ansehen;-)
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Robert,
    ja, das mit dem Seeing sehe ich genau so und ich war zu oft schon überrascht, was am Ende heraus kam, im positiven Sinne, und leider auch im negativen.
    Was deine "letzte Regel" angeht, (so viel wie möglich stacken)so ist das bei mir gerade eine "Gedankenbaustelle". Wie gesagt sind (bei mir) die Ergebnisse bei hohen Verwendungsraten etwas besser. ABER, ob ich nun 5 oder 15 min stacke, das scheint wieder viel weniger wichtig zu sein. ich habe ein Experiment gemacht. Beim letzten Jupiter um 22:45, das waren 10 Filme, die ich zu je 70% verwendet habe. Dann habe ich die Filme zu je 7% verarbeitet, diese derotiert und dabei gestackt. Macht ja zusammen wieder 70%. Verglichen mit dem besten Einzelfilm aus 30 s ergibt das keine Verbesserung. Vielleicht mache ich auch irgendeinen Fehler.
    Allerdings schwebt mir da immer etwas im Kopf herum. So ganz kriege ich das nicht mehr hin, aber die Aussage war, dass sich die Seeingqualität mit der 3. Potenz verändert. Eine Bezugsgröße weiß ich nicht. das würde so in etwa bedeuten, dass ein einzelner guter Film so gut ist wie 16 etwas schlechtere. (ich weiß, dass das nicht richtig formuliert ist, mir geht es aber eher um die Größenordnungen)
    Hinzu kommt noch folgende Beobachtung. In den kontrastreichen Regionen (NEB, SEB) ändert sich ab einem gewissen Punkt gar nichts mehr. Besseres Seeing (oder bessere Verarbeitung) stellt die kontrastarmen Regionen besser dar, z.B. die Pole.
    Aber wie gesagt, das muss nicht für alle Bedingungen und alle Geräte gelten.
    Viele Grüße,
    ralf



    Dirk, sorry, habe vergessen mich zu bedanken. Köln ist ja fast noch Niederrhein, scheint wohl eine regionale "Seeingqualitätsblase" gewesen zu sein.

    Hi Micha,
    so riesig ist der Unterschied nicht, aber er geht eben immer in die selbe Richtung.
    Ich habe hier noch etwas:


    Der 4. Kontakt von Io. Abstand der Bilder ist jeweils 31 s. Man kann auch (recht) gut diese dunkle Linie auf Io erkennen. Jetzt, vor dunklem Hintergrund, wird's etwas klarer.



    ...und dann das noch.



    Das ist Jupiter im Methanband. Zugegeben, das geht noch besser, aber ich hatte zum Schluss etwas herumgetölpelt und keine Darks gemacht und meine Belichtungseinstellungen hätten sicher besser sein können. Aber interessant ist so eine Stoßfront am GRF. Ob die real ist kann ich nicht sagen. wenn, dann hätte ich sie auf der anderen Seite vermutet. Diesen Methanbandfilter habe ich mir gekauft um weitere Planetenmonde bei Jupiter oder Saturn oder die Ringe von Uranus und Neptun zu fotografieren, da der Filter die Planetenoberflächen sehr dunkel macht, und diese dann nicht so stark überstrahlen. Normalerweise sind die Teile viel zu teuer für so ein Experiment.Dieser hier von ZWO war aber erschwinglich (99.-). Komisch nur, dass ich auch eine Glühlampe durch den Filter erkennen kann, dabei sollte er erst ab 870 nm aufmachen.
    Viele Grüße,
    ralf

    hallo Sascha, hallo Volker,
    vielen Dank für eure Kommentare. Ja, das war eine gute Entscheidung auf die Farbcam zu setzen. Geht allerdings nur mit ADC.
    Volker, du sprichst von Lucky Imaging, das ist auch so üblich, aber ist es das wirklich?. Ich teste immer und immer wieder, weil ich es nicht glauben will, aber wenn ich 70% verwende oder sogar 100%, dann ist das Ergebnis bisher IMMER besser, als wenn ich nur 10% nehme. Vielleicht stimmt das nur bei meinem Gerät so oder meinen Bedingungen oder meinen Verarbeitungsroutinen. Ich wünschte, es wäre anders, dann hätte ich ja eine neue Stellschraube. Mag sein, dass das in früheren Zeiten anders war, aber zumindest seit es das Multipoint Stacking gibt würde ich den Begriff durch "Adaptive Bildverarbeitung" ersetzen.
    Und die Seeingvorhersagen? in die Tonne, das sehe ich auch so. Es gibt aber 2 tendenzielle Hinweise, die ich befolge. 1: die Kondensstreifen der Flugzeuge sind sehr gleichmäßig, das schein gut zu sein, und das entspricht vermutlich einem langsamen Jetstream, und 2. Winde in versch. Höhen in versch. Richtungen sind eine Pest. Auf entsprechenden Seiten kann man das recherchieren. das dauert mir aber zu lange, da habe ich auch schnell mal das Teleskop aufgebaut und sehe es selber.


    Ich habe hier ein weiteres Bild verarbeitet.
    Die Farben habe ich ein bisschen angehoben, weil links vom GRF, in den Wirbel, sich diese schön trennen.


