Beiträge von Retro-Paul im Thema „Auf Fraunhofers Spuren - Firstlight“

    Hallo Kai,


    bei der Beantwortung der Frage, WAS Vampir-Galaxien sind, muß ich als naturwissenschaftlich geprägter Mensch passen.

    In dem mittlerweile bereits als historisch zu bezeichnenden Dokumentarfilm "Tanz der Vampire" wurde eindrucksvoll
    dargestellt, daß zumindest irdische vampiröse Existenzen bei klassischen Glasspiegeln keine Reflexion ihrer selbst zeigen.

    Das legt nahe, Objekte im Universum, die zwar mit Refraktor-Objektiven wahrgenommen werden können,
    sich jedoch einer Beobachtung oder fotografischen Erfassung mit Spiegeloptiken entziehen, als Vampir-Objekte zu bezeichnen.
    Im Bewußtsein, daß es sich um eine willkürlich gewählte und möglicherweise vorläufige Benennung handelt.

    Fundierte Erklärungsmodelle für die beobachteten Effekte liegen nicht vor, wohl aber die Effekte.
    Als klassisches Beispiel sei an NGC 7088 erinnert, "Baxendell’s Unphotographable Nebula" (https://de.wikipedia.org/wiki/NGC_7088).
    Kernsatz in diesem Wikipedia-Artikel: "Die Sichtungen erfolgten alle mit Refraktoren, die versuchten Fotografien hingegen mit Spiegelteleskopen."
    Am Ende ein Vampir-Nebel? Ich habe meine Refraktoren noch nicht dorthin gerichtet. Ende OT.


    Ein achromatisches Objektiv 6" f/20 sollte kaum chromatische Aberration zeigen.
    Ich habe umfangreiche Beobachtungserfahrung mit einem (klassischen) Refraktor mit 6" f/10 FH-Objektiv von A. Jaegers.
    Mondrand zeigte darin einen leichten Farbsaum. Nicht aufsehenerregend, jedoch ohne Anstrengung wahrnehmbar.
    Natürlich ist klar, daß der unscharfe blaue Fokus das gesamte Mondbild überlagert.
    Dementsprechend war ich auch hin und weg, welche Details sich am Mond bei der Beobachtung per FS-128 offenbarten.

    Wenn bei Deinem Objektiv die geometrischen Randbedingungen erfüllt sind, sollte es recht gut abbilden.
    Als da wären: Linsenradien und -abstand. Natürlich unter der Voraussetzung, daß Brechzahlen und Optikrechnung passen.
    Gravierende Farbsäume dürfte es dann nicht mehr geben. Die chromatische Aberration sollte etwa der eines 80/900 Objektivs entsprechen,
    also recht moderat ausfallen. Einfach frohgemut fertigpolieren. Gutes Gelingen!


    Viele Grüße,
    Andreas


    <font size="1">
    "Die andere Seite ist dunkel, sehr dunkel."
    "Sei still Yoda und iß Deinen Toast!"
    </font id="size1">

    Hallo Kai,

    als Refraktor-Liebhaber finde ich es klasse, daß Du ein Linsen-Objektiv fertigst!
    Ich lese mit Begeisterung diesen Thread sowie die beiden zugehörigen. Thanxalott!

    Habe ein kleines Objektiv 65 mm f/10 in Baker-Design. Unvergütet.
    Stammt von einer optischen Bank und dürfte viele Jahrzehnte alt sein. Schwere Fassung aus Stahl.
    Hat eine erstaunlich gute Abbildungsqualität.

    Spiegel bieten in der Tat (gravierende) Einschränkungen. Beispielsweise lassen sich mit ihnen keine Vampir-Galaxien beobachten.
    Was sich wiederum bei deren Auffindung nutzbringend einsetzen läßt.
    Ich mache jeweils Lichtbilder auf vampir-sensibilisiertem Filmmaterial mit und ohne Zenitspiegel.
    Per Blink-Komparator kann man sie dann finden. Ein wenig OT, der Hinweis sollte hier jedoch micht fehlen.

    Viele Grüße,
    Andreas