Beiträge von Rieger im Thema „Neue langbrennweitige Bresser Refraktoren“

    Hallo Andreas, hallo ihr Anderen,


    am vergangenen Wochenende brachte ein Besucher meiner Sternwarte seinen Refraktor mit, mit dessen Abbildung er unzufrieden war. Es handelte sich zwar nicht um die oben genannten langen Refris, aber es war immerhin ein 90x900er aus der Messier-Serie von Bresser, d. h. mit Kunststoff-OAZ und Kunststoff-Sucherhalterung. Natürlich schaute ich sofort durch eine Unterlegscheibe von hinten in den OAZ zum verdunkelten Objektiv und die Reflexe, die von den Linsenflächen zurückkamen, ließen sich nur übereinander bringen, wenn man vom extremen Rand der 1,25"-Okularaufnahme aus hineinblickte. ==> Ergo wichen Tubusachse und optische Achse um etwa 16mm in der Nähe des Brennpunktes voneinander ab. Wäre hier das Objektiv jetzt justierbar gewesen, hätte dem Mann in 5 min. geholfen werden können; ging so aber nicht.
    Zudem muss das Objektiv auch noch einen Keilfehler besessen haben, den quer durch das Bild war am Jupiter ein Farbverlauf zu sehen, der ihm links oben einen roten und rechts unten einen blauen Rand bescherte (wohlbemerkt nicht senkrecht, wie man es von der atmosphärischen Dispersion erwarten könnte). Der ließ sich zwar mittels meines Korrektors gegen atmosphärische Dispersion korrigieren. Aber es zeigt, mit welcher "Liebe" das Teil zusammengeschustert war. Wenn die neuen "Langen", die ja ebenfalls unter dem Label "Messier" gedealt werden, auch so eine Fertigungspräzision aufweisen, bin ich skeptisch.


    Grüße,


    Hubertus