    Viele Grüße,
    ralf


    Edit:
    ist mir ein bisschen zu schweinchenfarbig.
    Hier eine neue Version:


    Hallo Stefan,
    du hast dich dazwischen gemogelt...hat sich überschnitten.
    Ja, danke dir, freut mich.
    Düsseldorf? Ist wirklich Nachbarschaft. das ist ja schon "Stammtisch-Reichweite" ;)
    Viele Grüße,
    ralf


    Nachtrag: für 102 mm ist dein Juppi aber klasse geworden.

    hallo Oskar und Robert,
    schön, dass ihr euch meldet, ihr macht ja auch selber ganz tolle Bilder und da ist ein Austausch ja noch viel effizienter.
    Oskar, Io ist viel größer als z.B. Europa. Die beiden hellen Bereiche gehören zur Io-Oberfläche, getrennt durch einen dunklen Streifen. Die Pole haben in etwa den selben Grauwert wie der Hintergrund, deshalb bleiben sie nahezu unsichtbar. Du musst dir die "Kugel" einfach größer vorstellen.
    Robert, du fährst Ski, und ich habe schon das 2. Mal unseren Rasen gemäht ;) Ich bin auch immer am zweifeln, ob der Fokus stimmt. Deshalb stelle ich ihn alle 10 min. neu ein, und das selbst, wenn ich glaube ihn exakt getroffen zu haben. Im Grunde muss der ja exakter eingestellt werden als man das visuell beurteilen könnte. Bei mir ist das so eine Art "gefühlte Mitte". Ich habe aber leider auch gar keine Ahnung wie viel Spiel da theoretisch erlaubt ist. Gefühlt habe ich eig. keine Schwierigkeiten den Fokus exakt zu finden, aber ob eine gewisse Unschärfe nun durch Seeing verursacht ist oder doch Fokuslage? Bin in letzter Zeit auch etwas am Zweifeln.
    Übrigens habe ich auch mal getestet mit sehr kurzen Einzelbelichtungen zu arbeiten. Bei mir hat das aber keinen Vorteil gebracht. Im Gegenteil, ich bin sogar auf 25ms hoch gegangen. Das kann aber durchaus auch an den speziellen Bedingungen liegen. Die Farbkamera ist übrigens eine echte Erleichterung.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Piotr,
    Danke.
    Nun, ja, ich möchte eigentlich gerade nicht mehr so viel vorm Rechner sitzen, deshalb versuche ich meinen Arbeitsprozess so einfach wie möglich zu halten. Über Nacht werden die Filme gestackt. Die Ergebnisse in einer PS-Aktion geschärft und ggf. die Farbe korrigiert. Dann muss ich mir nur noch die Sequenzen heraussuchen, die ich derotieren will. Meine Dateinamen werden automatisch von WinJupos erkannt, die Justierung muss ich nur ein mal machen. Mit dem Ergebnis kann man dann noch ein wenig "spielen".
    Die Animation ist ganz automatisch in PS erstellt. Skripten, Dateien in Stapel laden, Animation, 0,05 s für jedes Bild, als Ani-Gif speichern.
    Ja, ich habe auch genau hingesehen, ob ich differenzielle Rotation erkennen kann. Bin mir aber nicht sicher, weil es da leicht optische Täuschungen gibt.


    Und hier nun ein erstes bearbeitetes Bild. Durch die Eigenbewegung von Io musste ich hier allerdings noch ein bisschen mehr basteln. Alles zusammen hat jetzt 90 min. für die Bearbeitung gedauert. Aber irgendwann spiele ich mit dem Material noch mal herum, dann sitze ich sicher wieder 9 Std. vorm Rechner.



    Viele Grüße,
    natürlich habe ich noch was auf Platte,
    ralf

    Hallo,
    das sollte ja eigentlich nur ein kleiner Appetithappen sein für das was da noch kommt, aber ich freue mich sehr über eure prompte Reaktion.
    Zur Ausrüstung. C11 fokal, mit Zwischenringen und 2. Okularauszug komme ich auf f/11 (oder so)also keine Barlow etc. Kamera war die ASI178MC, dazu ein ADC von ZWO. Einzelbelichtungszeit lag bei 25 ms, also 40 fps. Gestackt je 30 s Filme in AS!3(!) 70% verwendet. Geschärft nur in PS mit unscharfer Maskierung. 1,2 Pixel breit und 2 mal 500%.
    So, und jetzt gehe ich genüsslich noch mal die Filme durch und such die besten aus.
    viele Grüße,
    ralf

    Hallo Planetenfreunde,
    gestern hatte ich mal wieder so einen richtig schönen Beobachtungs.- bzw. Filmabend. Entgegen jeglicher Vorhersagen war das Seeing zeitweise sehr gut. Anstatt hektisch ´rum zu machen´ habe ich einfach gefilmt und dabei auf meinem Bildschirm immer mehr Details erkennen können. es sind insgesamt 300 Filme a 30 sec zusammen gekommen. die ersten 200 habe ich automatisch verarbeiten lassen und mal kurz zu einem Gif zusammen gesetzt. Jedes Einzelbild besteht also aus einem 30 sec Avi. Man sieht schön, wie sich das Seeing geändert hat, aber auch Helligkeit und Farbe vom Jupiter sind nicht konstant geblieben. In den Lücken hatte ich fokussiert, bzw. den ADC nachjustiert.
    Irgendwie finde ich das Filmchen sehr authentisch und es gibt fast den ganz Abend wieder. Besonders schön finde ich, wie sich Io von der Planetenscheibe trennt und richtig räumlich wirkt.


    http://www.ralf-kreuels.de/_private/20-4-2017-gif.gif


    Dass da noch etwas kommt, das könnt ihr euch vorstellen. Ich habe jetzt nur das Problem, welche Szenen ich nun verwenden bzw. derotieren soll.
    jetzt aber muss ich erst mal rasen mähen.
    Auf bald und viele Grüße,
    ralf