Beiträge von MartinB im Thema „Nachführgenauigkeit Star Adventurer bei 200mm“

    Danke für den Link!


    Ich finde, das Innenleben der Star Adventurer sieht gar nicht so schlecht aus. Mit etwas Feinjustieren und gelegentlich mal reinigen und fetten sollte die viele Jahre lang funktionieren können.


    Der Servomotor mit Schlitzscheibe und optischem Sensor sollte sich eigentlich sehr präzise regeln lassen. Sowas wie "Schlupf" dürfte eigentlich nicht auftreten, zumindest nicht ohne Fehlermeldung der Montierung.


    Wenn ich mich nicht irre, hat der Prozessor einen Keramikresonator (kleines silbriges Rechteck oberhalb des quadratischen ICs mit Anschlüssen an allen 4 Seiten).


    Wenn die Nachführung auf die Prozessorfrequenz synchronisiert ist, müsste die nach den geschilderten Tests um 2,5% daneben liegen, um als Ursache für die Abweichung in Frage zu kommen.
    So ungenau sind die Resonatoren eigentlich nicht, auch ohne Abgleich. Wenn allerdings die CPU falsch programmiert und der interne Oszillator aktiv wäre, läge eine Abweichung von 2,5% im üblichen Rahmen.


    Ist der Nachführfehler überhaupt Richtung "zu langsam" oder sogar Richtung "zu schnell"?


    Wilde Spekulation:
    Läuft das Guiding per ST4 Schnittstelle ohne Konfiguration, d.h. einfach Guider anschließen und loslegen?
    Falls ja, könnten dann vielleicht Störimpulse auf den Guiding-Eingängen das Verhalten auslösen?


    Ich bin mal gespannt, ob die Ursache für das Problem gefunden wird und welche das ist. Im Prinzip juckt es mich nämlich auch, so ein kleines Teil anzuschaffen. Aber 150-200mm Brennweite sollte mit DSLR auch ohne Guiding funktionieren, damit es für mich attraktiv ist.


    Gruß,
    Martin

    Hallo allereits,


    Normalerweise mische ich mich in diesem Forum mangels Fachkenntnis eher nicht ein, aber heute mache ich mal eine Ausnahme. Den SA eines Arbeitskollegen hab ich immerhin schon mal aufgebaut und erfolgreich eingenordet[;)].


    Marcus, so wie Du das beschreibst, passt ja die Nachführgeschwindigkeit nicht ganz. Als Ursache kann ich mir mechanische Reibung eigentlich nicht vorstellen. Mit Analogmotor wäre die Nachführung noch viel schlechter.
    Ich gehe davon aus, dass die Montierung irgendeine Art Synchronmotor oder Schrittmotor hat. In dem Fall sollte die Geschwindigkeit ausschließlich von der verwendeten Referenzfrequenz abhängen. Die wird hoffentlich von einem temperaturkompensierten und vor allem einzeln im Werk kalibrierten Quarzoszilator geliefert. Wenn das nicht so ist, sind für mich Abweichungen in der von dir beschriebenen Größenordnung durchaus vorstellbar.


    Vielleicht sollte tatsächlich mal jemand mit gutem mechanischem Geschick, der einen Star Adventurer mit abgelaufener Garantie hat, diesen öffnen und ein paar Fotos von der Elektronikplatine machen.
    Falls da ein Quarz drauf sitzt, ist es einem versierten Elektroniker durchaus möglich, dessen Abstimmung zu korrigieren. Der Aufwand wäre vielleicht gar nicht mal so hoch.


    Gruß,
    Martin